Einleitung - Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - Seine Gesetze und sein Zweck

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: (05222) 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de E-mail: RoLi@psygrenz.de Pfarrer Johannes Greber Der Verkehr mi t der Gei sterwel t Got tes - seine Gesetze und sein Zweck Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen Bezugsquelle: Verlag Oskar Bareuther Blumenstraße 67 73033 Göppingen • Was ist der wahre Zweck des Erdenl ebens? - Gibt es ein Fort l eben nach dem Tod? - Gibt es ein Jensei t s , eine Gei st erwel t , in die der Menschengeist nach der Trennung von seinem Körper aufgenommen wird? - Wi e sol l en wir uns das Leben in der ANDEREN WELT denken? - Welches Schi cksal erwart et uns dort? • Oder – ist hint er der Kirchhofsmauer al les zu Ende? - Wird dort mi t dem Leib auch der Gei st begraben, und bl eibt von dem Menschen m i t seinem Hof f en und Zagen, seinen Mühen und Sorgen, seinen Freuden und Leiden, seinem guten und schl echt en Tun ni cht s übrig als der Tot enschädel oder eine Handvol l Asche? Diese wichtigen Fragen sowie unzählige andere lebenswichtigen Fragen werden in allen Einzelheiten in diesem Buch beantwortet. Die großen Kirchen können über diese Fragen keine Aufklärung geben. Im Gegenteil - sie werden diesen Weg zur WAHRHEIT mit allen Mitteln bekämpfen. Nur wenige Schriften der alten oder der neuen Zeit enthalten solche Aufklärungen und WAHRHEITEN, wie wir sie in Pfarrer Johannes Grebers Buch finden. Hohe GEISTER GOTTES kamen zu dem katholischen Priester und unterrichteten ihn in der wahren LEHRE, die CHRISTUS der Menschheit vor 2000 Jahren brachte. Es war dies wichtig für die Menschen, denn die LEHRE CHRISTI wurde immer mehr entstellt. Pfarrer Greber beschreibt seinen Weg, den er gegangen ist, um a u c h s e l b s t den Verkehr mit der GEISTERWELT GOTTES herzustellen, nachdem ihm die BOTEN GOTTES den Weg gezeigt hatten. Auszüge aus diesem Buch werden auf den folgenden Seiten vorgestellt. Bad Salzuflen, im Oktober 2000 Nicht das Christentum der Kirchen, sondern das Christentum Christi macht uns frei. November 1938

- 2 - 1. Johannes Grebers Leben als katholischer Priester in Deutschland Johannes Greber wurde am 2. Mai 1874 in Wenigerath, Kreis Bernkastel geboren. Grebers Eltern waren arme Kleinbauern. Weil der Sohn aber außergewöhnlich begabt war, unterstützte ihn der Dorfpfarrer finanziell und schickte ihn auf das Konvikt in Prüm (80 km südwestlich von Koblenz). Nach bestandenem Abitur trat Greber 1896 in das Priesterseminar in Trier ein und studierte dort katholische Theologie. Am 31. März 1900 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend war er von 1900 bis 1901 in Saarbrücken und von 1901 bis 1904 in Trier als Kaplan tätig. Am 1. Mai 1904 übernahm er seine erste Pfarrstelle in Obergondershausen (Bild 1) im Hunsrück (17,5 km südsüdwestlich von Koblenz), die er bis zum 31. März 1915 innehatte. Er war als Mensch und Pfarrer sehr beliebt, hatte eine gewaltige Predigergabe und war unermüdlich aktiv in der tätigen Nächstenliebe. Die Gegend, wo er sein Amt ausübte, war eine der ärmsten in Deutschland. Viele der Bewohner waren an Tuberkulose erkrankt. An die Ärmsten im Dorf verteilte er oft von ihm selbst bezahlte Gutscheine, für die sie sich in den Läden der Dörfer Grundnahrungsmittel wie Brot oder Fleisch kaufen konnten. Ärztliche Hilfe blieb den meisten Kranken versagt, da sie sich diese Hilfe nicht leisten konnten. Weil der nächste Arzt erst in 20 km Entfernung in Boppard zu erreichen war, befaßte sich Greber, der gerne Medizin studiert hätte, schon in Obergondershausen auch mit der Behandlung von Krankheiten. Damals mit sog. Hausmitteln und dem Auflegen der Hände. Er verwendete Heilkräuter und Wasseranwendungen nach Kneipp. Greber war ohne Murren zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Hilfe bereit. Das war ihm auch deswegen möglich, weil er ein Pferd besaß und damit schnell selbst in entlegene Dörfer seiner Pfarrei gelangen konnte. Außerdem gründete er einen Hilfsbund zur Pflege und Unterstützung erkrankter Angehöriger seiner und umliegender Kirchengemeinden. Greber ließ Krankenschwestern ausbilden, um den Kranken seiner Gemeinde zu helfen. Als seine größte Aufgabe sah er es an, diese Leiden zu lindern und die Kranken zu besuchen. Zur Begrüßung gab er diesen die Hand und legte ihnen die andere Hand auf die Stirn, während er ein stilles Gebet sagte. Von HEILKRAFT wußte er zu dieser Zeit noch nichts. Erst in späteren Jahren in den USA wirkte er in stärkerem Maße als geistiger Heiler. Im August 1914, als die Glocken zur Mobilmachung läuteten, überfiel Greber große Besorgnis und Beunruhigung. Zugleich hatte er eine Vision: Er sah, wie in einem Film, Tausende halbverhungerte Kinder vor sich. Ein FINGER deutete auf diese vielen Kinder und eine STIMME sprach zu ihm: "Das ist Deine Arbeit." - Nach zwei Jahren Weltkrieg, als die große Hungersnot hereinbrach, wurde ihm die Bedeutung dieser Vision klar. Nun konnte er die unterernährten Kinder in Wirklichkeit sehen. Er machte sich an die Arbeit, um Abhilfe zu schaffen, und kam zu dem Entschluß, die hungern- Bild 1: Die Pfarrkirche von Johannes Greber in Obergondershausen (7)

- 3 - den Kinder nach Holland zur Erholung zu bringen. Dieser Plan stieß jedoch auf große Schwierigkeiten. Sein Bischof sowie alle Behörden versagten jegliche Hilfe. Pfarrer Greber ließ sich nicht ablenken. Allein machte er sich an die große Aufgabe, und organisierte im Rahmen des Hilfsbundes von 1915 bis 1918 die zeitweilige Unterbringung von unterernährten Stadtkindern bei deutschen Bauern auf dem Land und von 1916 an im benachbarten Holland. In etwa zwei Jahren brachte er es fertig, mehr als 20.000 Kinder bei Pflegeeltern auf dem Land unterzubringen. Oft gab er seinen letzten Pfennig, um die nötigen Fahrkarten für die Kinder zu kaufen. Nach fast elfjähriger Tätigkeit als Pfarrer in Obergondershausen ließ sich Greber zum 31. März 1915 vom Trierer Bischof Felix Korum beurlauben, um eine Stelle als Direktor des "Mittelrheinischnassauischen Bauernvereins" anzunehmen. Aus diesem Grund verlegte er seinen Wohnsitz nach Koblenz. Allerdings übte er die Tätigkeit nur bis zum 28. Juli 1916 aus, blieb aber weiterhin in Koblenz wohnen. Seine Arbeitskraft widmete Greber für die nächsten zwei Jahre überwiegend dem von ihm begründeten Hilfsbund. Bei der Durchführung dieser Aufgaben hatte Greber gelernt, größere Unternehmungen zu leiten und sich gegenüber Widerständen durchzusetzen. Er hatte gezeigt, daß er aufopferungsfähig war, und damit den Beweis erbracht, auch noch bedeutenderen Aufträgen gewachsen zu sein. Diese kamen in der Inflationszeit auf ihn zu. Als nach dem Kriegsende die Kinderverschickung nicht mehr erforderlich war, trat Greber wieder in den aktiven Kirchendienst ein und übernahm die Pfarrei der kleinen Gemeinde Kell (Bild 2), 5 km nordwestlich von Andernach. Auch dort war er ein von seiner Gemeinde angesehener und sehr beliebter Pastor. Zugleich nahm er auch noch die Leitung des von ihm begründeten Hilfsbundes wahr, dessen Büro sich in Koblenz befand. Zweimal in der Woche fuhr er dorthin, um die anfallenden Wohlfahrtsarbeiten zu erledigen. Bild 2: Grebers Pfarrkirche St. Lubentius in Kell (7)

- 4 - 2. Die Wende im Leben von Johannes Greber In Koblenz kam nun im Spätsommer 1923 ein Mann zu Greber und fragte ihn nach seiner Ansicht über den Spiritualismus1. Zugleich forderte er ihn auf, sich sein Urteil nach eigener Anschauung zu bilden. Der Mann berichtete, daß er wöchentlich mit einem kleinen Kreis von Menschen zu einer Art Gottesdienst zusammenkomme. Dabei werde gebetet, in der Bibel gelesen und das Gelesene hinterher besprochen. Unter den Anwesenden befinde sich auch ein Junge im Alter von 16-17 Jahren (sein Name war Erich Zimmermann). Er habe nur eine mittelmäßige Schulbildung und sei Lehrling in einem Privatbetrieb. Bei den Zusammenkünften pflege dieser, plötzlich bewußtlos vornüber zu fallen, werde dann aber wie von einer unsichtbaren Kraft ruckweise wieder aufgerichtet. Dann sitze er mit geschlossenen Augen da und erteile den Anwesenden wunderbare Belehrungen. Auch beantworte er Fragen, die man an ihn stelle. Am Schluß des Vorganges komme er wieder zum Bewußtsein, könne sich aber an das Vorgegangene in keiner Weise erinnern. Nach anfänglichem Zögern, weil er eine Falle befürchtete, nahm Greber am folgenden Sonntagabend an einer solchen Zusammenkunft teil. Zur Vorbereitung hatte er sich auf einem Zettel einige Fragen aufgeschrieben, die er an den zu erwartenden Geist stellen wollte. Nach einem einleitenden Gebet, und nachdem der Junge in Trance gefallen war, sprach der Geist Greber auf seinen in der Tasche befindlichen Fragezettel hin an. Verblüfft zog Greber seinen Fragezettel heraus und stellte als erste Frage (1, S. 17): "Wie kommt es, daß das Christentum auf die heutige Menschheit fast keinen Einfluß mehr auszuüben scheint?" Die Antwort, die Greber gleich stenographisch aufzeichnete, lautete: "Die Lehre Christi ist in den auf euch gekommenen Urkunden nicht mehr in ihrem ganzen Umfang und auch nicht in ihrer ursprünglichen Reinheit und Klarheit enthalten. In dem, was ihr Neues Testament nennt, sind manche wichtigen Abschnitte weggelassen. Ja, ganze Kapitel wurden daraus entfernt. Was ihr noch besitzt, sind verstümmelte Abschriften. Die Originale sind euch unbekannt, so daß die Verstümmlungen des Urtextes nicht aufgedeckt werden können. Die dieses getan haben, sind von Gott schwer bestraft worden. Wenn ihr den vollständigen und unverfälschten Text der Lehre Christ hättet, würde euch so manche Last von den Schultern genommen sein, die Euch von Menschen im Namen der Religion und des Christentums aufgebürdet wurde. Manche Lehre, die man euch zu glauben zumutet, obschon sie eurem Verstande unmöglich erscheint, würde in Wegfall kommen, weil sie als unrichtig erkannt würde, und ihr könntet aufatmen als freie Kinder Gottes. So aber fühlen Millionen Menschen, daß vieles von dem, was heute das Christentum lehrt, nicht richtig sein kann. Aus Gewohnheit behalten sie es zwar äußerlich bei. Aber eine innere Wirkung hat es nicht. Denn das lebendige Fürwahrhalten fehlt. Viele behalten das heutige Christentum aber nicht einmal äußerlich bei. Anstatt nur das Unrichtige daran abzuwerfen, schütteln sie das ganze Christentum samt dem Gottesglauben ab, weil sie meinen, das hänge alles zusammen. Und das ist schlimm. - Doch wird die Zeit kommen, wo die Lehre Christi in ihrer vollen Reinheit und Wahrheit der Menschheit wiedergegeben wird. Auf welche Weise das geschieht, braucht ihr jetzt noch nicht zu wissen." 1 Spiritualismus ist die Lehre vom persönlichen Überleben des irdischen Todes und d e r B i n d u n g a n G o t t . Er ist die Lehre von der Herkunft und Bestimmung des Menschen und der Verantwortlichkeit für seine Handlungen gegenüber Gott. Er ist die Lehre vom Nachrichtenaustausch zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen der irdischen und der GÖTTLICHEN WELT. Über spiritualistische Vorgänge berichtet z. B. der Apostel Paulus im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 12. Der Spiritualismus sucht den geistigen Kontakt zu autorisierten LEHRERN DES LICHTES. Spiritismus dagegen ist die Lehre vom Fortleben des Menschen nach dem irdischen Tod und in vielen Fällen die Verbindungsaufnahme mit der jenseitigen Welt, o h n e daß dabei notwendigerweise ein religiöser Bezug hergestellt wird. Wenn also z. B. bei einem Versuch paranormal ein Tisch zum Schweben gebracht wird und man den Eindruck hat, daß jenseitige Wesenheiten die eigentlichen Verursacher sind, so ist das ein spiritistisches Phänomen. Sie liefern Erfahrungsbeweise dafür, daß es überhaupt eine jenseitige Welt gibt. Der Spiritismus beschäftigt sich hauptsächlich mit physikalischen geistigen Phänomenen.

- 5 - Nach weiteren längeren Ausführungen bestellte das Geistwesen durch den Mund des medialen Jungen Johannes Greber für den nächsten Abend zu einer weiteren Aussprache, dann aber nur unter vier Augen. Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht ging Greber am nächsten Abend erneut in die Wohnung, in der er am Vortag war. Um 19.30 Uhr fiel der mediale Junge wieder in Trance, und das eingetretene Geistwesen begrüßte Johannes Greber mit großer Freundlichkeit. Es sagte (1, S. 22): "Nun sprich dich ganz offen und vertrauensvoll bei mir aus, denn ich weiß, daß seit gestern in deinem Inneren alles drunter und drüber geht, und du dich nicht mehr zurechtfindest." Greber erwiderte mit vor innerer Erregung bebender Stimme: "Meine Gedanken wirbeln durcheinander. Ich weiß nicht, was ich von allem halten soll. Ich bitte dich, belehre mich über alles, und sage mir vor allem, wer du bist und wie es möglich ist, daß du durch diesen Jungen redest." Die Antwort lautete: "Du hast recht, daß du mich zunächst fragst, w e r ich bin. Denn ihr sollt die Geister, die zu euch reden, vor allem p r ü f e n , o b s i e v o n G o t t s i n d, damit ihr nicht die Opfer böser Geister werdet, die euch lieblich und geistig zugrunde richten, euch nicht die Wahrheit sagen, sondern die Lüge, und dadurch euren Lebensweg zum Abgrund führen. – Ich schwöre es dir bei Gott, daß ich ein guter Geist Gottes bin, und zwar einer der höchsten. Meinen Namen behalte für dich!" Nun nannte er seinen Namen. "Ich bin es, der dich hierher geführt hat. Ich will dich im Auftrage Gottes lehren, und du hinwiederum lehre deine Mitmenschen!" Im Verlauf der weiteren Unterhaltung wurde Greber aufgefordert, jeden Sonntagabend um 20.00 Uhr wieder in die Wohnung in Koblenz zu kommen, um weitere Belehrungen zu erhalten, und außerdem in seiner Gemeinde in Kell ebenfalls einen medialen Entwicklungskreis zu bilden. Abschließend sagte das Geistwesen zu ihm (1, S.25): "Für heute mögen diese allgemeinen Belehrungen genügen. Über die Einzelheiten des Verkehrs wirst du im Laufe der Zeit genauer unterrichtet werden, wenn du willens bist, dich belehren zu lassen und die Aufgabe zu übernehmen, die dir zugedacht ist. Gezwungen wirst du nicht. Du hast deinen freien Willen. Du kannst das Dargebotene annehmen und der Wahrheit Zeugnis geben – oder es ablehnen und deinen bisherigen Weg weitergehen. Bist du bereit, es anzunehmen, so wirst du wohl große irdische Opfer zu bringen haben. Du wirst Verfolgung leiden müssen um des Rechten und der Wahrheit willen. Aber den Frieden wirst du finden. – Lehnst du aber das dargebotene Gottesgeschenk ab, so hast du dafür die Verantwortung zu tragen. Entscheide selbst! So – oder so." Die weiteren Belehrungen, die Greber im Verlauf der nächsten Monate und Jahre erhielt, ergaben ein umfassendes Bild über Gott, seine Persönlichkeit, seine Schöpfung und ihr Schicksal. Darüber möge man in Grebers Buch (1) ab Seite 255 nachlesen oder den weiteren Veröffentlichungen auf den nächsten Seiten folgen. Auftragsgemäß bildete Greber in Kell einen gleichartigen Kreis, wie er ihn in Koblenz angetroffen hatte, und veranstaltete mit ihm regelmäßige Zusammenkünfte. Unter seinen Augen wurde dabei im Verlauf einiger Wochen ein junges Brüderpaar namens Gasber zu Medien ausgebildet, Heinrich Gasber zu einem Volltrance- und Sprechmedium und Carl Gasber zu einem Inspiration- und Schreibmedium. Über das Medium Erich Zimmermann in Koblenz wurde Greber von der hohen Wesenheit belehrt (1, s. 33): "Du hast dort (in Kell) augenblicklich zwei Arten von 'Medien', die in der Ausbildung begriffen sind und an denen von seiten der Geisterwelt gearbeitet wird. Das eine ist ein sogenanntes 'Inspirationsmedium'. Ihm werden von einem Geist bestimmte Gedanken mit einer solchen Kraft eingegeben, daß die eigenen Gedan-

- 6 - ken des Mediums verdrängt werden und es ganz unter der Gewalt jenes Geistes steht. Von ihm empfängt es nicht bloß die Gedanken, sondern wird von ihm auch gezwungen, sie entweder auszusprechen oder niederzuschreiben. Dabei behält das Medium sein volles Bewußtsein. – Dein Inspirationsmedium muß noch weiter ausgebildet werden, damit seine Aufnahmefähigkeit für die Eingebungen der Geisterwelt vervollkommnet wird. Es muß noch manches, was als Hemmnis im Wege steht, aus ihm hinausgeschafft werden. Was das ist, verstehst du jetzt noch nicht. Aber später wird es dir klar werden. Das andere Medium, das noch nicht weiter in Tätigkeit getreten ist, befindet sich im ersten Stadium der Ausbildung. Es ist der Junge, der seinen Kopf bei der letzten Sitzung nicht ruhighalten konnte und dadurch ängstlich wurde. Er wird ein 'Sprechmedium'. Der eigene Geist wird aus seinem Körper verdrängt, und ein fremder Geist nimmt von ihm Besitz und spricht durch ihn. Man nennt diesen Zustand 'Trance'. Er hat eine Menge Abstufungen, je nachdem der Geist des Mediums nur teilweise oder vollständig von seinem Körper getrennt ist." Über die weitere Entwicklung berichtet Greber mit eigenen Worten (3, S. 6): "Der Junge (Carl Gasber) hatte weder die Absicht zu schreiben, noch hatte er die erforderliche Schulung oder die angeborene Begabung dazu. Ganz unerwartet fühlte er sich gedrängt, am frühen Morgen aufzustehen, um zu schreiben. Was er schrieb, wußte er vorher nicht. Die Worte und Sätze wurden ihm plötzlich eingegeben, und er fühlte sich gedrängt, diese niederzuschreiben. Was er schrieb, waren nicht seine Kenntnisse. Auch hatte er das Geschriebene nie vorher gehört oder gelesen. Es war Eingebung – Inspiration." Unter anderem entstanden in der Folgezeit 17 Abhandlungen in Prosa oder Gedichtform über Themen wie "Gottes Hirt und seine Herde" oder "Die Vergeistigung der Seele" oder "Was hat dein Erlöser für dich getan". Alles erfolgte in gestochener deutscher Handschrift, wie sie damals von deutschen Schülern noch beherrscht und ausgeübt wurde. Veröffentlicht wurde es 1975 in dem Buch "Von Gottes Boten inspiriert" (3). Greber lernte in den folgenden Wochen und Monaten die verschiedenen Formen des Jenseitsverkehrs und die unterschiedlichsten Geistwesen kennen. Er berichtet darüber (1, S. 38): "Das Auftreten der verschiedenartigen Geister und das, was sich dabei zutrug, hatte seine tiefe Bedeutung. Von den hohen Geistern empfingen wir wertvolle Unterweisungen, manchmal auch ernste Zurechtweisungen und Tadel, so daß nicht selten bei dem einen oder anderen der Teilnehmer die Tränen kamen. Mehr als einmal wurden die geheimsten Gedanken der Anwesenden offenbart, jedoch stets so, daß keiner vor den übrigen beschämt wurde. Es ist überhaupt eine Eigentümlichkeit der guten Geisterwelt, daß sie ihren Tadel und ihre Zurechtweisungen immer in Formen kleidet, die nie verletzen, sondern mit dem Hinweis auf die Verfehlung der Menschen stets Worte des Trostes, der Ermunterung und der Liebe verbinden. Sie brechen nie das geknickte Rohr und löschen den glimmenden Docht nicht aus. Mit zarten Händen behandeln sie die Wunden an den Herzen ihrer Pflegebefohlenen. Mahnungen und Ratschläge in einer und derselben Sache pflegen sie nicht oft zu wiederholen. Wird das, was sie sagen, nicht befolgt, so machen sie vielleicht noch das eine oder andere Mal darauf aufmerksam, dann nicht mehr oder nur in den seltensten Fällen. Gibt sich jedoch einer Mühe, den Rat oder die Mahnung auszuführen, dann kommen sie immer wieder darauf zurück und helfen ihm durch Belehrung und liebevolle Ermunterung so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Wenn jemand nur wirklich guten Willen zeigt, dann kennt ihre Liebe und ihr Erbarmen auch in den Fällen, wo einer immer wieder aus menschlicher Schwäche strauchelt, keine Grenze. Macht einer jedoch nicht einmal den Versuch, das auszuführen, was ihm einer dieser Gottesboten gesagt hat, und er bittet nachher in einer anderen Sache um seinen Rat, dann erfolgt gewöhnlich die Antwort: 'Warum fragst du mich? Du tust ja doch nicht, was ich dir sage.'"

- 7 - Über die Ereignisse der damaligen Zeit hat der frühere Oberlehrer Franz Kraus aus Fischbach 1987 eine Bericht mit dem Titel angefertigt: "Der Anfang der urchristlichen Gemeinde in Koblenz". Franz Kraus hat 1963 gemäß den Durchgaben an Johannes Greber eine Gemeinschaft gegründet mit dem Namen "Urchristliche Kirche e. V.". Diese Kirche hat er bis ins hohe Alter geleitet. Er schreibt: "Am 5. 11. 1904 wurde bei Koblenz der Knabe Erich Zimmermann geboren. Er besaß nur eine mittelmäßige schulische Begabung. Darum schickten ihn seine Eltern nicht ins Gymnasium, sondern in die kaufmännische Lehre nach Koblenz. Aber eine merkwürdige Eigenschaft wurde diesem Knaben Erich in die Wiege gelegt. Als nämlich seine Mutter ihn schon im frühesten Kindesalter das Abendgebet nachsprechen ließ, plapperte der kleine Erich Wort für Wort das Gebet nach, und als die Mutter fertig war, setzte der Kleine das Gebet noch in einigen erstaunlichen Sätzen fort. Es klang inhaltlich so, als ob ein erwachsener, kluger Mann durch ihn gesprochen hätte. Diese Eigenschaft Erichs bemerkten in der Schule auch sein Lehrer und sein evangelischer Pfarrer. Aber beide wußten mit diesem Phänomen nichts anzufangen. Erst als Erich in die kaufmännische Lehre nach Koblenz kam und nach einiger Zeit die Kunde von seiner unerklärlichen Eigenschaft sich langsam in seiner Nachbarschaft verbreitet hatte, erfuhr auch ein evangelisches, pietistisches Ehepaar davon. Als Pietisten wußten sie vom 'geistgewirkten Gebet' in manchen ihrer Kreise. Es waren Maria Ulrich und ihr Ehemann. Frau Ulrich lernte den Lehrling Erich persönlich kennen und lud ihn zu einer Andacht am nächsten Sonntag nachmittag in ihr Haus ein. Am besagten Tage erschienen zu der Hausandacht noch ein evangelisch-pietistisches Ehepaar und der Lehrling Erich. Nach dem normalen Andachtsablauf beteten die beiden pietistischen Ehepaare, und schließlich begann auch Erich zu beten. Schon nach etlichen eigenen Sätzen Erichs wurde das Gebet aus Erichs Mund von dem hohen, weisen Unbekannten fortgesetzt, der danach eine fundamentale Belehrung den Anwesenden gab und zum Abschluß den Herrn Ulrich anwies, seinen besten katholischen Arbeitskameraden zur nächsten Hausandacht einzuladen. Der Angewiesene erwiderte mit Sorge, daß sein Arbeitskamerad als ein sehr frommer, streng kirchlicher Katholik zu einer pietistischen Hausandacht ganz bestimmt nicht kommen würde. Da erwiderte der hohe unbekannte Geist ganz entschieden: 'Gott übernimmt die Verantwortung für die volle Wirkung all seiner Befehle. Du hast zu gehorchen. Dein katholischer Arbeitskamerad kommt ganz sicher!' - Und so war es auch. Der katholische Arbeitskamerad kam mit seiner Ehefrau zur Andacht, hörte der Rede des hohen Unbekannten genau zu und wurde davon innerlich derart ergriffen, daß er zur nächsten Andacht noch ein anderes, frommes, katholisches Ehepaar mit Erfolg eingeladen hat. Diese vier Ehepaare und Erich wurden zum Grundstein der Koblenzer urchristlichen Gemeinde. Als Leiterin fungierte Maria Ulrich. Nun begannen aus eigenem Antrieb sowohl die Pietisten als auch die Katholiken ihre weiteren Freunde zu diesen Hausandachten derart eifrig einzuladen, daß diese Gemeinde bald auf etwa 30 Personen anwuchs. Der hohe Unbekannte sprach durch Erichs Mund bei jeder Hausandacht. Dieser hohe Geist beobachtete das Privatleben seiner Zuhörer die ganze Woche hindurch. An den Sonntagen setzte er ohne Namenserwähnung mit der genauen Kritik schonungslos ein. Er forderte von den Menschen die absolute Befolgung der Gebote Gottes. Wer trotz einer wiederholten Mahnung dieses Hochengels sich von der Sünde nicht losriß, wurde vom Hochengel zeitweilig oder ganz von der Teilnahme an den weiteren Andachten entfernt. Der Hochengel blieb bei seiner Forderung nach der sittlichen Hebung der Gemeinde derart konsequent, daß die Personenzahl bei den Andachten von etwa 30 auf zwölf bis vierzehn Personen zusammenschrumpfte. Erst jetzt war ein angenehmes Klima für die gedeihliche Fortsetzung der Arbeit gewährleistet. Nun befahl der Hochengel dem ersten katholischen Arbeitskameraden des Herrn Ulrich, auch den katholischen Pfarrer Johannes Greber in Kell bei Andernach zu den Andachten in Koblenz einzuladen. Der weitere Verlauf kann in dem Buch von Johannes Greber nachgelesen werden. Ich habe Frau Ulrich sowie die letzen sechs greisen Personen der Koblenzer Gemeinde und das Schreibmedium 'Bauernjunge' in Kell, Carl Gasber, persönlich gekannt."

- 8 - Greber besuchte nun fortan die sonntäglichen Zusammenkünfte um jeweils 20 Uhr in Koblenz und lauschte den Kundgaben des Geistwesens, das durch Erich Zimmermann sprach, und stenographierte sie mit. Er versuchte, eine Erklärung für das Erlebte zu finden, und schreibt (1, S. 26): "Alle natürlichen Erklärungsversuche, die ich heranzog, mußte ich immer wieder als unzulänglich preisgeben. Sie reichten nicht aus, auch nur einen geringen Teil des Erlebten verständlich zu machen. Was mich am meisten, ich möchte sagen mit unwiderstehlicher Gewalt innerlich gefangen nahm, war die ruhige Klarheit und überzeugende Folgerichtigkeit dessen, was ich hier zum erstenmal hörte. So konnte nur die Wahrheit wirken. Dieser Wirkung vermochte ich mich nicht zu entziehen, selbst wenn ich es versucht hätte. • So vieles in der Bibel, was ich bis dahin nicht verstanden hatte, war mir jetzt klar. Zudem stand ich erst am Anfang. Eine vollständige Belehrung über alle Zusammenhänge war mir in Aussicht gestellt. Ich brauchte nur das Dargebotene anzunehmen. Noch mehr! Ich sollte mich mit dem hier Gehörten nicht begnügen. Ich sollte auch aus einer anderen, von dieser unabhängigen Quelle schöpfen, um sicher zu gehen. Ich sollte mit einfachen, unerfahrenen Leuten vom Lande, die vom 'Spiritualismus' keine Ahnung hatten, mich zu einer Art Gottesdienst nach dem Beispiel der ersten Christen zusammensetzen, fern von jeder fremden Beeinflussung -– in meiner eigenen Pfarrei. Sollte ich das wirklich wagen? Was würden die Leute sagen? Ich merkte, wie das Gefühl der Menschenfurcht in mir hoch kam. – Würden meine eigenen Pfarrkinder mich nicht für geistesgestört halten müssen, wenn ich etwas Derartiges unternähme? – Und wenn meine geistliche Behörde davon Kunde erhielt, würde es mich nicht meine Stelle kosten? Ein schwerer Kampf tobte in mir. Nach welcher Seite sollte ich mich entscheiden? Denn daß ich mich jetzt entscheiden müsse, fühlte ich. Nie in meinem Leben habe ich mit einer solchen Innigkeit zu Gott gebetet, wie in diesen Tagen. Endlich entschloß ich mich, die gegebenen Weisungen zu befolgen, auch unter den größten persönlichen Opfern, auch unter Verlust meiner Stellung und meiner wirtschaftlichen Existenz. - So war also die Entscheidung gefallen. Danach wurde ich innerlich vollkommen ruhig, und mit großer Zuversicht sah ich den kommenden Dingen entgegen." Was Greber damals nicht wußte und wissen konnte, ist, daß dieser Erich Zimmermann ihm 15 Jahre später in den USA größte Schwierigkeiten, Kummer und Herzeleid bereiten sollte. Es bewahrheitet sich auch hier, daß die Wege Gottes oft geheimnisvoll und unergründlich sind und daß die Fallstricke des Widersachers wie Geltungsdrang und Eigenliebe manchem zum Verhängnis werden können. An anderer Stelle äußert sich Greber in seinem Buch nochmals zu den Schwierigkeiten, die ihm und anderen Menschen die Annahme neuer Erkenntnisse aus dem Jenseits bereiten. Er schreibt (1, S. 127): "Gegen alles, was mit dem Althergebrachten nicht übereinstimmt, pflegen wir uns ablehnend zu verhalten. Das liegt in der Natur des Menschen. Die Gewohnheit ist die stärkste Macht sowohl im Leben des einzelnen, als auch im Leben der Völker. Darum hängt der Mensch so fest an den Sitten und Gebräuchen, die er von seinen Eltern übernommen und von Jugend auf geübt hat. In verstärktem Maße gilt dies von den Dingen, die mit der Religion des Elternhauses zusammenhängen. Was Vater und Mutter dem Kinde als etwas Heiliges und Göttliches darstellt, was sie selbst als religiöse Pflicht geübt und dem Kinde als gleiche Pflicht ins Herz gelegt haben, ist nicht leicht ganz daraus zu tilgen. Und wenn sich auch die meisten im praktischen Leben nicht danach richten, so gilt es doch als etwas Altehrwürdiges, vor dem man eine gewisse Scheu empfindet und das man wenigstens äußerlich nicht ganz aufgeben möchte. Ein Begräbnis nach althergebrachter Weise der Väter möchte man immerhin noch haben, wenn man auch nicht nach dem Glauben der Väter gelebt hat. Man meint, das der Familien- und Glaubenstradition schuldig zu sein. Alle sind von Kindheit an so oft in die bunte Farbenmischung des religiösen Denkens und Empfindens des Elternhauses und der Glaubensgenossen eingetaucht worden, daß immer noch etwas davon haften bleibt, wenn sie auch noch so oft von dem Wasser eines unreligiösen Alltagslebens gewaschen wurden.

- 9 - • Diese Macht der Gewohnheit ist der größte Feind der Wahrheit auf allen Gebieten, besonders auf dem der Religion. Sie hält den Menschen nicht bloß ab, selbst nach der Wahrheit zu suchen, sondern treibt ihn auch instinktmäßig dazu, ohne weitere Prüfung alles von sich zu weisen, was im Gegensatz zu seiner bisherigen Meinung steht. Dagegen gibt es bloß ein Mittel: E s i s t d a s S e l b s t e r l e b e n d e r W a h r h e i t ! . Auch mir erging es ähnlich bezüglich der Wahrheiten, die in diesem Buch enthalten sind. Daß es einen Gott und eine Geisterwelt gibt, lehrte mich meine Religion. Davon war ich daher auch völlig überzeugt. Daß aber eine mit menschlichen Sinnen wahrnehmbare Verbindung mit der Geisterwelt hergestellt werden könne, das verstieß gegen die Lehre meiner Kirche. Darum hielt ich diese Annahme für Torheit. Als ich daher eines Tages gezwungen war, Dinge zu prüfen, die angeblich Geisterkundgebungen sein sollten, war ich in meinem Inneren überzeugt, daß es mir ein leichtes sein werde, die ganze Sache als Schwindel zu entlarven. Dabei war ich mir freilich bewußt, daß eine solche Prüfung nur dann eine einwandfreie sein könne, wenn sie nach denselben wissenschaftlichen Grundsätzen vorgenommen würde, die wir auf allen Gebieten anwenden müssen, um die Wahrheit zu ermitteln. Es sind dies die Gesetze von Ursache und Wirkung. Sie sind allgemein gültig und erleiden keine Ausnahme. • Denn eine bestimmte Wirkung ohne eine entsprechende Ursache ist auf keinem Gebiet denkbar. So muß dort, wo Gedanken klar und deutlich ausgesprochen werden, auch ein Träger dieser Gedanken – ein denkendes "Ich" sein. Werden nun durch irgendeinen Menschen Gedanken zum Ausdruck gebracht, die er selbst nicht kennt und nie gekannt hat, spricht und schreibt er in fremden Sprachen, deren Laute er bisher nie vernommen, dann kann das eigene "Ich" eines solchen Menschen nicht die Ursache solcher Wirkungen sein. Das gilt um so mehr, wenn dieses Sprechen oder Schreiben in einem Zustand vollständiger Bewußtlosigkeit erfolgt. • Es widerstreitet jedem gesunden Denken, daß ein vollständig Bewußtloser überhaupt einen klar durchdachten, die schwierigsten Dinge behandelnden stundenlangen Vortrag halten, die gestellten Fragen und Zwischenfragen eingehend beantworten und erläutern kann. Noch viel weniger kann ein Bewußtloser eine Sprache sprechen oder schreiben, die er nie gehört oder gelernt hat. Hier kann n i c h t das eigene "Ich" des bewußtlosen Menschen als Träger solcher Kundgebungen angenommen werden. Sondern es muß in solchen Fällen ein anderes denkendes WESEN sein, das sich des Körpers des bewußtlosen Menschen zum Sprechen und Schreiben bedient. Auch nach den Grundsätzen der exakten Wissenschaft müssen wir diese Schlußfolgerung ziehen."

- 10 - 3. Grebers Abschied von Deutschland Wie Greber schon befürchtet hatte, blieb es seiner vorgesetzten Kirchenbehörde nicht lange verborgen, daß er sowohl in Koblenz als auch in Kell an spiritualistischen Zusammenkünften teilnahm. So wurde er zunächst in der benachbarten Benediktinerabtei Maria Laach von einer Kommission verhört (1, S. 44). Vorher hatte ihm ein Geistwesen durch sein Sprechmedium Heinrich Gasber mitgeteilt, daß in dieser Benediktinerabtei auch ein Mönch in seinem Ordenskleid an spiritistischen Sitzungen teilgenommen habe. Dieses berichtete er der Kommission. Eine sofortige Nachprüfung ergab die Richtigkeit der Behauptung, und damit wurde das Verhör zunächst beendet. Einige Zeit später wurde Greber von seinem Bischof vorgeladen. Er befürchtete schon das Schlimmste, nämlich seine Amtsenthebung. Das Geistwesen beruhigte ihn aber durch das Sprechmedium und sagte, daß er erst später auf dem Wege der Beurlaubung in Frieden aus der katholischen Kirche ausscheiden werde (1, S. 46). Tatsächlich hat ihm der Bischof dann nur ein Verbot der römischen Kongregation aus dem Jahre 1917 vorgelesen, wonach es Katholiken verboten sei, an spiritistischen Versammlungen teilzunehmen. Greber mußte unterschreiben, daß ihm dieses Verbot mitgeteilt worden war. Weitere Erörterungen fanden nicht statt. Greber beantragte nun seine Beurlaubung zum Zwecke der Wohlfahrtspflege, das heißt, er wollte sich stärker dem von ihm gegründeten Hilfsbund widmen. Dieses Gesuch wurde zunächst vom bischöflichen Generalvikariat schroff abgelehnt. Da Greber an den spiritualistischen Zusammenkünften weiterhin teilnahm und dies durch Denunziation dem Bischof bekannt wurde, kam es zur Wiederaufnahme des Amtsenthebungsverfahrens. Der Termin zur Hauptverhandlung war bereits festgesetzt, als im letzten Augenblick sein Gesuch um Beurlaubung doch noch bewilligt und das Amtsenthebungsverfahren eingestellt wurde (1, S. 46). Am 31. Dezember 1925 nahm Greber dann Abschied von seiner Pfarrei in Kell. Vorher feierte er 1925 noch im Kreise seiner Geschwister in seinem Pfarrhaus in Kell sein silbernes Priesterjubiläum. Bild 3: Johannes Greber feiert 1925 in Kell sein silbernes Priesterjubiläum im Kreise seiner Geschwister.

- 11 - Greber widmete sich nun zunächst verstärkt seinem Hilfsbund. Daneben hielt er weiterhin seine medialen Zusammenkünfte ab. Dabei war er aber immer noch katholischer Priester, zwar ohne Pfarrei, aber doch nicht in den Laienstand zurückversetzt. Wie für jeden Katholiken galt damit auch für ihn weiterhin das Spritismus-Verbot von 1917. Auf die Dauer wären ihm also erneute Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche nicht erspart geblieben. • Daher rieten ihm die Geistwesen zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Sie erfolgte 1929, und zwar formal zunächst besuchsweise. Greber ließ sich zuerst in New York nieder und wohnte dort bei einer deutschen Familie Niemann (1, S. 50). Diese Familie war religionslos. Greber erzählte ihr aber von seinen Besuchen und Erlebnissen bei spiritistischen Versammlungen und Gottesdiensten, denen er in New York beiwohnte. Diese Gemeinschaften haben sich in Amerika wie auch in England zumeist die Bezeichnung "Kirche" zugelegt. Herr Niemann hielt das Geschehene dort für Schwindel und Geldmacherei. Aus Neugierde entschloß er sich aber doch eines Abends, zu solch einer Versammlung mitzugehen. Wie jedem der in der Kirche Anwesenden wurde auch ihm eine mediale Botschaft mitgeteilt. Obwohl Herr Niemann für das Medium dort völlig unbekannt war, traf das ihm Gesagte in allen Teilen zu. Darüber hinaus wurde ihm aber auch noch gesagt, daß er selbst eine große mediale Veranlagung habe, die er weiter ausbilden möge. Zusammen mit Johannes Greber veranstaltete nun Familie Niemann in ihrer Wohnung abendliche Gottesdienste, in denen sich die Ausbildung von Herrn Niemann zum Medium in gleicher Weise vollzog, wie es Greber bereits in Kell mit den Brüdern Gasber erlebt hatte. Zunächst entwickelte sich Herr Niemann zu einem Schreibmedium, wobei er allerdings im Zustand der Volltrance schrieb. Später entwickelte er sich auch zu einem Sprechmedium. Nach einiger Zeit zeigten sich ebenfalls bei Frau Niemann mediale Eigenschaften, wobei sie ein Inspirationsmedium wurde, das in Halbtrance eingegebene Botschaften niederschrieb. Pastor Greber berichtet über die Entwicklung (1, S. 52): "Die Ausbildung dieser beiden Medien ging von Woche zu Woche weiter. Herr Niemann schrieb noch eine kurze Zeit, dann aber begann seine Ausbildung zum 'Sprechmedium' mit all den äußeren Erscheinungen, die ich bei dem Sprechmedium in meiner früheren Pfarrei erlebt hatte. Der Geist, der durch ihn sprach, kam stets mit dem Gruß: 'Der Friede Gottes sei mit euch!'" Neben der Beobachtung der medialen Ausbildung der Familie Niemann studierte Greber in den USA auch weitere Medien und berichtet darüber (1, S. 49): "Hier ist der Spritismus weit verbreitet unter der Bezeichnung "Spiritualismus". Überall bestehen sogenannte "Spiritualistische Kirchen". Ich benutzte nun zunächst die Gelegenheit, die Handhabung des "Spiritismus" in diesen Kirchen kennenzulernen. Zu diesem Zweck besuchte ich eine Anzahl spiritistischer Gottesdienste. Da fand ich leider bestätigt, was mir so oft durch die Medien in Deutschland gesagt worden war, die mich immer wieder darauf hingewiesen hatten, daß die guten Geister Gottes überall da fernbleiben, wo es sich bei den Teilnehmern an spiritistischen Versammlungen mehr um irdische Zwecke handele, als um ein inneres Fortschreiten auf dem Wege zu Gott. • Wo die materiellen Gesichtspunkte vorherrschten, stellte sich die niedere Geisterwelt ein. Es fehle dann jede Kontrolle der Geister. Solche Versammlungen seien dann der Tummelplatz jener Geistwesen, die sich in den niederen Sphären befänden, ohne deshalb gerade zu den ausgesprochen bösen Geistern zu gehören. Meistens seien es verstorbene Angehörige, Freunde und Bekannte der Versammlungsteilnehmer, die im Jenseits selbst noch nicht weit fortgeschritten seien und denen daher die irdischen Anliegen ihrer menschlichen Hinterbliebenen mehr am Herzen lägen, als deren geistiges Vorankommen. Solche Versammlungen seien dann kein Gottesdienst mehr, sondern eher Auskunftsstellen für rein irdische Fragen und Anliegen und näherten sich in sehr bedenklicher Weise dem, was bei dem heidnischen Götzendienst sich abspielte. Denn die Anziehungskraft des heidnischen Götzendienstes bestehe gerade darin, daß die Menschen durch die bei dem Götzendienst tätigen Medien über ihr irdisches Fortkommen und ihre irdische Zukunft Auskunft erhoffen.

- 12 - Etwas geistig HOHES und Erhebendes trat mir in keiner dieser Kirchen entgegen, so sehr ich mich auch danach sehnte. Meistens war vielmehr das, was ich darin erlebte, von einer Art, welche die Sache des Spiritismus eher schädigen, als ihr von Nutzen sein konnte. Auch hatte ich den Eindruck, daß die Besucher wohl nur wegen der Botschaften, die sie in ihren irdischen Anliegen zu erhalten hofften, an diesen Zusammenkünften teilnahmen. Ebenso scheint die Geldfrage bei den Leitern dieser Kirchen keine untergeordnete Rolle zu spielen. Es wird eine feste Eintrittsgebühr erhoben, die selten weniger als einen halben Dollar beträgt, so daß dem Unbemittelten der Besuch unmöglich gemacht ist. Das alles bestätigte mir die Wahrheit dessen, was mir in Deutschland über den heutigen Spiritismus, auch wenn er unter äußeren religiösen Formen vor sich geht, so eindringlich gesagt worden war. Ich gewann die Überzeugung, daß diese Art des Spiritismus die Menschheit ihrem Gott nicht viel näher bringen wird. Es ist nicht der Spiritismus der ersten Christen. Doch sollte ich in Amerika auch das HOHE des Geisterverkehrs kennenlernen und darin eine Bestätigung des früher von mir selbst Erlebten erfahren."

- 13 - 4. Die Ausbildung der Medien Der Johannes Greber belehrende hohe GEIST gab ihm auch ausführliche Anleitungen zur Ausbildung von Medien (1, S. 123), die auch für uns heute von großer Bedeutung sind. Der GEIST sagte ihm: "Die Ausbildung der Medien erfolgt am schnellsten in den sogenannten 'spiritualistischen Sitzungen'. Darum möchte ich, wegen der großen Wichtigkeit der medialen Ausbildung, ausführlicher schildern, w i e diese 'Sitzungen' zu halten sind. Gleichzeitig werde ich dir die Gründe für die Einzelheiten angeben, die dabei beobachtet werden sollen. Auch werde ich dir Aufklärung geben über die bei diesen Versammlungen zutage tretenden Vorgängen in der Ausbildung der Medien. Haben sich einige WAHRHEIT und GOTT suchende Menschen entschlossen, gemeinsam die Verbindung mit der guten GEISTERWELT zu erlangen, so sollen sie sich zunächst über den Ort einigen, an dem sie regelmäßig zusammenkommen. • Es ist ein Raum zu wählen, in dem sie frei von jeder Störung sind. Ihr wollt ja auch bei wichtigen irdischen Arbeiten nicht gestört sein. Das gilt um so mehr, wenn es sich darum handelt, ein rein geistiges BAND zu knüpfen, das durch irdische Störungen in viel höheren Graden beeinflußt wird, als jede weltliche Arbeit. • Die beste Zeit für die Zusammenkünfte sind die Abendstunden nach 8 Uhr. Dann ist die Tagesarbeit mit ihren irdischen Sorgen und Gedanken vorbei, und man kann sich in Ruhe der inneren Sammlung widmen. • Mehr als zweimal in der Woche sollen die Sitzungen im allgemeinen n i c h t stattfinden. • Der Raum soll vor Beginn der Sitzung gut durchlüftet und von Dunst, Tabaksrauch und schlechter Luft freigemacht werden. Denn die Odkraft der Teilnehmer wird durch verdorbene Luft s e h r b e e i n - t r ä c h t i g t , und die für die Geisterwelt so notwendige Odstrahlung gehemmt. • Zum Zwecke der Frischhaltung der Luft stellt man in den Raum eine große Schale mit frischem Wasser. Dies saugt die während der Sitzung sich ansammelnde verbrauchte Luft zum Teil auf. Auf den Tisch, um den sich die Teilnehmer setzen, legt man für jeden einige Blätter Schreibpapier und einen weichen Bleistift. • Kurz vor Beginn der Sitzung sollen sich die Anwesenden n i c h t m e h r ü b e r m a t e r i e l l e D i n g e u n t e r h a l t e n , sondern sich sammeln und die Gedanken an das rein Irdische ausschalten. Es ist ja ein GOTTESDIENST, den sie beginnen wollen. • Die Plätze, die man das erstemal wählt, soll man auch später beibehalten, weil die Odströmung, die bei den einzelnen verschieden ist, nach und nach zu einem gewissen Ausgleich gebracht werden muß. • Aus demselben Grunde sollen sich die Anwesenden nach den Geschlechtern so verteilen, daß eine männliche Person neben einer weiblichen zu sitzen kommt. Denn das männliche Od ist in der Hauptsache positiv, das weibliche negativ. Beide gleichen sich am besten aus. Doch ist diese Reihenfolge der Plätze n i c h t u n b e d i n g t notwendig, sondern bedeutet bloß eine Erleichterung des Odausgleiches zu einem wirkungsvollen Odstrom. • Eine Änderung der einmal gewählten Plätze soll nur dann vorgenommen werden, wenn eine diesbezügliche Mitteilung von seiten der Geisterwelt durch ein ausgebildetes oder in der Ausbildung begriffenes Medium dies anordnet.

- 14 - • Ist ein Musikinstrument (Klavier oder Harmonium) in dem Versammlungsraum, so beginnt man am besten mit einem religiösen Lied, das unter Begleitung des Musikinstrumentes gesungen wird. Als Ersatz dafür dient auch das Abspielen einer Grammophonplatte mit einem religiösen Hymnus oder einem anderen ernsten Lied. Das Singen und Spielen eines schönen Liedes trägt Harmonie und Weihe in die Herzen der Teilnehmer und lenkt ihre Gedanken auf das HÖHERE. Auch ist es ein kräftiges Abwehrmittel gegen die Einflüsse der bösen Geisterwelt, die sich in die Versammlung hindernd und störend einzudrängen sucht. Denn das Böse ist Disharmonie und fühlt sich dort nicht wohl, wo Harmonie guter Gedanken und Gesinnungen in Wort und Lied zum Ausdruck kommt. Darum wich ja auch nach dem Bericht der Bibel der Böse Geist von Saul, sobald David die Harfe vor Saul spielte und die schönen Gotteslieder dazu sang. • Nach dem Lied spricht einer der Anwesenden ein einfaches, schlichtes Gebet mit seinen eigenen Worten. Sollte er zu schüchtern sein, das Gebet frei vorzutragen, so mag er es vorher aufschreiben und andächtig vorlesen. Jeder der Teilnehmer sollte an die Reihe kommen, das Gebet zu sprechen. Nach dem Gebet lese einer aus der Bibel des Alten oder Neuen Testamentes einen Abschnitt vor, und die Anwesenden besprechen das Gelesene. Lied, Lesung und Besprechung des Gelesenen soll zusammen ungefähr eine halbe Stunde dauern. Ist die Besprechung beendet, so reichen sich die Teilnehmer bei möglichst abgeblendetem Licht die Hände, indem die rechte Hand des einen über die linke Hand des Nachbarn faßt. Man nennt dies heute 'Kette' bilden. Das ist notwendig, um die Odkraft der einzelnen zu einem geschlossenen Odstrom zu vereinigen; wie ja auch Einzeldrähte, durch die ein Strom geleitet werden soll, zusammengefügt werden müssen, wenn man eine Wirkung des Stromes erzielen will. Man darf nie vergessen, daß von der Stärke des Odstromes das Wirken der Geisterwelt in den Sitzungen abhängt. Die Abblendung des Lichtes ist der Odwirkung sehr förderlich. Das 'Kettebilden' hat auch eine hohe symbolische Bedeutung: • So, wie die Anwesenden durch das Händereichen äußerlich zu einer Einheit verbunden werden, so sollen sie auch untereinander ein Herz und eine Seele sein. Sie sollen einander lieben, sich gegenseitig helfen, einer des anderen Fehler verzeihen und alles aus dem Herzen entfernen, was die innere Harmonie stören könnte. Aus den angegebenen Gründen reichten sich auch die ersten Christen in ihren gottesdienstlichen Versammlungen in derselben Weise die Hände. Sie bekundeten damit die Einheit der Gesinnung, erstrebten aber vor allem die Erzeugung eines starken Odstromes, um die Kundgebungen der guten Geisterwelt zu ermöglichen. Ungefähr 12 bis 15 Minuten mag die 'Kette' dauern. Während dieser Zeit soll einjeder sich bemühen, gesammelt zu bleiben, alle weltlichen Gedanken abzuwehren und an das Gute zu denken. Zu diesem Zweck kann er Einkehr in sich selbst halten, über sein bisheriges Leben, seine Fehler, sein Verhalten gegen GOTT und seine Mitmenschen, seine Unterlassungen des Guten und dergleichen nachdenken, entsprechende Vorsätze fassen, GOTT um Verzeihung und um KRAFT bitten, das Böse zu meiden. Er soll GOTT danken für die empfangenen Wohltaten, IHN loben und preisen und in andächtigem Gebet die Verbindung mit der guten GEISTERWELT von IHM erflehen. Alles, was seine Seele nutzen bringen kann, mag er zum Gegenstand seiner Betrachtung und seines Gebetes machen. Ist die hierfür bestimmte Zeit vorüber, so löst der Leiter der Versammlung die 'Kette'. • Jeder nimmt nun den vor ihm liegenden Bleistift in die Hand und legt sie leicht auf das bereitliegende Schreibpapier. Dabei soll er den Willen haben, nicht aus eigenem Antrieb zu schreiben, doch auch die Hand so lose halten, daß sie jeder Bewegung nachgibt, die von der Geisterwelt ausgehen sollte. In den ersten Sitzungen ist die zur Verfügung stehende Odkraft gewöhnlich noch sehr schwach. Die anwesenden Geister vermögen daher noch keinerlei Wirkung hervorzubringen. Auch sind die Hemmnisse bei den Teilnehmern noch sehr groß. Es ist ihnen alles noch zu neu. Die innere Sammlung fällt ihnen schwer, und sie sind zu sehr auf das gespannt, was etwa kommen könnte. Gerade die Spannung ist das größte Hindernis für die Odabgabe, worauf ich gleich noch zu sprechen komme. Im übrigen gleichen die Teilnehmer noch zu sehr einem ungebrauchten Magneten, der erst durch öftere Benutzung zur Kraftentfaltung gebracht

- 15 - werden muß. Daher kommt es nicht selten vor, daß mancher Teilnehmer in seiner medialen Entwicklung viel weiter ist, als er selbst wußte. In diesem Falle können sich schon bei der ersten Sitzung Einwirkungen von seiten der Geisterwelt zeigen. Vielleicht stellt sich ein Ziehen oder auch ein Steifwerden der Hand ein, die den Bleistift hält, und sie beginnt sich zu bewegen. Dieser Einwirkung darf man nicht den geringsten Widerstand entgegensetzen, sondern soll der Bewegung der Hand nachgeben. • Zunächst werden vielleicht durch einige Sitzungen hindurch nur Striche, Bogen, Kreise oder sonstige Schreibübungen mit dem Bleistift von seiten der Geisterwelt ausgeführt, bevor ein Buchstabe, Wort oder Satz zustande kommt. Das rührt daher, daß die von den Anwesenden abgegebene Odkraft noch nicht stark genug ist, vor allem die Odkraft des werdenden Schreibmediums sich noch im Anfangsstadium befindet. Durch die Schreibübungen wird sie immer mehr gestärkt. Zeigen sich in dieser oder anderer Weise die ersten Einwirkungen der Geistwesen, dann wird das große Hemmnis besonders fühlbar, das durch die Spannung der Anwesenden entsteht. Sie schauen gewöhnlich neugierig und mit größter Aufmerksamkeit auf das, was sich bei dem anderen Teilnehmer zeigt. • Spannende Erwartung hält aber bei jedem Menschen die Odkraft zurück, so wie ein gespannt Horchender unwillkürlich auch seinen Atem anhält. Dadurch wird der Odstrom verringert und die Arbeit der Geistwesen erschwert. Denn auch der beste Maschinist ist einer Maschine gegenüber hilflos, wenn der Kraftstom abgestellt oder bedeutend vermindert wird. • Dieselbe ungünstige Wirkung, wie sie die geistige Spannung auf die Odströmung ausübt, haben auch die Gefühle der Furcht, des Schreckens, des Mißtrauens, des Zweifels und jeder inneren Gegensätzlichkeit. Wer mit derartigen Gefühlen und Empfindungen an diesen Versammlungen teilnimmt, gibt nicht bloß selbst keine Odkraft ab, sondern s t ö r t und u n t e r b r i c h t auch den Odstrom der anderen. Darum fühlen die Medien es sofort, wenn unter den Teilnehmern sich jemand befindet, der als ein Fremdkörper stromausschaltend wirkt. Und sie haben Recht, wenn sie die Entfernung eines solchen Teilnehmers verlangen, bis er sich innerlich anders eingestellt hat. • Sobald bei den spiritualistischen Zusammenkünften das harmonische Zusammenklingen der Gefühle und Gesinnungen fehlt, kann eine einheitliche Odströmung nicht zustande kommen und ist der Erfolg ganz oder teilweise in Frage gestellt. Es ist den Teilnehmern guter spiritistischer Zusammenkünfte immer von neuem einzuschärfen, daß sie jeden Zweifel und jedes Mißtrauen aus ihrem Herzen bannen und ohne Spannung in Geduld abwarten, was kommen wird. Wird ein Sitzungsteilnehmer innerlich gedrängt, einen Gedanken, der ihm eingegeben wird, niederzuschreiben, so soll er es tun. Nach und nach wird er lernen, die inspirierten Gedanken von den eigenen zu unterscheiden. Die von der Geisterwelt eingegebenen Gedanken drängen sich nämlich, wenn ihr eure eigenen Gedanken auszuschalten sucht, immer wieder mit Schärfe auf, und wenn ihr sie ausschlagt, kommen sie immer wieder. • Fühlt einer der Anwesenden eine gewisse Betäubung des Kopfes oder eine auffallende Schwere der Glieder, wird ihm der Kopf hin und hergedreht oder sein Körper von einer ihm unerklärlichen Bewegung ergriffen, so ist das ein Zeichen, daß die Geisterwelt an ihm arbeitet. Am meisten wird der Körper derjenigen in Mitleidenschaft gezogenen, die 'Tieftrancemedien' werden. Das Hin- und Herbewegen, das Auf- und Abzerren des Körpers hängt mit dem Lösen des Geistes des werdenden Mediums vom Körper und dem körperlichen Od zusammen. Die mit der Lösung des Geistes verbundenen körperlichen Erscheinungen sind oft für den Zuschauer beängstigend. Es ist ja eine Art Todeskampf, wenn auch ohne Schmerzen für das Medium. Ein Grund zu irgendeiner Befürchtung besteht jedoch nicht. Es vollzieht sich alles nach bestimmten GESETZEN.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3