Einleitung - Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - Seine Gesetze und sein Zweck

- 3 - den Kinder nach Holland zur Erholung zu bringen. Dieser Plan stieß jedoch auf große Schwierigkeiten. Sein Bischof sowie alle Behörden versagten jegliche Hilfe. Pfarrer Greber ließ sich nicht ablenken. Allein machte er sich an die große Aufgabe, und organisierte im Rahmen des Hilfsbundes von 1915 bis 1918 die zeitweilige Unterbringung von unterernährten Stadtkindern bei deutschen Bauern auf dem Land und von 1916 an im benachbarten Holland. In etwa zwei Jahren brachte er es fertig, mehr als 20.000 Kinder bei Pflegeeltern auf dem Land unterzubringen. Oft gab er seinen letzten Pfennig, um die nötigen Fahrkarten für die Kinder zu kaufen. Nach fast elfjähriger Tätigkeit als Pfarrer in Obergondershausen ließ sich Greber zum 31. März 1915 vom Trierer Bischof Felix Korum beurlauben, um eine Stelle als Direktor des "Mittelrheinischnassauischen Bauernvereins" anzunehmen. Aus diesem Grund verlegte er seinen Wohnsitz nach Koblenz. Allerdings übte er die Tätigkeit nur bis zum 28. Juli 1916 aus, blieb aber weiterhin in Koblenz wohnen. Seine Arbeitskraft widmete Greber für die nächsten zwei Jahre überwiegend dem von ihm begründeten Hilfsbund. Bei der Durchführung dieser Aufgaben hatte Greber gelernt, größere Unternehmungen zu leiten und sich gegenüber Widerständen durchzusetzen. Er hatte gezeigt, daß er aufopferungsfähig war, und damit den Beweis erbracht, auch noch bedeutenderen Aufträgen gewachsen zu sein. Diese kamen in der Inflationszeit auf ihn zu. Als nach dem Kriegsende die Kinderverschickung nicht mehr erforderlich war, trat Greber wieder in den aktiven Kirchendienst ein und übernahm die Pfarrei der kleinen Gemeinde Kell (Bild 2), 5 km nordwestlich von Andernach. Auch dort war er ein von seiner Gemeinde angesehener und sehr beliebter Pastor. Zugleich nahm er auch noch die Leitung des von ihm begründeten Hilfsbundes wahr, dessen Büro sich in Koblenz befand. Zweimal in der Woche fuhr er dorthin, um die anfallenden Wohlfahrtsarbeiten zu erledigen. Bild 2: Grebers Pfarrkirche St. Lubentius in Kell (7)

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