Einleitung - Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - Seine Gesetze und sein Zweck

- 4 - 2. Die Wende im Leben von Johannes Greber In Koblenz kam nun im Spätsommer 1923 ein Mann zu Greber und fragte ihn nach seiner Ansicht über den Spiritualismus1. Zugleich forderte er ihn auf, sich sein Urteil nach eigener Anschauung zu bilden. Der Mann berichtete, daß er wöchentlich mit einem kleinen Kreis von Menschen zu einer Art Gottesdienst zusammenkomme. Dabei werde gebetet, in der Bibel gelesen und das Gelesene hinterher besprochen. Unter den Anwesenden befinde sich auch ein Junge im Alter von 16-17 Jahren (sein Name war Erich Zimmermann). Er habe nur eine mittelmäßige Schulbildung und sei Lehrling in einem Privatbetrieb. Bei den Zusammenkünften pflege dieser, plötzlich bewußtlos vornüber zu fallen, werde dann aber wie von einer unsichtbaren Kraft ruckweise wieder aufgerichtet. Dann sitze er mit geschlossenen Augen da und erteile den Anwesenden wunderbare Belehrungen. Auch beantworte er Fragen, die man an ihn stelle. Am Schluß des Vorganges komme er wieder zum Bewußtsein, könne sich aber an das Vorgegangene in keiner Weise erinnern. Nach anfänglichem Zögern, weil er eine Falle befürchtete, nahm Greber am folgenden Sonntagabend an einer solchen Zusammenkunft teil. Zur Vorbereitung hatte er sich auf einem Zettel einige Fragen aufgeschrieben, die er an den zu erwartenden Geist stellen wollte. Nach einem einleitenden Gebet, und nachdem der Junge in Trance gefallen war, sprach der Geist Greber auf seinen in der Tasche befindlichen Fragezettel hin an. Verblüfft zog Greber seinen Fragezettel heraus und stellte als erste Frage (1, S. 17): "Wie kommt es, daß das Christentum auf die heutige Menschheit fast keinen Einfluß mehr auszuüben scheint?" Die Antwort, die Greber gleich stenographisch aufzeichnete, lautete: "Die Lehre Christi ist in den auf euch gekommenen Urkunden nicht mehr in ihrem ganzen Umfang und auch nicht in ihrer ursprünglichen Reinheit und Klarheit enthalten. In dem, was ihr Neues Testament nennt, sind manche wichtigen Abschnitte weggelassen. Ja, ganze Kapitel wurden daraus entfernt. Was ihr noch besitzt, sind verstümmelte Abschriften. Die Originale sind euch unbekannt, so daß die Verstümmlungen des Urtextes nicht aufgedeckt werden können. Die dieses getan haben, sind von Gott schwer bestraft worden. Wenn ihr den vollständigen und unverfälschten Text der Lehre Christ hättet, würde euch so manche Last von den Schultern genommen sein, die Euch von Menschen im Namen der Religion und des Christentums aufgebürdet wurde. Manche Lehre, die man euch zu glauben zumutet, obschon sie eurem Verstande unmöglich erscheint, würde in Wegfall kommen, weil sie als unrichtig erkannt würde, und ihr könntet aufatmen als freie Kinder Gottes. So aber fühlen Millionen Menschen, daß vieles von dem, was heute das Christentum lehrt, nicht richtig sein kann. Aus Gewohnheit behalten sie es zwar äußerlich bei. Aber eine innere Wirkung hat es nicht. Denn das lebendige Fürwahrhalten fehlt. Viele behalten das heutige Christentum aber nicht einmal äußerlich bei. Anstatt nur das Unrichtige daran abzuwerfen, schütteln sie das ganze Christentum samt dem Gottesglauben ab, weil sie meinen, das hänge alles zusammen. Und das ist schlimm. - Doch wird die Zeit kommen, wo die Lehre Christi in ihrer vollen Reinheit und Wahrheit der Menschheit wiedergegeben wird. Auf welche Weise das geschieht, braucht ihr jetzt noch nicht zu wissen." 1 Spiritualismus ist die Lehre vom persönlichen Überleben des irdischen Todes und d e r B i n d u n g a n G o t t . Er ist die Lehre von der Herkunft und Bestimmung des Menschen und der Verantwortlichkeit für seine Handlungen gegenüber Gott. Er ist die Lehre vom Nachrichtenaustausch zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen der irdischen und der GÖTTLICHEN WELT. Über spiritualistische Vorgänge berichtet z. B. der Apostel Paulus im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 12. Der Spiritualismus sucht den geistigen Kontakt zu autorisierten LEHRERN DES LICHTES. Spiritismus dagegen ist die Lehre vom Fortleben des Menschen nach dem irdischen Tod und in vielen Fällen die Verbindungsaufnahme mit der jenseitigen Welt, o h n e daß dabei notwendigerweise ein religiöser Bezug hergestellt wird. Wenn also z. B. bei einem Versuch paranormal ein Tisch zum Schweben gebracht wird und man den Eindruck hat, daß jenseitige Wesenheiten die eigentlichen Verursacher sind, so ist das ein spiritistisches Phänomen. Sie liefern Erfahrungsbeweise dafür, daß es überhaupt eine jenseitige Welt gibt. Der Spiritismus beschäftigt sich hauptsächlich mit physikalischen geistigen Phänomenen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3