Einleitung - Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes - Seine Gesetze und sein Zweck

- 6 - ken des Mediums verdrängt werden und es ganz unter der Gewalt jenes Geistes steht. Von ihm empfängt es nicht bloß die Gedanken, sondern wird von ihm auch gezwungen, sie entweder auszusprechen oder niederzuschreiben. Dabei behält das Medium sein volles Bewußtsein. – Dein Inspirationsmedium muß noch weiter ausgebildet werden, damit seine Aufnahmefähigkeit für die Eingebungen der Geisterwelt vervollkommnet wird. Es muß noch manches, was als Hemmnis im Wege steht, aus ihm hinausgeschafft werden. Was das ist, verstehst du jetzt noch nicht. Aber später wird es dir klar werden. Das andere Medium, das noch nicht weiter in Tätigkeit getreten ist, befindet sich im ersten Stadium der Ausbildung. Es ist der Junge, der seinen Kopf bei der letzten Sitzung nicht ruhighalten konnte und dadurch ängstlich wurde. Er wird ein 'Sprechmedium'. Der eigene Geist wird aus seinem Körper verdrängt, und ein fremder Geist nimmt von ihm Besitz und spricht durch ihn. Man nennt diesen Zustand 'Trance'. Er hat eine Menge Abstufungen, je nachdem der Geist des Mediums nur teilweise oder vollständig von seinem Körper getrennt ist." Über die weitere Entwicklung berichtet Greber mit eigenen Worten (3, S. 6): "Der Junge (Carl Gasber) hatte weder die Absicht zu schreiben, noch hatte er die erforderliche Schulung oder die angeborene Begabung dazu. Ganz unerwartet fühlte er sich gedrängt, am frühen Morgen aufzustehen, um zu schreiben. Was er schrieb, wußte er vorher nicht. Die Worte und Sätze wurden ihm plötzlich eingegeben, und er fühlte sich gedrängt, diese niederzuschreiben. Was er schrieb, waren nicht seine Kenntnisse. Auch hatte er das Geschriebene nie vorher gehört oder gelesen. Es war Eingebung – Inspiration." Unter anderem entstanden in der Folgezeit 17 Abhandlungen in Prosa oder Gedichtform über Themen wie "Gottes Hirt und seine Herde" oder "Die Vergeistigung der Seele" oder "Was hat dein Erlöser für dich getan". Alles erfolgte in gestochener deutscher Handschrift, wie sie damals von deutschen Schülern noch beherrscht und ausgeübt wurde. Veröffentlicht wurde es 1975 in dem Buch "Von Gottes Boten inspiriert" (3). Greber lernte in den folgenden Wochen und Monaten die verschiedenen Formen des Jenseitsverkehrs und die unterschiedlichsten Geistwesen kennen. Er berichtet darüber (1, S. 38): "Das Auftreten der verschiedenartigen Geister und das, was sich dabei zutrug, hatte seine tiefe Bedeutung. Von den hohen Geistern empfingen wir wertvolle Unterweisungen, manchmal auch ernste Zurechtweisungen und Tadel, so daß nicht selten bei dem einen oder anderen der Teilnehmer die Tränen kamen. Mehr als einmal wurden die geheimsten Gedanken der Anwesenden offenbart, jedoch stets so, daß keiner vor den übrigen beschämt wurde. Es ist überhaupt eine Eigentümlichkeit der guten Geisterwelt, daß sie ihren Tadel und ihre Zurechtweisungen immer in Formen kleidet, die nie verletzen, sondern mit dem Hinweis auf die Verfehlung der Menschen stets Worte des Trostes, der Ermunterung und der Liebe verbinden. Sie brechen nie das geknickte Rohr und löschen den glimmenden Docht nicht aus. Mit zarten Händen behandeln sie die Wunden an den Herzen ihrer Pflegebefohlenen. Mahnungen und Ratschläge in einer und derselben Sache pflegen sie nicht oft zu wiederholen. Wird das, was sie sagen, nicht befolgt, so machen sie vielleicht noch das eine oder andere Mal darauf aufmerksam, dann nicht mehr oder nur in den seltensten Fällen. Gibt sich jedoch einer Mühe, den Rat oder die Mahnung auszuführen, dann kommen sie immer wieder darauf zurück und helfen ihm durch Belehrung und liebevolle Ermunterung so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Wenn jemand nur wirklich guten Willen zeigt, dann kennt ihre Liebe und ihr Erbarmen auch in den Fällen, wo einer immer wieder aus menschlicher Schwäche strauchelt, keine Grenze. Macht einer jedoch nicht einmal den Versuch, das auszuführen, was ihm einer dieser Gottesboten gesagt hat, und er bittet nachher in einer anderen Sache um seinen Rat, dann erfolgt gewöhnlich die Antwort: 'Warum fragst du mich? Du tust ja doch nicht, was ich dir sage.'"

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