Kapitel 1: Persönliche Erlebnisse auf dem Gebiet der Geisterkundgebung

- 15 - Auch ich hatte das Hinundherbewegen seines Kopfes bemerkt. Ebenso seine Mutter. Diese schaute mich mit fragenden Blicken ängstlich an. Ich beruhigte sie und den Jungen, indem ich ihnen sagte, daß sie keine Angst zu haben brauchten. Denn das, was wir täten, könne nichts Böses sein. Zwar verständen wir das noch nicht, was hier vor sich gehe. Aber es werde uns ohne Zweifel bald klarwerden. Ähnliche Vorkommnisse hätten sich auch in den Versammlungen der ersten Christen ereignet. Und ich las ihnen zum Beweise dafür das Kapitel 14 des ersten Korintherbriefes vor und erklärte es ihnen, so gut ich es damals konnte. Mir waren die Vorkommnisse des heutigen Abends ebenso neu wie den anderen Teilnehmern. Bei dem Zusammentreffen mit dem Jungen in der benachbarten Stadt hatte ich ja bloß erlebt, daß ein Geist aus einem vollständig bewußtlosen Menschen sprach. Daß ein Geist einen Menschen auch bei vollem Bewußtsein als Werkzeug benutzen konnte, und zwar zum Sprechen und Schreiben, davon hatte auch ich keine Kenntnis. Vollends unklar war mir, was bei dem Jungen vor sich ging, dessen Kopf hin und her bewegt wurde. Ich war daher froh, daß ich am kommenden Sonntag bei der Sitzung in der Stadt mir Aufklärung über diese Dinge erbitten konnte. Dort wurde mir gesagt: "Beunruhige dich nicht, wenn du nicht in allen Punkten sofort volle Klarheit gewinnst. Dafür ist die Sache für dich viel zu neu und es fehlen dir für manches die richtigen Begriffe. Aber nach und nach wird dir alles verständlich werden. – Bei euren menschlichen Erfindungen und Entdeckungen geht es ja ähnlich. Zuerst hält man die entdeckte Wahrheit für unmöglich und den Entdecker für geistig nicht normal. Jahre später wird dieselbe Entdeckung allgemein anerkannt und als etwas Selbstverständliches betrachtet. – Wer konnte sich vor hundert Jahren einen Begriff von euren jetzigen Flugzeugen machen, von Telefon oder Telegraf oder gar vom Radio? Wenn jemand damals gesagt hätte, es werde eine Zeit kommen, wo man in der Luft fliegen, nach fernen Orten sprechen und in der eigenen Wohnung ein Konzert hören könne, das viele hundert Stunden entfernt stattfände, so hätte man ihn nicht ernst genommen. Und gerade eure Gelehrten würden sich am meisten g e g e n diese Möglichkeiten ausgesprochen haben. Nun wird dir gesagt, und du erlebst es selbst, daß die Geisterwelt mit den Menschen in Verbindung treten k a n n, sobald die erforderlichen Vorbedingungen erfüllt sind. Die große Masse glaubt das nicht und hält es für unmöglich, genau so wie sie früher vieles für unmöglich gehalten hat, was heute Wirklichkeit ist. Bild 1 und 2: Die Medien von Johannes Greber. Links das ehemalige Sprechmedium Heinrich Gasber aus Oberlahnstein, geb. 1897. Rechts das ehemalige Schreibmedium Carl Gasber aus Kell, geb. 1899. Beide Aufnahmen von Josef Martens Juni 1960. (Alle Bilder aus: "Johannes Greber, sein Leben und sein Werk", Verlag Martin Weber, Schutterwald.)

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