Kapitel 2.1: Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der matriellen Schöpfung

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: (05222) 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de E-mail: RoLi@psygrenz.de Pfarrer Johannes Greber Der Verkehr mi t der Gei sterwel t Got tes - seine Gesetze und sein Zweck Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen Inhal tsverzeichnis 2. 0 Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der materiellen Schöpfung.........................................2 2. 1. Das Gesetz der "Odkraft" (Lebenskraft) .............................................................................2 2. 1. 1. Das Wesen der Materie ......................................................................................................5 2. 1. 2. Die Verwendung der Odkraft bei dem Geisterverkehr in der Bibel..................................22

- 2 - 2. 0 Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der materiellen Schöpfung 2. 1 Das Gesetz der "Odkraft" (Lebenskraft) Ich habe erkannt, daß alles, was Gott bestimmt hat, ewige Geltung besitzt. Man kann da nichts hinzufügen und nichts davon hinwegnehmen. Und das hat Gott so eingerichtet, daß man Ehrfurcht vor ihm habe. Prediger 3, 14. Es war mir schon bei der ersten Berührung mit der Geisterwelt die Zusage gemacht worden, daß ich über die Gesetze belehrt würde, nach denen sich der Verkehr der Geister mit der materiellen Welt, besonders mit den Menschen, vollzieht. Wurde diese Zusage erfüllt, so bedeutete dies für mich einen neuen, unwiderleglichen Beweis für die Wahrheit dessen, was ich bisher aus dieser Quelle an Belehrungen empfangen hatte. Ich selbst wußte von jenen Gesetzen nichts. Erst recht war den auf allen wissenschaftlichen Gebieten unerfahrenen Medien von derartigen Gesetzen nichts bekannt, so daß sie aus sich keine Belehrungen darüber erteilen konnten. Die mir gemachte Zusage wurde in viel vollkommenerer Weise gehalten, als ich zu hoffen gewagt hatte. Der Unterricht, der mir über die Gesetze des Geisterverkehrs zuteil wurde, war von einer Klarheit und Überzeugungskraft, wie sie nur der Wahrheit innewohnt. Alle Fragen, die ich stellte, wurden mir ausführlich bis in ihre Einzelheiten beantwortet. Nie konnte ich auch nur den kleinsten Widerspruch in den Ausführungen feststellen. Alles griff ineinander, wie in einem feinen Uhrwerk. Mein Lehrmeister war dasselbe Geistwesen, das mir schon bei meinem zweiten Zusammentreffen mit ihm versprochen hatte, mich in alle Wahrheit einzuführen. Es bediente sich dazu als Medium desselben Jungen wie damals. Da dieser nur mittelmäßige Schulbildung besaß, so bewahrheitete sich auch hierbei das Wort des Apostels Paulus: 1. Korinther 1, 27 - 29: "Was der Welt für töricht gilt, das hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; und was der Welt für niedrig und verächtlich gilt, ja was der Welt nichts gilt, das hat Gott erwählt, um das zunichte zu machen, was in den Augen der Welt groß dasteht. Denn kein Sterblicher soll sich seiner eigenen Leistungen vor Gott rühmen können." Beginn der medial en Vol l t rancedurc hgabe "Ihr Menschen", so begann der Geist seine Belehrungen, "scheint anzunehmen, daß Gesetzmäßigkeit bloß in der materiellen Welt herrsche. Das ist ein Irrtum! • Gott ist ein Gott der Ordnung und der Gesetzmäßigkeit sowohl in der irdischen als auch in der geistigen Schöpfung. Er selbst unterwirft sich bei seinem Tun den von ihm geschaffenen Gesetzen und hebt keines von ihnen auf. So müssen auch wir Geister die gottgewollten Naturgesetze beachten, sooft wir mit der materiellen Welt in Verbindung treten. Das gilt sowohl für die gute als auch für die böse Geisterwelt. Ihr pflegt alles ein ' Wu n d e r ' zu nennen, was ihr mit den euch bekannten Naturgesetzen nicht in Einklang bringen könnt. Für den, der die Kräfte der materiellen und der geistigen Welt kennt, gibt es kein 'Wunder'. Denn alles vollzieht sich nach denselben unwandelbaren Gesetzen, von denen keines das andere aufhebt oder abändert.

- 3 - Wenn du einen Stein mit der Hand in die Höhe hebst, so wird dadurch das Gesetz der 'Schwerkraft' des Steines, wie ihr es nennt, nicht beseitigt, sondern durch die stärkere Kraft deiner Hand überwunden. Würde jedoch ein Stein durch eine für euch unsichtbare Hand emporgehoben, wo wäre das in euren Augen ein 'Wunder', weil ihr die Kraft nicht sehet und darum der Ansicht wäret, der Stein erhebe sich von selbst. Und doch muß in beiden Fällen eine Kraft vorhanden sein, die das Heben des Steines bewirkt. Ob ihr die Kraft sehet oder nicht, macht in dem Vorgang selbst keinen Unterschied. In beiden Fällen wird die Schwerkraft des Steines durch eine stärkere Kraft überwunden. • Selbst Gott kann infolge der von seiner Allmacht geschaffenen Gesetze nicht machen, daß sich ein Stein von selbst erhebt. Wohl hätte er andere Gesetze für die Materie schaffen können. Nachdem er aber die jetzt bestehenden Gesetze für alles irdische Geschehen festgelegt hat, muß a u c h e r bei dem Stein, der sich erheben soll, eine Kraft wirksam werden lassen, die größer ist als die Schwerkraft des Steines. So ist es auf allen Gebieten. Es ist auch kein 'Wunder', wenn die Geisterwelt mit euch Menschen in wahrnehmbare Verbindung tritt und mit euch spricht. Und wenn ich durch diesen Jungen mit dir rede, so geht auch das nach f e s t s t e h e n d e n G e s e t z e n vor sich, die ich befolgen muß und die ein böser Geist, der durch diesen Jungen sprechen wollte, in derselben Weise befolgen müßte. Betrachtet eure Fernsprecheinrichtungen! Wie viele Naturgesetze müssen da erfüllt werden, bis ein Gespräch zustande kommt! Es muß ein Kraftstrom vorhanden sein; Drähte und andere Einrichtungen müssen angebracht werden, die zur Übertragung des gesprochenen Wortes erforderlich sind und den Gesetzen der Elektrizität und der Akustik entsprechen. Ob nun ein guter Mensch den Sprechapparat benutzt oder ein Verbrecher, beide sind denselben Fernsprechgesetzen unterworfen. Zum Verständnis dessen, was du auf dem Gebiet des Geisterverkehrs wahrnimmst, ist es für dich wichtig, die hauptsächlichsten Gesetze kennenzulernen, die beim Verkehr der Geisterwelt mit der materiellen Schöpfung in Betracht kommen. Hast du diese begriffen, dann wird dir das meiste verständlich sein, was dir auf diesem Gebiet begegnet und euch Menschen bis jetzt so unerklärlich erscheint." "Geist und Materie können wegen der Verschiedenheit ihres Seins nicht unmittelbar aufeinander wirken. Auch dein eigener Geist ist aus sich allein nicht fähig, ein Glied oder Organ deines Körpers in Tätigkeit zu setzen. Ebensowenig bin ich, der ich jetzt von dem Körper dieses Jungen Besitz ergriffen habe, aus mir allein imstande, den Körper aufzurichten, seine Hände zu erheben oder mit seinen Sprechwerkzeugen einen Laut hervorzubringen. Sowohl dein eigener Geist als auch ich bedarf dazu eines K r a f t s t r o m e s. So hat der Maschinenführer den Kraftstrom des Dampfes oder der Elektrizität nötig, um die Maschine in Gang zu bringen. Fehlt der Kraftstrom oder ist er zu schwach, so steht die Maschine still. • In unserem Fall ist der Maschinist der Geist. Die Maschine ist der Körper oder die Materie. Soll die Materie vom Geist in Bewegung gesetzt werden, so ist dazu ein Kraftstrom nötig. Die Gelehrten der alten Zeit nannten den Kraftstrom im Menschen ' S e e l e ' , im Gegensatz zu 'Geist' und 'Körper'. Sie lehrten daher mit Recht, daß der Mensch aus Geist, Seele und Körper besteht. Die Bibel bezeichnet den Kraftstrom oder die Lebenskraft als ' O d e m d e s L e b e n s ' . 1. Mose 2, 7: "Und Gott hauchte dem Menschen den Odem des Lebens in die Nase; so wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen." Eure heutige Wissenschaft hat dem Kraftstrom im Menschen den Namen ' O d k a f t ' gegeben. Die Odkraft oder Lebenskraft befindet sich in und um alles, was Gott geschaffen hat. Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, jedes Mineral, jedes Wasser, jeder Weltkörper, jeder Geist und was es sonst noch gibt, hat Odkraft. Sie ist nichts Materielles, sondern etwas Geistiges und stets mit einem Geist verbunden. Sie ist die L e b e n s k r a f t d e s G e i s t e s.

- 4 - • Träger der Odkraft ist daher stets d e r G e i s t . Wo also Leben ist, ist Od, und wo Od ist, ist Geist. Da nun die Odkraft in und um alles ist, was Gott geschaffen hat, und stets mit dem Geist verbunden ist, so folgt daraus, daß in allem Geschaffenen ein Geist ist. Das klingt euch unglaublich, und doch ist es die Wahrheit. Ist ein Geist mit einem materiellen Körper verbunden, so besitzt er zunächst die Odkraft, die für seine eigene Existenz als Geist erforderlich ist. Sodann eine entsprechende Zugabe an Odkraft, um das Leben, den Aufbau und die Betätigung des irdischen Körpers zu ermöglichen. So bedarf ja auch - um mich eines unvollkommenen irdischen Gleichnisses zu bedienen - eine Lokomotive einer bestimmten Menge Dampfkraft, um sich selbst fortbewegen zu können, und einer entsprechenden Zugabe an Dampf, um die angehängten Wagen mitzuziehen. Der an euren Geist angehängte Wagen ist der Körper. Für ihn benötigt also euer Geist eine besondere Zugabe an Odkraft. Das für den Körper bestimmte Od unterscheidet sich jedoch von dem des Geistes. Denn alles, was auf Materie wirken soll, muß bis zu einem gewissen Grade der Materie verähnlicht und angepaßt werden. Daher ist das Od der irdischen Körper nicht so geistig, wie das Od der Geister, die sich in diesen Körpern befinden. • Das körperliche Od hat Ähnlichkeit mit euren irdischen Kraftströmen. Sie sind w e d e r r e i n m a t e r i e l l , n o c h r e i n g e i s t i g . Ihr eigentliches Wesen ist euch unbekannt, wenn ihr auch ihre Wirkung täglich erfahret. Für die irdischen Kraftströme habt ihr materielle Leitungsdrähte, um den Strom in der zweckmäßigsten Stärke wirken zu lassen. Ihr habt Maschinen und sonstige Einrichtungen und Anlagen, deren Betrieb eine bestimmte Stromstärke erfordert. Ist der Kraftstrom zu stark, so zerstört er diese Einrichtung. Ist er zu schwach, so kommt der Betrieb zum Stillstand. So wird auch der Odstrom bei allen körperlichen Wesen an einem Leitungsdraht durch den Körper mit all seinen wunderbaren Einrichtungen, die ihr Organe nennt, in der dafür notwendigen Stärke geführt. Wirkt der Strom zu stark auf ein Organ, so kommt es in Unordnung; ist er zu schwach, so stellt es seine Tätigkeit ein. • D e r L e i t u n g s d r a h t d e r O d k r a f t i s t d a s B l u t . Wird er zerstört, indem das Blut verlorengeht oder durch Zersetzung vernichtet wird, so hört auch der Odstrom auf; genau so, wie bei euren Kraftstömen der Strom versagt, wenn die Leitungsdrähte durch äußere Eingriffe oder durch Zersetzung beschädigt werden. Weil das Blut der Odleiter und daher ohne Blut das körperliche Leben nicht möglich ist, darum wird in der Bibel das Blut der 'Sitz des Lebens' genannt: 5. Mose 12, 23: "Das Blut ist der Sitz des Lebens." • Das k ö r p e r l i c h e Od wird n i c h t vom Geist des betreffenden Körpers erzeugt, sondern aus den Nahrungsstoffen gewonnen, die der Körper in sich aufnimmt.

- 5 - 2. 1. 1. Das Wesen der Materie (Mediale Volltrancedurchgabe) Damit du die weiteren Belehrungen über die Odkraft verstehst, muß ich dich über d a s W e s e n d e r Ma t e r i e unterrichten: Hast du dir schon einmal klarzumachen versucht, wie der Körper der Lebewesen sich bildet? Betrachte deinen eigenen Körper und sein Wachstum! Wurde dein Körper vielleicht in der Weise gebildet, daß fertige Materie daran gesetzt wurde, so wie ein Haus entsteht, indem Stein auf Stein gefügt wird? Du wirst von selbst einsehen, daß dein Körper nicht auf diese Weise entstanden ist. • Der Körper ist nichts anderes als zur Materie v e r d i c h t e t e s O d . Das gilt von jedem Körper, nicht bloß von dem des Menschen, sondern auch von dem der Tiere, Pflanzen und Mineralien. Ihr Wachstum und materielles Entstehen unterliegt denselben Gesetzen der Odverdichtung. Das Od der einzelnen materiellen Wesen stellt eine nach wunderbaren, euch unbekannten Gesetzen hergestellte Mischung der verschiedensten Odkräfte und Odarten dar. Bei den Menschen ist die Odmischung eine andere als bei den Tieren, und bei dem Tier wieder anders als bei der Pflanze und bei der Pflanze anders als bei den Mineralien. Dieser Unterschied der Odmischung besteht aber nicht bloß zwischen den verschiedensten Naturstufen, sondern auch zwischen den Einzelwesen derselben Naturstufe. So ist die Odmischung bei den einzelnen Menschenrassen eine verschiedene. Der Neger hat eine andere Odmischung als der Weiße oder der Indianer. Aber die der weißen Rasse angehörenden Menschen haben nicht alle die gleiche Odmischung. Ebenso ist es bei den anderen Rassen. Jeder einzelne Mensch hat eine ihm eigentümliche Odmischung. • Es gibt also keine zwei Menschen mit genau demselben Od. Das gilt in derselben Weise von den Tieren, Pflanzen, Mineralien. Da nun der Aufbau des Körpers eines Lebewesens in der Verdichtung der dem Lebewesen eigentümlichen Odmischung besteht, so hat jeder Körper seine besondere materielle Eigenart. Fleisch, Knochen, Nägel, Haare und alle anderen zum Körper gehörenden Teile haben bei jedem Lebewesen ihre besondere Eigentümlichkeit. Sie beruht auf der Odmischung, die bei dem Einzelwesen zu finden ist. Es ist für euch ein großes Naturgeheimnis, wie es möglich ist, daß das vergeistigte und daher für eure Augen nicht sichtbare Od sich zur festen Materie verdichten kann. D a ß es möglich ist, lehrt euch die tägliche Erfahrung, denn ihr sehet, daß euer Leib nicht dadurch wächst, indem fertige Materie daran geklebt wird. Ihr wißt, daß die Eichel nicht dadurch zum Eichbaum wird, daß immer mehr Eichenholz dazugetan wird, sondern daß das Wachstum einen im Inneren des Lebewesens sich vollziehenden Prozeß darstellt. Ihr wißt ferner, daß die von euch aufgenommenen Speisen nicht inwendig an euren Körper angefügt werden und auf diese Weise der Körper sein Wachstum vollzieht, sondern daß ein euch unbekanntes Etwas in alle Teile und Teilchen des ganzen Körpers strömt, sich dort zu Fleisch, Knochen, Haaren, Nägel und sonstigen Substanzen verdichtet und durch diese Verdichtung zur Materie wird. • Dies euch unbekannte Etwas ist das Od. Woher stammt nun das für den Aufbau und die Erhaltung des Körpers aller Lebewesen notwendige Od? Du kannst das selbst finden, wenn du darüber nachdenkst, was zu deinem körperlichen Leben notwendig ist. Du hast Luft, Wasser, Speisen nötig. Aber nicht alles, was in der Luft, dem Wasser und der Speise enthalten ist, kann dein Körper gebrauchen. Vor allem kann es den einzelnen Teilen deines Körpers nicht in dem Zustand zugeführt werden, wie es in der Luft, in dem Wasser und der Speise enthalten ist, nämlich nicht in materiellem Zustand. Denn auch die Luft ist Materie. Es muß zunächst in eine vergeistigte Form gebracht und als Od in die kleinen und kleinsten Teilchen des Körpers geleitet werden. • Die Umwandlung der materiellen Nährstoffe in Od erfolgt auf dem Wege der Auflösung in dem in eurem Körper vor sich gehenden V e r d a u u n g s p r o z e ß .

- 6 - D i e L u f t , die ihr einatmet, stellt eine materielle Odmischung dar. Daraus lösen eure Lungen nur die Odteile auf, deren euer Körper bedarf. Die nicht brauchbaren Teile scheiden sie durch die Atmung aus. Das Od der Luft wird nicht so sehr zum Aufbau des Körpers gebraucht, sondern in der Hauptsache zur Erzeugung der verschiedenen Kraftströme, durch welche die Zersetzung der Speisen, ihre Auflösung in Od, die Mischung der verschiedenen Odarten und endlich ihre Verdichtung zur körperlichen Materie bewirkt wird. Alle Auflösungen erfolgen durch heiße und alle Verdichtungen durch kalte Odströme. Daher könnt ihr nur wenige Augenblicke ohne das Od der Luft leben. Denn wenn dies fehlt, hört jede andere Odwirkung von selbst auf. D a s Wa s s e r hat ebenfalls eine besondere Odmischung. Das Wasser-Od benötigen die Körper der Menschen, Tiere und Pflanzen am meisten. Denn der menschliche, tierische und pflanzliche Körper ist zum größten Teil eine Verdichtung des dem Wasser entnommenen Od. Darum ist auch das Wasser-Od in reichster Menge in den aus der Tier- und Pflanzenwelt entnommenen Nahrungsmitteln enthalten, so daß ihr mit der Aufnahme dieser Nahrungsmittel in den meisten Fällen auch den notwendigen Bedarf an Wasser-Od empfanget. Weil das Od des Wassers bei den Körpern eine so große Rolle spielt, darum kann dieses Od nicht lange entbehrt werden. Eure Hungerkünstler können wochenlang der festen Speise entsagen, aber ohne Wasseraufnahme würde bei ihnen bald der Tod eintreten. Aus demselben Grunde gehen Tiere und Pflanzen ein, denen das Od des Wassers längere Zeit versagt bleibt. - Nun verstehst du auch, daß die Qual des Verdurstens die größte Qual ist, die ein Lebewesen zu ertragen hat. Sie stellt den schmerzlichsten Todeskampf dar. Es bleibt nun noch die Frage zu beantworten, woher denn das in der Luft, im Wasser und den Nahrungsmitteln enthaltene Od stammt? - Es kommt von der Erde. • Die Erde als Weltkörper hat eine Odmischung und Odstrahlung, die a l l e Odarten enthält, welche für die auf ihr befindlichen Lebewesen notwendig sind. Das Od der Erde setzt sich zusammen aus dem Od, das sie selbst als Weltkörper besitzt. Außerdem nimmt sie die Odstrahlung all der Weltkörper, die sich im Bereich der Erde befinden, in die eigene Odmischung auf. Jeder dieser Weltkörper hat ein ihm eigentümliches und besonderes Od, das bei keinem der anderen Weltkörper in dieser Art und Mischung zu finden ist. Je nach der Stellung jener Weltkörper zu eurer Erde ist auch ihre Odstrahlung auf die Erde bald stärker, bald schwächer. Da die Stellung der Weltkörper zueinander mit jeder Sekunde wechselt, darum wechseln in demselben Maße auch die Odstrahlungen, die jene Weltkörper zu eurer Erde senden. • D i e M i s c h u n g des Od eurer Erde mit dem Od der sie umgebenden Weltkörper ist von der größten Bedeutung für das Leben und das Wachstum auf eurer Erde. Du mußt ferner bedenken, daß jede Odart auch eine ganz eigenartige Kraftwirkung in sich schließt. • In dem Maße nun, in dem im Augenblick der Geburt das körperliche O d d e s N e u g e b o r e - n e n unter dem Einfluß einer einseitig starken Odwirkung eines oder mehrerer Weltkörper steht, in demselben Maße wird die Odmischung des Neugeborenen b e e i n f l u ß t . Die Odmischung des Neugeborenen ist im Augenblick der Geburt gewissermaßen noch ziemlich neutral und wird nun durch die auf sie einwirkende Odstrahlung und Odmischung nach einer gewissen Richtung für immer festgelegt. Wenn du in einem Glas eine Mischung herstellen sollst und du gießt von einem bestimmten Stoff eine große Menge hinein, dann kannst du von anderen Stoffen um so weniger beimischen. Die ganze Mischung trägt alsdann in Farbe, Geruch, Geschmack und sonstigen äußeren Merkmalen den Charakter des Stoffes, den du in besonders großer Menge in das Glas getan. Du kannst auch den zu groß bemessenen Bestandteil nachträglich nicht mehr verringern oder durch Beifügen größerer Mengen anderer Bestandteile verdünnen. Denn das Glas kann nicht mehr als vollgemacht werden. • So ist es auch bei der Odmischung des Neugeborenen. Die Gesamt-Odmenge ist bestimmt und kann n i c h t v e r m e h r t werden.

- 7 - Bildet nun eine gewisse Odart den Hauptbestandteil des Gesamt-Od, so wird sie für die Gestaltung und das Wachstum den Neugeborenen für immer maßgebend bleiben. Und da die einzelnen Odarten auch ganz eigenartige Lebensenergien entwickeln, so wird die Eigenart des Hauptbestandteiles an Od dem Neugeborenen neben einer besonderen G e s t a l t u n g s e i n e s K ö r p e r s auch einen ihm eigentümlichen C h a r a k t e r in seinem Handeln geben. • Es ist daher k e i n Aberglaube und auch keine leere Phantasie, daß man aus dem Zeitpunkt der Geburt auf die körperliche Eigenart und den Charakter eines Menschen schließen kann. Der Einfluß der Odwirkung der Weltkörper auf euer irdisches Dasein, eure Lebensenergien, Charaktere und Temperamente ist ein viel größerer, als ihr euch denkt. Ihr pflegt ja selbst zu sagen: 'Er ist unter einem glücklichen oder unglücklichen Stern geboren.' Damit soll die Wirkung ausgedrückt werden, welche die Odstrahlung eines Weltkörpers auf die Lebewesen bei ihrer Geburt ausübt. Das alles steht im Zusammenhang mit den großen Fragen des Menschenschicksals, so daß ich es nicht ganz mit Stillschweigen übergehen konnte. • Alle Körper der irdischen Wesen sind also verdichtetes Od, das von der Odstrahlung der Erde und der sie umgebenden Weltkörper stammt. Den A u f l ö s u n g s - u n d V e r d i c h t u n g s p r o z e ß könnt ihr euch an einem Beispiel in der Natur klarmachen: Du weißt, daß unter dem Einfluß der Wärme eine für euer Auge meistens nicht sichtbare Verdunstung der Feuchtigkeit des Erdbodens und der Gewässer erfolgt. In einer gewissen Höhe über der Erde verdichtet sich der bis dahin unsichtbare Dunst zunächst zu einem feinen, kaum sichtbaren Schleier. Eine weitere Verdichtung zeigt euch den feinen Schleier als Wolke. Diese wird unter dem Einfluß der Kälte immer dichter und fällt schließlich unter einer noch größeren Verdichtung als Wasser oder Schnee zur Erde. Wird das Wasser durch einen höheren Kältegrad weiter verdichtet, so wird es Eis und stellt eine feste Materie dar. Hier hast du die stufenweise Verdichtung eines für eure Augen nicht sichtbaren, gleichsam vergeistigten Stoffes zur festen Materie, die ihr nicht bloß sehen und mit Händen greifen könnt, sondern die euch auch eine große Widerstandskraft entgegensetzt. So ist also die Eisdecke eurer Bäche, Teiche und Flüsse verdichtetes Wasser und von derselben Art wie das betreffende Wasser und zeigt auch dessen Eigentümlichkeiten, und das Wasser ist verdichteter Dunst. • Wie also der Dunst von der Erde aufsteigt, nach und nach zur festen Materie in Form von Eis wird, sich wieder in Wasser und dann in Dunst auflöst, so geht es mit allen irdischen Körpern. Sie entstehen aus dem euren Augen unsichtbaren Od der Erde, das sich auf dem Wege des Wachstums zur Materie verdichtet und nach dem irdischen Tode der Lebewesen wieder zu dem Od der Erde zurückkehrt. Allen irdischen Wesen gilt daher das Wort: 'Von der Erde bist zu genommen und zur Erde kehrst du zurück.' Das ist der b e s t ä n d i g e K r e i s l a u f bis zu dem Tage, an dem alle Materie endgültig in Od aufgelöst und nicht wieder zu materiellen Körpern verdichtet wird. – Doch darüber werde ich dir später noch manches zu sagen haben. Hieraus magst du entnehmen, daß bei jedem irdischen Wesen drei Zustände des Od unterschieden werden können: 1. Das O d d e s G e i s t e s, der in den Wesen verkörpert ist. 2. Das etwas mehr verdichtete, aber für menschliche Augen nicht sichtbare Od als körperliche L e b e n s k r a f t . 3. Das zur festen Materie gewordene Od, das ihr K ö r p e r nennt. Das O d a l s L e b e n s k r a f t des Körpers bleibt, wie dir bereits bekannt, stets mit dem Od des Geistes und dadurch mit dem Geist selbst verbunden. Es ist der körperliche Betriebsstoff in der Hand des Geistes, wie der irdische Kraftstrom der Betriebsstoff in der Hand des Maschinisten ist. Wird daher dieser körperliche Betriebsstoff so gemindert, daß er für die Lebensfähigkeit des Körpers nicht mehr ausreicht, so trennt sich der Geist vom Körper. Es tritt der irdische Tod ein. So läßt der Maschinist die Maschine im Stich, die er wegen Mangel an Strom nicht mehr in Betrieb halten kann.

- 8 - • Sterben die irdischen Körper, so bleibt die Odkraft beim Geist. Denn die irdischen Körper haben keine selbständige Odkraft, sondern bloß die Geister, die von ihnen Besitz genommen haben. Der Geist kann jedoch mit der ihm eigenen Odkraft das durch Krankheit geschwächte Od seines Körpers vermöge seiner Willensenergie stärken, die schlecht arbeitenden körperlichen Organe in erhöhte Tätigkeit versetzen und dadurch die schädlichen Bestandteile aus dem Körper ausscheiden. Dabei muß der geschwächte Körper selbstverständlich die Aufnahme schädlicher Speisen meiden und durch gesunde Nahrungsmittel die Wirkung des geistigen Od fördern. Der Geist wirkt in diesem Falle, um mich wiederum eines materiellen Vergleiches zu bedienen, mit seiner eigenen Odkraft wie eine starke Druckpumpe auf das körperliche Od und die Odstromleitung, nämlich das Blut. Wie groß die Stärkung sein kann, die der Geist eines Menschen durch die ihm eigene Odkraft infolge Anspannung seines Willens dem Od seines Körpers zuführt, könnt ihr aus zahlreichen Vorkommnissen ersehen. Oft empfangen Gelähmte, denen eine große Gefahr droht, durch die auf die Rettung gerichtete Willensenergie des Geistes eine solche Stärkung der körperlichen Odkraft, daß die Lähmung weicht und die Glieder wenigstens für kurze Zeit wieder gebrauchsfähig werden. Dieselbe Wirkung hat eine aufs Höchste gesteigerte Hoffnung auf Heilung. Sie ist ebenfalls ein Akt des Willens und bringt durch die damit verbundene Stärkung der körperlichen Odkraft manche plötzlichen Heilungen (Spontanheilungen) hervor, die ihr als Wunder anseht. • W i l l e n s e n e r g i e , die in Mut, Hoffnung, Vertrauen und Freudigkeit zum Ausdruck kommt, ist daher das beste Heilmittel. Sie ist aber auch der beste Schutz gegen ansteckende Krankheiten. Das dadurch gestärkte Od des Körpers bildet gewissermaßen einen Schutzwall, der das Eindringen der Krankheitskeime abhält. Je stärker die Willensenergie, um so stärker ist auch dieser unsichtbare Panzer. • W i l l e n s s c h w ä c h e, Mutlosigkeit, Angst und Verzagtheit des Geistes bewirken das Gegenteil. Sie arbeiten wie eine Saugpumpe, die das Od des Körpers samt dem Blut aus dem Körper und seinen Organen nach innen zieht, dadurch die Kraft des Körpers schwächt und den Weg für Ansteckungen freimacht. Wie der Geist das durch Krankheit geminderte Od seines Körpers stärken kann, so ist eine solche Stärkung auch möglich durch Übertragung der Odkraft eines gesunden Wesens auf ein krankes. Eine derartige Odübertragung nennt ihr ' Ma g n e t i s i e r e n ' . • Jedes Lebewesen kann Od auf ein anderes übertragen. Nicht bloß Menschen auf Menschen, sondern auch Menschen auf Tiere, Pflanzen und Mineralien. Ihr könnt Pflanzen durch Übertragung eures eigenen Od zu schnellerem Wachstum bringen. Ihr könnt Wasser, Öl und andere derartige Dinge magnetisieren, sie gewissermaßen mit eurem Od tränken und dadurch den Kranken, die das Wasser trinken oder mit dem Öl gesalbt werden, eine raschere Heilung verschaffen. Der Mensch kann auch das Od von Tieren, Pflanzen und Mineralien zur eigenen Heilung verwenden. • Auf dieser gegenseitigen Odübertragung beruhen die Gesetze der Heilkraft in der Schöpfung Gottes. So strömen auch die Felle mancher lebenden Tiere ein bestimmtes Od aus, das heilkräftig wirkt. Von vielen Pflanzen ist die Heilkraft allgemein bekannt. Leider kennt ihr heute die Heilkräfte der einzelnen Pflanzen für die verschiedenen Krankheiten nicht mehr in dem Maße wie die alten Völker. Dasselbe gilt von den Mineralien. Daß jeder Edelstein eine ihm eigentümliche Odkraft besitzt, dünkt den meisten als Aberglaube. Und doch ist gerade das Od der Edelsteine von ganz besonderer Reinheit und Kraft und stärkt das Od desjenigen, der den Edelstein trägt.

- 9 - Dabei muß allerdings vorausgesetzt werden, daß der Mensch den Edelstein wählt, der zu seinem eigenen Od paßt und nicht Odkräfte enthält, die der eigenen Odstrahlung widerstreiten. Ihr habt ja Bücher, die euch darüber näheren Aufschluß geben, welcher Edelstein je nach der Geburtszeit für den einzelnen Menschen in Frage kommt. Sehr wichtig für das Gebiet der Heilung ist die Odübertragung von Mensch zu Mensch. Ein krankes Kind fühlt sich bald besser, sobald die gesunde Mutter es an ihren Körper schmiegt. Dadurch überträgt sich von ihrem gesunden Od auf das kranke Kind und stärkt das durch Krankheit geschwächte Od des Kindes. • Ein gesunder Mensch, der mit kranken oder alten Leuten zusammenschläft, teilt ihnen von seiner Odkraft mit. Die kranken oder alten Bettgenossen werden dadurch gestärkt, während der Gesunde durch beständige Abgabe des Ods immer schwächer wird. Daher bekommen Gesunde, die längere Zeit mit kranken oder alten Leuten zusammenschlafen, infolge der Schwächung der eigenen Odkraft ein krankhaftes Aussehen. Das ist der Grund, weshalb man Kinder n i c h t mit alten Leuten zusammen in demselben Bett schlafen lassen soll. • Das Od durchströmt den irdischen Körper in allen seinen Teilen und strahlt noch ein Stück darüber hinaus. Die dadurch bewirkte Umstrahlung des irdischen Körpers bezeichnet eure Wissenschaft mit dem Namen ' A u r a ' . Alles Geschaffene hat diese Odaura. Auch die großen Weltkörper. • Was ihr A n z i e h u n g s k r a f t d e r E r d e nennt, ist die Kraft der Odstrahlung, deren Reichweite in einem bestimmten Verhältnis zur Größe der Erdkugel steht. Dasselbe gilt von allen anderen Weltkörpern. In dem ganzen Universum gibt es keinen Punkt, der nicht von der Odstrahlung irgend eines Weltkörpers getroffen wird. Die Odaura umstrahlt den materiellen Körper in gleichem Abstand von jedem Teilchen des Körpers. Infolgedessen hat die Aura auch die Gestalt des Körpers, dem sie angehört und den sie umströmt. Man spricht daher auch von dem ' O d k ö r p e r ' oder dem ' A s t r a l k ö r p e r ' oder dem ' f l u i - d a l e n K ö r p e r ' der materiellen Wesen im Gegensatz zu dem materiellen Körper. Es ist das, was die Bibel den 'geistigen Leib' nennt. Er ist für euer leibliches Auge nicht sichtbar. Doch sogenannte 'Hellseher', die über die Gabe des geistigen Schauens verfügen, können die Odstrahlung oder den 'Odkörper' sehen. • Die Quelle des Lebens ist der Geist. Aber die Auswirkung des Lebens und die Lebensbetätigung erfolgt durch die mit dem Geist verbundene Odkraft, die darum auch Lebenskraft genannt wird. Diese Kraft äußert sich in S c h w i n g u n g e n d e s O d . Jeder Ausdruck des geistigen Lebens, jeder Ausdruck des Lebens in der euch umgebenden Natur, alle Naturkräfte sind Schwingungen. Jedes Denken und Wollen äußert sich in entsprechenden Schwingungen des Od, die durch den Geist als Träger des Od erzeugt werden. Jedes körperliche Gefühl, jedes seelische Empfinden wird durch Schwingungen des Od hervorgerufen. Alle Töne, Farben, Gerüche, Geschmacks- und Tastempfindungen entstehen durch ganz bestimmte Odschwingungen. In der geistigen Welt sind es die Schwingungen des rein geistigen Od. In der materiellen Schöpfung sind es die Schwingungen des mehr oder minder verdichteten Od. Alles, was ihr an irdischen Erscheinungen vor euch seht, alles Wachsen, Blühen und Reifen, alle Kraftströme und Strahlungen, Elektrizität, Radio, Ätherwellen, Licht und Finsternis, alle Stufenleiter der Töne, Farben, Gerüche, der Geschmacks- und Tastempfindungen, alle Kraftströme des Universums, die Anziehungskraft der Weltkörper und ihre Bewegungen im Weltenraum – alles beruht auf diesen Odschwingungen. Ein Denker der alten Zeit hat gesagt: 'Alles ist im Fließen.' Er hätte sagen müssen: ' A l l e s i s t i m S c h w i n g e n . '

- 10 - Den Schwingungen der das ganze Universum durchströmenden und jedes Teilchen durchdringenden Odkraft liegt das große g ö t t l i c h e G e h e i m n i s d e r Z a h l e n zugrunde. Ihr kleinen Menschen werdet nie dieses Geheimnis ergründen. Ihr sucht nach der Einheitszahl im Weltengeschehen. Ihr werdet sie nicht finden. Zwar habt ihr bereits manche Wahrheiten jenes Zahlengeheimnisses entdeckt. Ihr wißt die Zahlen der Schwingungen der einzelnen euch bekannten Töne. Ihr versucht auch die den Farben zugrundeliegenden Zahlen der Odschwingungen zu erforschen. Aber was ist das alles zu dem unendlichen Meer von Wahrheiten, das euch verschlossen ist? Ihr vermöget die sieben Siegel der Schöpfung Gottes nicht zu lösen. Ihr könnt nur staunend und anbetend euer Haupt neigen vor der Weisheit und Allmacht des Allerhöchsten. Ziehen wir nun aus dem wenigen, das ich dir über die Odschwingungen gesagt habe, einige für unsere Zwecke w i c h t i g e F o l g e r u n g e n: Zunächst wird es dir einleuchten, daß H a r m o n i e dieser Odschwingungen Schönheit, Gesundheit, Freude, Friede und Glück bedeutet; daß aber D i s h a r m o n i e der Schwingungen der Grund der Häßlichkeit, der Krankheit, des Schmerzes, des Unglücklichseins sein muß. Wie Disharmonie der Töne und Farben euer seelisches Empfinden verletzt und euch seelisch gewissermaßen weh tut, so ist Disharmonie des geschaffenen Geistes zu seinem Schöpfer dasselbe auf geistigem Gebiet. Denn diese Disharmonie äußert sich in entsprechenden Schwingungen des geistigen Od. Sie verursacht eine geistige Häßlichkeit, ein geistiges Kranksein, einen geistigen Unfrieden, ein geistiges Sichunglücklichfühlen - kurz, einen geistigen Schmerz, der in dem Maße wächst, als die Disharmonie des Geistes Gott gegenüber zunimmt. Die äußerste Grenze der Disharmonie, nämlich die vollständige Gegensätzlichkeit des geschaffenen Geistes zu seinem Schöpfer, bedeutet daher auch das höchste Maß des geistigen Schmerzes und Unglücks; es ist das, was ihr H ö l l e nennt. Und weil die größte Disharmonie der geistigen Odschwingungen auch den größten Gegensatz zu Schönheit und Licht bedeutet, die ja höchste Harmonie zur Voraussetzung haben, so muß die Hölle ein Zustand größter Häßlichkeit des geistigen Odleibes und tiefste Finsternis sein. Das sind auf ewigen Gesetzen beruhende Notwendigkeiten. Nicht Gott wirft euch in die Hölle, sondern eure Disharmonie zu allem Schönen und Guten, zu allem geistig Gesunden und Reinen, zu Licht und Leben. Darum ist die Hölle d e r g e i s t i g e T o d, in den sich derjenige stürzt, dessen geistiges Sein die größte Disharmonie zum göttlichen Sein darstellt. Disharmonie der geistigen Odschwingungen ist das Tiefensteuer beim Geistesflug, Harmonie das Höhensteuer. • Die Beseitigung der Disharmonie aus dem geistigen Sein i s t d i e L e b e n s a u f g a b e eines jeden Geschöpfes. Doch werden die Odschwingungen eines Lebewesens nicht bloß durch die Gedanken und Stimmungen des eigenen Geistes beeinflußt, sondern auch durch die Odschwingungen eines anderen Lebewesens, dessen Odstrahlung es in sich aufnimmt. Wenn daher sogenannte ' h e l l e m p f i n d e n d e M e n s c h e n ' auf irgendeine Weise mit der Odstrahlung eines anderen in hinreichende Verbindung kommen, dann nehmen sie auch deren Empfindungen in sich auf. Auf diesem Gesetz beruht das 'Sich-Einfühlen' in das Empfinden, den Charakter, die Gesinnung und das Schicksal eines anderen. Alle Odschwingungen eines Lebewesens lassen in dem eigenen Odkörper ähnliche Eindrücke zurück, welche die Schwingungen der Töne eines Liedes auf die Platte eines Grammophons ausüben, so daß sie später immer wieder zu Gehör gebracht werden können, und zwar nicht bloß als dieselben Töne, sondern auch mit demselben Gefühlsausdruck, den der Sänger in das gesungene Lied hineinlegte. Darauf beruht auch das E r i n n e r u n g s v e r m ö g e n. Je tiefer die Eindrücke waren, die auf diese Odplatte ausgeübt wurden, um so leichter können sie wieder hervorgeholt werden. Derselbe Vorgang, der sich bei der phonographischen Platte in materialisierter Form vollzieht, ist in geistiger Weise beim Nachempfinden von Geschehnissen durch hellempfindliche Personen vorhanden, sobald sie mit der geistigen Odplatte eines anderen in hinreichend starke Verbindung kommen. Dadurch werden in ihrem eigenen Od dieselben Schwingungen und infolgedessen auch dieselben Empfindungen erzeugt, die in jener fremden Odplatte enthalten sind.

- 11 - Du weißt ja aus dem Vorhergegangenen, daß bestimmte Schwingungen der Odkraft nicht bloß einen bestimmten Ton, sondern auch eine bestimme Farbe, einen bestimmten Geruch, einen bestimmten Geschmack und eine bestimmte Tastempfindung erzeugen. Auch das Gefühl von Wärme und Kälte beruht auf solchen Odschwingungen. • Es gibt Hellempfindende, die einen T o n a u c h a l s F a r b e s e h e n und die sogar F a r - b e n d u r c h d a s T a s t g e f ü h l f e s t s t e l l e n können, indem sie die Verschiedenheit der Farben an der Verschiedenheit der Kälte- und Wärmestrahlung erfühlen, die von den Farben ausgeht. Andere nehmen die seelischen Gefühle der Liebe oder des Hasses, des Wohlwollens oder der Mißgunst, des Mutes oder der Furcht, der Treue oder der Treulosigkeit als Gefühle des anderen nicht bloß im eigenen Empfinden wahr, sondern sogar i n e n t s p r e c h e n d e n F a r b b i l d e r n, so daß sie die Begriffe der Liebe, Treue, Trauer, Freude, des Hasses, Neides in einem Farbenbild zu malen imstande sind. Das alles beruht auf den Odschwingungen, von denen jene Empfindungen begleitet sind. • Das Od ist daher auch Träger des körperlichen Gefühls. Wenn also das Od aus einem körperlichen Glied verdrängt wird, so verschwindet daraus auch das Gefühl. Die Verdrängung des Od aus dem Körper oder Körperteilen kann auf die verschiedenste Art erfolgen. Sie kann durch Schlaganfälle oder innere Brüche herbeigeführt werden, welche das Blut als Odleiter stören. • Eine künstliche Verdrängung des Od pflegen eure Ärzte durch narkotische Mittel zu bewirken. Auch durch übermäßigen Genuß von Alkohol tritt eine Odverdrängung ein, die sich in einer teilweisen oder vollständigen Gefühllosigkeit äußert. Das Gefühl kehrt wieder, sobald der Körper von jenen Stoffen wieder freigeworden ist. Umgekehrt ist das Gefühl auch dann noch vorhanden, wenn das materielle Glied eines Körpers selbst entfernt ist. Denn der Odkörper eines irdischen Wesens bleibt als Ganzes bestehen, wenn auch ein Glied des materiellen Leibes weggenommen ist. • Bei einem Menschen, der ein Bein verloren hat, ist also das Odbein noch vorhanden. Und da das Od Träger des Gefühls ist, empfindet er nach Verlust des leiblichen Beines noch so, als ob er es überhaupt nicht verloren hätte (Phantomschmerz). Er fühlt Schmerzen im Knie, den Waden, der Verse, den Zehen eines Beines, das er gar nicht mehr besitzt. Die Wahrheit dieser Tatsache werden dir alle Amputierten bestätigen können. • Weil das Od nach Trennung des Geistes vom Körper im irdischen Tode beim Geist b l e i b t und Träger des Gefühls ist, so kann der vom Körper g e t r e n n t e Geist dieselben Empfindungen haben wie ein Geist, der noch mit dem materiellen Körper verbunden ist. Darum sind die Geister der Abgeschiedenen g e n a u s o l e i d e n s f ä h i g , wie sie es in ihrem irdischen Leben waren. Geister von Verstorbenen, die infolge ihres Lebenswandels in eine niedere (tiefe) Sphäre gelangen, sind der Meinung, sie lebten noch als Menschen auf der Erde. Das hat folgende Gründe: Zunächst haben sie noch dieselben Empfindungen, die sie als Menschen hatten. Ferner sehen sie ihren Odleib als einen materiellen Leib an, weil er dem irdischen Leib nach Form und Gestalt vollkommen gleich ist. Außerdem ist die Erinnerung an ihren irdischen Tod bei ihnen ausgelöscht. • Das Od der einzelnen Lebewesen hat einen b e s t i mm t e n G e r u c h . Da das Od etwas Geistiges ist, so wird auch der Odgeruch durch das geistige Empfindungsvermögen und nicht durch den körperlichen Geruchssinn wahrgenommen. Der Odgeruch ist bei jedem Lebewesen verschieden. So wie es keine zwei Menschen gibt, die genau dieselbe Gestalt und dieselben Gesichtszüge haben, so gibt es auch keine zwei Menschen, die dasselbe Od und denselben Odgeruch

- 12 - besitzen. Da jeder Geist, auch der körperlose, einen Odkörper hat, so haben auch die körperlosen Geister einen ihnen eigenen Odgeruch, der um so unangenehmer wirkt, je tiefer das Geistwesen steht. Darum wird in den alten Büchern bei den Berichten über das Erscheinen des Teufels erwähnt, er sei mit großem Gestank angekommen. Das Od wird dadurch, daß es in Gestalt der Aura über den Körper hinausströmt, für andere auch nach seinem Geruch wahrnehmbar. Etwas von dem Odgeruch eines Wesens bleibt an allem haften, was mit seiner Odstrahlung in Berührung kommt. • An dem Odgeruch erkennt der Hund die Sachen und die Spur seines Herrn. Der Odgeruch führt die darauf abgerichteten Polizeihunde auf die Spur des Verbrechers. Nur wenn andere Spuren mit frischerem Odgeruch die ursprüngliche Spur verdecken, ist eine Weiterverfolgung der ersten Spur sehr erschwert oder ganz unmöglich. • Jedoch haftet die Odstrahlung eines Wesens mit dem ihm eigentümlichen Odgeruch nicht bloß an der grobstofflichen Materie, mit der das Wesen in Berührung kam, sondern a u c h a n d e r f e i n s t o f f l i c h e n , wie zum Beispiel am Äther, durch den ein Wesen seinen Weg nahm. So hinterläßt also alles Geschaffene eine Odspur seines Daseins, die den ersten Tag seines Entstehens mit dem letzten Lebenstage verbindet. Zur Erläuterung wähle ich ein materielles Beispiel: Wenn ein Wagen einen Weg entlangfährt, mit einem feingemahlenen Stoff beladen, und es rinnt durch eine Ritze des Wagens von diesem Stoff beständig zur Erde, so kann man an der dadurch gebildeten Spur den Weg verfolgen, den der Wagen genommen hat. Sie ist gleichsam ein Band, das den Ausgangspunkt und den Ankunftspunkt des Wagens miteinander verbindet. • Ein solches Band bildet bei jedem Geschöpf das auf seinem Daseinsweg ausgestrahlte Od. An diesem Odband findet der Zugvogel seine alte Heimat wieder und die Schwalbe dasselbe Dach, an dem sie früher ihr Nest gebaut. Diese Tiere haben ein sehr feines Odempfinden. Ihr nennt es die 'Witterung' des Tieres. Doch ist diese Witterung nur so lange vorhanden, als das Tier g e s u n d ist. Bei kranken Tieren schwindet infolge der Schwächung der Odkraft auch das Odempfinden für die eigene oder fremde Spur. Daher finden kranke Zugvögel ihren Heimweg nicht mehr und ein kranker Hund weder die Spur seines Herrn noch die eigene Spur. Es gibt auch Menschen, die ein sehr feines Odempfinden besitzen, durch das sie schon auf gewisse Entfernungen den Odgeruch eines anderen wahrnehmen und ihn als angenehm (sympathisch) oder abstoßend (antipathisch) empfinden, obschon sie den betreffenden Menschen noch nie gesehen oder sonstwie kennengelernt haben. • Die Abneigung oder Zuneigung 'auf den ersten Blick' ist die Wirkung des gegenseitigen Odempfindens. Daher auch der Volksausdruck: 'Sie können sich nicht riechen'. Das Od gehört zu dem Wunderbarsten in der Schöpfung Gottes. Durch das Band des Od bleibt ihr nicht bloß mit allem verbunden, womit ihr in eurem Dasein in Berührung kamt, sondern es spiegelt auch euer ganzes Dasein wie ein Film wieder: Alle eure Erlebnisse, alle eure Taten, alles Gesprochene und Gedachte. • Das Band des Od ist das ' B u c h d e s L e b e n s ' , in dem alles eingetragen ist. Es ist die fotografische Platte, die alles festhält und wiedergibt. Dieser Film lügt nicht. Da gibt es kein Ableugnen. Nach diesem Film werdet ihr einst von eurem Schöpfer gerichtet werden. In das Od ist bei jedem irdischen Wesen auch das für es vorherbestimmte 'Schicksal' von Anfang an eingezeichnet, und zwar ist es sowohl in dem ganzen Odkörper als auch in jedem einzelnen Teilchen des Od sichtbar. Das Lebensschicksal ist daher auch in den Odteilchen zu sehen, die sich als Ausstrahlung an allem befinden, womit das Wesen in Berührung gekommen ist. Es ist nicht alles Schicksal, was ihr in eurem Leben tut oder erleidet. D a s m e i s t e ist das Ergebnis der Selbstbe-

- 13 - stimmung eures freien Willens. Vorherbestimmt ist bloß euer Lebensweg mit gewissen Schicksalsstationen an diesem Wege. Was ihr darauf treibt und wie ihr euch an den einzelnen Stationen verhaltet, das ist Sache eurer Willensentscheidung. Dafür tragt ihr die Verantwortung. • Euer Leben hat den einzigen Zweck, daß euer Geist auf dem ihm vorgezeichneten Weg h ö h e r kommt, näher zu Gott. Euer Lebensweg ist ein Examensweg. Er ist euch nach Art und Dauer vorherbestimmt. Daran könnt ihr nichts ändern. Die Schicksalsstationen an diesem Weg sind Z w i s c h e n p r ü f u n g e n . Der irdische Tod bildet den A b s c h l u ß . Ob ihr nun auf dem vorgezeichneten Weg eure Pflicht tut oder nicht, das hängt alles von eurem freien Willen ab. Wer das Examen besteht, dessen Geist wird im Jenseits weiter fortschreiten bis zum letzten Ziele der Vereinigung mit Gott. • Wer durchfällt, hat das Examen so oft von neuem zu machen (Reinkarnation), bis er besteht. Das Bestehen oder Durchfallen ist n i c h t Schicksal, sondern e i g e n e s Verdienst oder e i - g e n e Schuld. Die christlichen Religionen erkennen diese Wahrheit nicht. Sie wissen nicht, daß der Schöpfer es ähnlich macht wie ein Baumeister, der zuerst den Bauplan zeichnet, nach dem der Bau errichtet werden soll. Der Plan enthält nicht jede Einzelheit der inneren Ausführung des Baues und des dazu verwendeten Materials, sondern nur die äußeren Linien. So hat auch Gott für den Lebensbau eines jeden Menschen die Hauptlinien festgelegt, nach denen das Leben sich äußerlich gestaltet. Den inneren Ausbau überläßt er der freien Entscheidung des Menschen. Die Bibel weist euch sehr häufig auf die Vorherbestimmung des Menschenschicksals hin. Prediger 9, 12: "Der Mensch kennt ja nicht einmal die für ihn bestimmte Zeit." Psalm 139, 16: "In deinem Buche standen eingeschrieben alle Tage, die vorher bestimmt waren, als noch keiner von ihnen da war." Und im Buch des Predigers heißt es: Prediger 6, 10-12: "Alles, was geschieht, ist längst im voraus bestimmt worden und von vornherein steht fest, wie es einem Menschen gehen wird, und niemand vermag den zur Rechenschaft zu ziehen, der stärker ist als er. Wohl findet darüber viel Redens statt. Aber das ist nutzlos. Denn wer weiß, was dem Menschen im Leben gut ist?" Psalm 31, 15: "In deiner Hand steht mein Schicksal." Der Prophet Jeremia spricht die Worte: Jeremia 10, 23: "Ich weiß, Herr, daß des Menschen Schicksal nicht in seiner Hand steht und daß ein Mensch, der da wandelt, seinen Gang nicht fest zu richten vermag". 5. Mose 32, 35: "Eilends kommt das Schicksal heran, das für sie festgesetzt ist". Geburt und Tod und die dazwischenliegende Lebensdauer sind Schicksalsbestimmung, an welcher der Mensch n i c h t s ändern kann. Niemand, auch kein Arzt, kann daher das Leben eines Menschen retten. Jeder stirbt in dem Augenblick, der für ihn festgesetzt ist: Prediger 8, 8: "Ebensowenig ist jemand Herr über den Tag seines Todes".

- 14 - Christus bestätigt diese Wahrheit in den Worten: Matthäus 6, 27: "Wer von euch vermag mit allen seinen Sorgen der Länge seiner Lebenszeit auch nur eine Spanne zuzusetzen?" Zu Mose sprach der Herr: 5. Mose 31, 14: "Sieh, die Zeit ist nahe, daß du sterben m u ß t ." Wie der irdische Baumeister nachträglich Änderungen an seinem Bauplan machen kann, so ist es nicht ausgeschlossen, daß auch Gott ausnahmsweise eine Änderung in dem Lebensschicksal irgend eines Menschen eintreten läßt. Nur Er vermag die Lebenszeit zu verlängern oder zu verkürzen. Wie euch ebenfalls die Bibel berichtet, verlängert Er bisweilen die Lebensjahre bei dem, der Gott treu ist und sich als zuverlässiger Mitarbeiter an dem Rettungsplan Gottes erweist, nachdem er die von ihm Abgefallenen wieder zurückführen will. Darum läßt er dem Hiskia sagen: 2. Könige 20, 6: "Ich will zu deinen Lebenstagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen." Anderen verkürzt er die schicksalsmäßig festgesetzte Lebensdauer, weil sie sowohl die eigene Lebensaufgabe unerfüllt lassen, als auch ihre Mitmenschen von der Pflichterfüllung Gott gegenüber abzubringen suchen. Psalm 55, 24: "Die Männer der Blutschuld und des Truges werden ihr Leben nicht auf die Hälfte bringen." Unter 'Blutschuld' versteht die Bibel nicht das irdische Blutvergießen, sondern das Töten der Seele des Mitmenschen durch Verleitung zum Abfall von Gott. Sprüche 10, 27: "Die Furcht des Herrn verlängert die Lebenstage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt." Dem Hamanja läßt Gott durch den Propheten Jeremia sagen: Jeremia 28, 16: "Noch in diesem Jahre sollst du sterben, weil du zum Ungehorsam gegen den Herrn aufgefordert hast." Hesekiel 22,4: "Durch das Blut, das du vergossen hast (durch Verleitung zum Abfall von Gott), hast du dich mit Schuld beladen und durch die Götzen, die du dir angefertigt hast, bist du unrein geworden und hast die Tage des Gerichtes herbeigeführt und bist zum Abschluß deiner Jahre gekommen." • Auch den einzelnen Völkern ist ihr Schicksal bestimmt. Ihr versteht das alles nicht, weil ihr keine rechte Erkenntnis der Ursachen und Zwecke des großen Weltgeschehens besitzt. Ihr kennet vor allem den Zweck der materiellen Schöpfung nicht und wisset nicht, in welchem Zusammenhang der verkörperte Geist mit der Schöpfung Gottes steht. Darüber werde ich dich später noch eingehender unterrichten. Diese Belehrung über die F r a g e d e s S c h i c k s a l s habe ich eingefügt, weil sie in Verbindung mit der Odkraft erwähnt werden mußte, da du sonst nicht das verstehen kannst, was ich über das "H e l l s e h e n " in seiner Beziehung zum Od zu sagen habe. • "Hellseher" sind Wesen (Menschen oder Tiere), deren Geist sich so viel vom Körper lösen kann, daß sein Sehen ähnlich ist dem Sehen der vom materiellen Körper getrennten Geister des Jenseits.

- 15 - Ein vollständig ausgebildeter 'Hellseher' kann unter gewissen Umständen auch das in dem Od eingezeichnete Schicksal eines anderen erkennen. Aus der Vergangenheit sieht er alles, was sich im Leben desjenigen ereignet hat, dessen Od er schaut. Sowohl das, was als Schicksalsbestimmung in dessen Leben enthalten ist, als auch das, was an tatsächlichem Geschehen durch seine freie Willensentscheidung bereits verwirklicht ist. • Von der Zukunft sieht er jedoch nur das durch das Schicksal Vorherbestimmte, aber n i c h t das, was vom freien Willen des Menschen abhängt. Die Art des Todes eines Menschen kann ein Hellseher nur dann vorausschauen, wenn sie durch das Schicksal festgelegt ist. Denn nicht bei allen gehört die Art des Todes zu ihrem Schicksal, wie überhaupt etwas bei dem einen Schicksal sein kann, was bei dem anderen der freien Bestimmung unterliegt. Nur die Stunde des Todes ist bei allen Schicksal. Um das 'Hellsehen' auf diesem Gebiete zu ermöglichen, muß der 'Hellseher' auf irgendeine Weise mit dem Od dessen in Verbindung kommen, um dessen Schicksal es sich handelt. Entweder muß er die Person selber vor sich haben oder ihre Odstrahlung auf sich wirken lassen, oder er muß mit einem Gegenstand in Berührung kommen, den jene Person in Besitz hatte und an dem infolgedessen etwas von ihrer Odstrahlung haftet. Auf dieser Odwirkung beruht auch die Fähigkeit des Hellsehers, verschlossene Briefe zu lesen oder Gegenstände zu erkennen, die er mit seinem körperlichen Auge nicht wahrnehmen kann. • J e s t ä r k e r die von dem betreffenden Gegenstand ausgehende Odwirkung ist, u m s o d e u t l i c h e r ist sein Schauen. Kann sich der Geist des Hellsehenden v o l l s t ä n d i g von seinem Körper lösen und aus dem Körper austreten, so ist er auch in der Lage, der Odspur eines anderen zu folgen und festzustellen, wo jener sich augenblicklich befindet. Doch nicht jedes Hellsehen erfolgt aufgrund der Odstrahlung. Sehr viele Dinge, die sich fern von dem Hellseher ereignen, werden von ihm im Augenblick des Geschehens dadurch geschaut, daß sein aus dem Körper ausgetretener Geist bei dem Ereignis selbst anwesend ist oder weil ihm, ohne daß sein Geist austritt, von der Geisterwelt das Geschehnis durch 'Hellhören' mitgeteilt oder in einem Bild auf dem Wege des 'Hellsehens' gezeigt wird. Die zukünftigen Schicksale von Einzelpersonen, mit deren Odstrahlung der Hellseher nicht in Verbindung kam, sowie die Zukunft ganzer Länder, Völker, Städte und sonstiger Gemeinschaften kann ein Hellseher nur dann schauen, wenn sie ihm durch die Geisterwelt in entsprechenden Bildern vor Augen geführt werden. Die Gestaltung solcher Bilder, sei es als wahrheitsgetreue Wiedergabe des wirklichen Geschehens, sei es in Form von 'Symbolen', ist für die damit beauftragten Geister nicht schwer. Das Od benutzen sie als Bildmaterial. Den Propheten des Alten Bundes wurden die zukünftigen Schicksale der Völker und sonstige Ereignisse meistens in symbolischen Bildern gezeigt. Das Od hat auch Farbe. Sie ist ebenfalls bei jedem Wesen verschieden. Sie geht vom tiefsten Schwarz durch Billionen Farbenschattierungen hindurch bis zum herrlichsten Weiß. Ihr Menschen könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Mannigfaltigkeit der Farben ist. Betrachte einmal im Herbst das Gelb der Blätter. Unter allen gelb gewordenen Blättern wirst du keine zwei finden, die genau dasselbe Gelb haben. Diese Mannigfaltigkeit findet sich bei allen Farben. Ich habe dir bereits wiederholt angedeutet, worin der Grund für die große Verschiedenheit in Geruch und Farbe des Od zu suchen ist. Nämlich in dem Geist der Lebewesen. • J e t i e f e r ein Geist in seinem Denken und Wollen seinem Gott gegenübersteht, u m s o h ä ß l i c h e r ist er als Geist. Denn auch der Geist hat Gestalt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3