Kapitel 2.1: Die Gesetze im Verkehr der Geister mit der matriellen Schöpfung

- 17 - Ich könnte dir ein sehr interessantes Buch über alle diese Zusammenhänge diktieren. Allein ich habe nicht die Aufgabe, eure menschliche Wissenschaft zu bereichern, sondern dir bloß so viel darüber mitzuteilen, als zum Verständnis des Geisterverkehrs mit der materiellen Schöpfung und der diesem Verkehr zugrunde liegenden Gesetze erforderlich ist. • Da das Od etwas Geistiges ist, so hat es mit dem Geist auch die Eigenschaft gemeinsam, durch keine Materie gehemmt zu werden. Wie es den eigenen Körper ohne Widerstand durchdringt, so kann es auch jede beliebige andere Materie durchdringen, sobald es vom eigenen Körper gelöst ist. N i c h t s kann ihm Widerstand leisten. Etwas Ähnliches habt ihr bei den sogenannten Röntgenstrahlen, so daß es euch nicht schwerfallen wird, das Gesagte zu verstehen. Wie ferner in der Natur unter Einwirkung der Wärme und unter Wolkenbildung sich starke Kraftströme entwickeln, die in der Form des Blitzes sichtbar werden, so vermag auch die Geisterwelt mit Hilfe des Od sehr starke Kraftströme zu erzeugen, heiße und kalte. Ihr sprecht ja auch beim Blitz von heißen Schlägen, unter denen alles schmilzt, und von kalten Schlägen, die nicht zünden, sondern bloß durch ihren ungeheuren Druck wirken. • Wärme dehnt aus und löst auf – Kälte zieht zusammen und verdichtet. Das ist ein Gesetz, das nicht bloß in der materiellen Welt Geltung hat, sondern auch in der geistigen Schöpfung. Wie ihr mit Hilfe großer Hitze Materie in Dampf verwandeln und sogar in einen für das leibliche Auge unsichtbaren Zustand versetzen könnt, so vermag auch die Geisterwelt Materie vollständig aufzulösen. Auch sie bedient sich dazu heißer Kraftströme, durch die sie die Materie in einen odähnlichen, also vergeistigten Zustand versetzt. • Denn alle Materie ist, wie ich dir bereits erklärt habe, nichts anderes als verkörpertes Od, das in geistiges Od aufgelöst werden kann. Die in Od verwandelte Materie durchdringt wie jedes andere Od alles Materielle ohne Widerstand und kann an beliebige Orte gebracht und dort wieder zu Materie verdichtet werden. Das Auflösen der Materie nennt ihr ' D e m a t e r i a l i s i e - r e n ' und das Verdichten des Od zu Materie bezeichnet ihr mit dem Ausdruck ' Ma t e r i a l i - s i e r e n ' . Während die Geisterwelt die Auflösung der Materie durch heiße Starkströme des Od herbeiführt, verwendet sie zur Verdichtung des Od kalte Ströme entsprechend den allgemein gültigen Naturgesetzen. Und wie ihr bei Anwendung starker irdischer Kraftströme große Vorsicht walten lasset, um keinen Schaden zu erleiden, so geht die Geisterwelt bei Anwendung der Kraftströme mit derselben Vorsicht zu Werke. Ihr wendet bei Berührung von Hochspannungsdrähten sogenannte 'Isolierungen' an. Ihr sprecht von 'Kurzschluß' und ähnlichen Zwischenfällen. Auch bei den Odströmen, die zum Zwecke der 'Dematerialisation' oder der 'Materialisation' im Beisein von irdischen Lebewesen verwendet werden, müssen die Geister dieselbe Vorsicht gebrauchen, damit eine Schädigung dieser Wesen vermieden und die erstrebte Auflösung oder Verdichtung der Materie erreicht wird. • So kann ein unvorhergesehenes Eingreifen der Teilnehmer einer spiritistischen Sitzung in die Arbeit der Geisterwelt e i n e G e f a h r f ü r d a s M e d i u m , das als Kraftquelle dient, oder auch für die Teilnehmer sein und das Gelingen der Phänomene erschweren oder ganz vereiteln. Denn auch bei dieser Arbeit kann es 'Kurzschluß' geben, wenn nicht rechtzeitig die notwendigen 'Isolierungen' vorgenommen werden. Das klingt euch alles zu menschlich. Aber ich kann dich nicht oft genug darauf hinweisen, daß a l - l e s, was ihr in der irdischen Welt in materieller Form habt, a u c h in der Geisterwelt in geistiger Form existiert, und zwar o h n e j e d e A u s n a h m e. Es ist für euch nicht leicht, dies zu verstehen. Denn alle Begriffe eures Denkens sind der materiellen Welt entnommen. Und es fällt euch sehr schwer, diese Begriffe auf das Geistige zu übertragen. Das Od, mit dem euer eigener Geist in eurem materiellen Körper arbeitet, hat eine gewisse Verdichtung nötig, wie ich dir bereits dargetan habe. Denn es muß ein bestimmter Ausgleich zwischen Geist und Materie geschaffen werden. Aus demselben Grunde muß auch die Geisterwelt bei ihrer Arbeit an

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