Kapitel 2.2: Die Medien

- 18 - • D a s B ö s e i s t D i s h a r m o n i e und fühlt sich dort nicht wohl, wo Harmonie guter Gedanken und Gesinnungen in Wort und Lied zum Ausdruck kommt. Darum wich ja auch nach dem Bericht der Bibel der böse Geist von Saul, sobald David die Harfe vor Saul spielte und die schönen Gotteslieder dazu sang. • Nach dem Lied spricht einer der Anwesenden ein einfaches, schlichtes Gebet mit seinen eigenen Worten. Sollte er zu schüchtern sein, das Gebet frei vorzutragen, so mag er es vorher aufschreiben und andächtig vorlesen. Jeder der Teilnehmer sollte an die Reihe kommen, das Gebet zu sprechen. • Nach dem Gebet lese einer aus der Bibel des Alten oder Neuen Testamentes einen Abschnitt vor, und die Anwesenden besprechen das Gelesene. Lied, Lesung und Besprechung des Gelesenen soll zusammen ungefähr eine halbe Stunde dauern. • Ist die Besprechung beendet, so reichen sich die Teilnehmer bei möglichst abgeblendetem Licht die Hände, indem die rechte Hand des einen über die linke des Nachbarn faßt. Man nennt dies heute ' K e t t e ' b i l d e n . Das ist notwendig, um die Odkraft der einzelnen zu einem geschlossenen Odstrom zu vereinigen; wie ja auch Einzeldrähte, durch die ein Strom geleitet werden soll, zusammengefügt werden müssen, wenn man eine Wirkung des Stromes erzielen will. Man darf nie vergessen, daß von der Stärke des Odstromes das Wirken der Geisterwelt in den Sitzungen abhängt. Die Abblendung des Lichtes ist der Odwirkung sehr förderlich. • Das 'Kettebilden' hat auch eine hohe symbolische Bedeutung. Denn so, wie die Anwesenden durch das Händereichen äußerlich zu einer Einheit verbunden werden, so sollen sie auch untereinander e i n Herz und e i n e Seele sein. Sie sollen einander lieben, sich gegenseitig helfen, einer des anderen Fehler verzeihen und alles aus dem Herzen entfernen, was die innere Harmonie stören könnte. Aus den angegebenen Gründen reichten sich auch die ersten Christen in ihren gottesdienstlichen Versammlungen in derselben Weise die Hände. Sie bekundeten damit die Einheit der Gesinnung, erstrebten aber vor allem die Erzeugung eines starken Odstromes, um die Kundgebungen der guten Geisterwelt zu ermöglichen. • Ungefähr 12 bis 15 Minuten mag die 'Kette' dauern. Während dieser Zeit soll ein jeder sich bemühen, gesammelt zu bleiben, alle weltlichen Gedanken abzuwehren und an das Gute zu denken. Zu diesem Zweck kann er Einkehr in sich selbst halten, über sein bisheriges Leben, seine Fehler, sein Verhalten gegen Gott und seine Mitmenschen, seine Unterlassungen des Guten und dergleichen nachdenken, entsprechende Vorsätze fassen, Gott um Verzeihung und um Kraft bitten, das Böse zu meiden. Er soll Gott danken für die empfangenen Wohltaten, ihn loben und preisen und in andächtigem Gebet die Verbindung mit der guten Geisterwelt von ihm erflehen. Alles, was seiner Seele Nutzen bringen kann, mag er zum Gegenstand seiner Betrachtung und seines Gebetes machen. Ist die hierfür bestimmte Zeit vorüber, so löst der Leiter der Versammlung die 'Kette'. • Jeder nimmt nun den vor ihm liegenden Bleistift in die Hand und legt sie leicht auf das bereitliegende Schreibpapier. Dabei soll er den Willen haben, n i c h t a u s e i g e n e m A n t r i e b zu schreiben, doch auch die Hand so l o s e h a l t e n , daß sie jeder Bewegung nachgibt, die von der Geisterwelt ausgehen sollte. In den ersten Sitzungen ist die zur Verfügung stehende Odkraft gewöhnlich noch sehr schwach. Die anwesenden Geister vermögen daher noch keinerlei Wirkungen hervorzubringen. Auch sind die Hemmnisse bei den Teilnehmern noch sehr groß. Es ist ihnen alles noch zu neu. Die innere Samm-

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