Kapitel 2.2: Die Medien

- 50 - Wenn endlich gesagt ist, daß der Geist Samuels 'aus der Erde heraufgestiegen sei', so ist dies nur nach dem Augenschein angegeben. Der Geist bedarf, um sich sichtbar zu machen, einer Odwolke. Das Od entnimmt er der Odstrahlung der ihn umgebenden Menschen. Die Odwolke bildet sich nicht auf einmal, sondern entwickelt sich nach und nach, meistens von unten nach oben größer werdend, so daß es wie ein Aufsteigen nach oben aussieht. Daß Samuel als alter Mann erschien und in den Mantel gehüllt war, den er als Mensch zu tragen pflegte, geschah deswegen, damit man seine Persönlichkeit erkennen konnte. • Die Geister pflegen sich in der Odgestalt zu zeigen, die alle diejenigen Merkmale trägt, an denen man sie während ihres irdischen Lebens erkannte. Wie ihr eure materielle Gewandung nach Belieben gestalten könnt, so vermögen auch die Geister ihrer Odgewandung die Formen zu verleihen, die ihnen am zweckmäßigsten erscheinen. Da die Gesetze der Verbindung mit der niederen Geisterwelt dieselben sind wie die des guten Geisterverkehrs, so seht ihr in den Berichten der Heiligen Schrift bei dem Befragen der Toten dieselben Mittel angegeben wie beim Befragen Gottes. Hier wie dort trefft ihr als Träger der erforderlichen Odkraft die Medien, entweder als Propheten des Baal oder als Propheten Gottes. Hier wie dort werden zur Verstärkung der Odkraft Tieropfer dargebracht und Räucherungen vorgenommen. In beiden Fällen werden Orte gewählt, die frei sind von jeder Störung und an denen die schädigenden Wirkungen von Licht und Wärme auf die Odverdichtung möglichst beseitigt sind. Darum werden in der Bibel zugleich mit dem Götzendienst auch die Orte verwünscht, an denen der Verkehr mit den bösen Geistern unterhalten wurde. Hosea 4, 12 – 13: 'Mein Volk befragt sein Stück Holz, und sein Stab muß ihm die Zukunft kundtun. Denn der Geist der Abgötterei hat sie betört, daß sie ihren Gott verlassen haben und Götzendienst treiben. Auf den Gipfeln der Berge opfern sie und lassen Weihrauch aufsteigen auf den Hügeln unter Eichen, Pappeln und Terebinthen, deren Schatten ja so lieblich ist.' Aus allem, was dich die Bibel über die 'Toten' lehrt, magst du ersehen, daß die 'Toten' die Mächte des Bösen sind. Wer sich diesen Mächten anschließt, trennt sich von Gott und erleidet den geistigen Tod. Hosea 13, 1: 'Groß stand Israel da; als es sich aber durch den Baalsdienst versündigte, fing es an zu sterben.' Nun darf man jedoch nicht meinen, der Baalsdienst bestehe bloß darin, daß der Mensch sich wirkliche Götzenbilder mache und sich absichtlich mit der bösen Geisterwelt in Verbindung setze, wie dies in den alten Zeiten geschah und heute noch beim Götzendienst verschiedener Völker geschieht. • G ö t z e n d i e n s t ist vielmehr schon jede Gesinnung, die Gott aus dem Leben a u s s c h a l t e t und sich ganz zu dem Materiellen hinwendet und unter dem Einfluß des Bösen das Irdische a n s t e l l e Gottes setzt. Die Menschheit der jetzigen Zeiten ist nicht minder götzendienerisch wie die Völker, von denen euch die Bibel berichtet, wenn auch in den Gebieten der sogenannten Kultur keine Götzenbilder von Holz oder Stein aufgestellt werden. • Aber die Götzenbilder stehen i n d e n H e r z e n . Es ist das Geld, die Ehre und das irdische Wohlergehen. Und diesen Götzen werden heute ebenso viele Opfer gebracht, wie vor Jahrtausenden den sichtbaren Götzen. Diesen Götzen werden, wenn auch i n f e i n e r e r We i s e , heute noch Millionen von Menschen, Millionen von Kindern geopfert. Die bösen Geistesmächte des 'Totenreiches' führen auch in den heutigen Zeiten die Herrschaft über den weitaus größten Teil der Menschheit.

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