Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 26 - Diese Ausführungen Blumhardts sind etwas unklar und nur zum Teil richtig. Die Wahrheit ist folgende: • J e d e r M e n s c h , ob Christ oder Nichtchrist, kann mit der guten Geisterwelt in Verbindung kommen, wenn er sie im Ernste will und sie in der Weise sucht, wie es in diesem Buche geschildert ist. Was jeder aus dem guten Geisterverkehr empfängt, ist eine Belehrung über den wahren Weg, der zu Gott führt. Es ist die Predigt der Wahrheit, die ihm zuteil wird. Ob dann noch weitere Kräfte der Geister Gottes bei ihm in Wirksamkeit treten, hängt bei jedem davon ab, ob er sein Leben nach der ihm mitgeteilten Wahrheit gestaltet und in welchem Maße er es tut. • Wer bloß die Predigt der Wahrheit von der Geisterwelt entgegennimmt, sich aber nicht danach richtet, der erhält keine weiteren Geschenke von OBEN. Er verliert vielmehr auch noch die Verbindung mit den guten Geistern, die ihm zuerst zuteil geworden war, indem sich keine guten Geister mehr kundgeben. Wer jedoch die Wahrheit in sich aufnimmt und sein Inneres danach umzugestalten sich bemüht, bei dem machen sich auch die Geisterkräfte bemerkbar, die wir bei den ersten Christen finden, und zwar so, wie es seiner Lebensaufgabe entspricht. Denn auch bei den ersten Christen hatte nicht jeder die gleichen Gaben. Auch waren die einzelnen Gaben nicht dazu bestimmt, daß derjenige, der sie besaß, bloß für sich Nutzen davon haben sollte, sondern damit sie z u m a l l g e m e i n e n Wo h l der Gesamtheit dienten. Diese Tatsache wird ja auch von dem Apostel Paulus stets so scharf betont. Auch heute wird der kleinsten Gemeinde gottesgläubiger und gottsuchender Menschen dasselbe von Gottes Geistern gewährt, was die ersten Christen empfingen. Voraussetzung ist bloß, daß man mit allen Kräften nach dem Guten strebt und die Einflüsse des Bösen von sich abwehrt. Ob der Kreis, der dies tut, ein großer oder ein kleiner ist, wird niemals für die Wirkung der Geisterwelt Gottes maßgebend sein. Ein ähnliches Bild von den Wirkungen der bösen und guten Geisterwelt, wie wir es bei dem evangelischen Pfarrer Blumhardt sahen, tritt uns bei dem katholischen Pfarrer Vianey von Ars entgegen.

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