Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 33 - 5. 0 Der Spiritismus im Lichte der heutigen Wissenschaft Vor der Zeit, als ich die Verbindung mit der Geisterwelt kennenlernte, hatte ich keine Kenntnis von der Möglichkeit einer solchen Verbindung. Weder Bücher noch Zeitschriften hatte ich gelesen, die sich damit beschäftigten. Auch während der Zeit, in der ich durch meine Führer aus dem Jenseits die in diesem Buch niedergelegten Belehrungen empfing, kam ich weder mit anderen spiritistischen Kreisen in Berührung, noch nahm ich spiritistische Literatur zur Hand. Als Geistlicher widmete ich mein ganzes Interesse den Wahrheiten, die mir Woche für Woche durch die Medien zuteil wurden und vor allem mein religiöses Denken von Grund auf änderten. Mein Studium galt der Heiligen Schrift. Ich wollte sehen, ob die mein bisheriges Glaubensgebäude umstürzenden neuen Wahrheiten mit den Lehren der Bibel übereinstimmten. • Die Heilige Schrift galt mir als Prüfstein. • Auch die Geisterwelt mahnte mich ständig, die neuen Lehren mit denen der Bibel zu vergleichen. In den gottesdienstlichen Versammlungen nahm der sich offenbarende Geist ebenfalls stets die Bibel und erklärte ihren Inhalt. Als ich jedoch das neue Wahrheitsbild nach einer gewissen Zeit in mich aufgenommen hatte und es bei mir zur festen Überzeugung geworden war, wurde ich aufgefordert, die spiritistischen Phänomene der heutigen Zeit kennenzulernen. Dadurch sollte ich Gelegenheit haben, jene Erscheinungen an Hand der mir mitgeteilten Gesetze zu prüfen und zu erklären. Wenn ich etwas finden sollte, was ich nicht verstand, brauchte ich bloß in meinen Sitzungen zu fragen, und die gewünschte Aufklärung wurde mir zuteil. Von vornherein stand es bei mir fest, daß ich nur solche Phänomene einer Prüfung unterziehen würde, deren Echtheit einwandfrei feststand. Da lernte ich Anfang des Jahres 1928 eine wissenschaftliche Zeitschrift kennen, die unter der Mitarbeit bedeutender Professoren fast aller Länder herausgegeben wird und solche Erscheinungen behandelt, die mit den bisher bekannten Naturgesetzen nicht erklärt werden können. Die Zeitschrift führt den Titel: "Zeitschrift für Parapsychologie".4 Das Wort "Parapsychologie" bedeutet die Lehre von dem, was über die gewöhnlichen Gesetze des Seelenlebens hinausgeht. Die ersten Jahrgänge 1926 und 1927 dieser Zeitschrift machte ich zum Gegenstand meiner vergleichenden Studien. Das darin berichtete Tatsachenmaterial ist in einer Weise als echt erwiesen, daß man keinen Grund findet, an der Echtheit zu zweifeln. Es umfaßt alle Erscheinungen, die auf dem Gebiet des Geisterverkehrs vorkommen. Es werden darin allerdings bloß die Tatsachen angegeben. Wie sie zu erklären sind, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Von einer Geisterwelt als Träger jener Phänomene will die heutige Wissenschaft nichts wissen, und nur schüchtern erwähnt hier und da der eine oder andere der Gelehrten die Möglichkeit einer Einwirkung von seiten geistiger Wesen. Anstatt dessen legt man sich Erklärungen zurecht, die dem Denken eines normalen Menschen als unvernünftig erscheinen müssen. Da die "Medien" der Geisterwelt als Kraftquellen für die Hervorbringung der verschiedenen Phänomene dienen, so gruppiere ich in der folgenden Darstellung die heute zutage tretenden medialen Erscheinungen um Medien, die in der genannten Zeitschrift besprochen werden. Die Tatsachen entnehme ich dieser Zeitschrift, und die richtige Erklärung der geschilderten Vorgänge gebe ich am Schluß eines jeden Abschnittes. 4 Zeitschrift für Parapsychologie, Verlag Oswald Mutze, Leipzig.

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