Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 39 - Erklärung der Tatsachen. Das, was Professor Pawlowski als persönliche Erlebnisse bei dem Medium Kluski berichtet, bestätigt in allen Punkten das, was mir über die Gesetze des Geisterverkehrs mitgeteilt worden war und besonders in dem Abschnitt über die Odkraft dargelegt ist. Bei allem, was in den Sitzungen des Kluski vor sich geht, ist das Medium als denkende und handelnde Persönlichkeit nicht im geringsten beteiligt. Es ist einzig und allein die Kraftquelle, aus der die sich kundgebenden Geister das Od für die Kundgebungen entnehmen. Kann das Medium nicht viel Od abgeben, entweder weil es körperlich nicht wohl ist oder weil es durch vorhergegangene Odabgabe schon sehr geschwächt ist, dann sind die Phänomene entweder sehr unvollkommen oder ganz unmöglich. Das Od sah Professor Pawlowski als einen leuchtenden Rauch oder Wolke oder als Funken und Flämmchen. Darin sah er Augenpaare, dann ganze Gesichter, die sich in dem Maße der Zunahme der Odkraft zu ganzen Gestalten entwickelten. Es ist dasselbe, was wir in den Berichten der Bibel über den brennenden Dornbusch, die Wolken- und Feuersäule der Israeliten, die Wolke in dem Offenbarungszelte, die Wolke auf Tabor und die Odflämmchen am Pfingstfest finden. Das alles stand auch in der Bibel stets in Verbindung mit der Kundgebung der Geisterwelt, wie dies in den früheren Kapiteln eingehend nachgewiesen wurde. Wenn in dem vorstehenden Bericht erwähnt wird, daß die kleinen Geisterverkörperungen sich zu normaler Größe entfalteten, sobald die Sitzungsteilnehmer im Takt tief und gleichmäßig atmeten, so ist dies nach dem Gesagten etwas Selbstverständliches. Denn nicht bloß das Medium gibt Odkraft an die Geisterwelt ab, sondern alle Sitzungsteilnehmer, der eine mehr, der andere weniger, besonders wenn sie schon öfters an solchen Sitzungen teilgenommen haben. Sie sind gewissermaßen Hilfsmedien für das Hauptmedium. Nun wird aber die Odabgabe der Teilnehmer durch ein gleichmäßiges tiefes Atmen bedeutend verstärkt. Darum spielt die Kunst des Atmens bei den Fakiren und ihre medialen Darbietungen eine große Rolle. Daß gegen Ende der Sitzungen eine Temperaturabnahme festgestellt wurde, anstatt einer zu erwartenden Temperaturerhöhung, hat ebenfalls seinen natürlichen Grund. Es ist in der Odlehre gesagt worden, daß nur ein verdichtetes Od für menschliche Sinne wahrnehmbar wird und daß die Geister nur mit einem verdichteten Od auf Materie wirken können. Ferner wurde dargetan, daß zur Verdichtung des Ods kalte Kraftströme verwendet werden nach dem allgemein gültigen Naturgesetz, daß Kälte verdichtet. Diese kalten Ströme müssen gegen Ende einer Sitzung in besonderer Stärke zur Anwendung kommen, weil die Wärmeentwicklung der anwesenden Personen auf die Odverdichtung schädlich wirkt. Die kalten Kraftströme haben ein Sinken der Temperatur zur Folge. Professor Pawlowski wundert sich über das menschliche Auftreten der verkörperten Geister, in deren Augen und Antlitz er schauen, deren Gestalt er fühlen, deren Atem und Herzschlag er hören und deren Stimme er vernehmen konnte. Wenn man sich jedoch die früher mitgeteilte Wahrheit vor Augen hält, daß die Geister dieselben Persönlichkeiten sind, die sie als Menschen waren, daß sie als Geister dieselben Organe besitzen wie wir, nur daß sie bei ihnen geistig und bei uns materialisiert sind, so verstehen wir es vollkommen, daß bei den Geisterverkörperungen das materialisierte Geisterherz für unser Ohr vernehmlich schlägt und wir den Atem hören, den die materialisierten Lungen des Geistwesens genauso bewirken, wie er von unseren Lungen bewirkt wird. Demnach sind auch die erscheinenden Einzelglieder nichts anderes als die Verkörperung des betreffenden geistigen Gliedes. Die Hände, die sich in die Paraffinmasse tauchten, bis das Paraffin erkaltete, waren die materialisierten Hände eines Geistes und hatten dieselbe Eigenart, die sie besaßen, als der Geist noch im irdischen Körper lebte. Darum sind der Daumenabdruck oder die Fingerabdrücke einer materialisierten Geisterhand genau dieselben Abdrücke, die sie als Menschenhand hatte. Darum erscheinen aber auch alle sonstigen Eigentümlichkeiten, die der Geist früher als Mensch besaß, in derselben Weise wieder, wenn er sich als Geist vermittels des verdichteten Ods eines Mediums materialisiert. Es erscheinen also auch die Härchen auf den Händen und Fingern wieder, wenn er als Mensch solche an denselben Stellen hatte. Daß in dem erkalteten Paraffin nachher von diesen Här-

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