Kapitel 3-5: Der Geisterverkehr im nachapostolischen Zeitalter und in der jetzigen Zeit

- 44 - Russisch-Japanische Krieg." - In 22 Minuten 15 Seiten Syrisch über: "Allah und seine Propheten." - In 15 Minuten 8 Seiten Chinesisch über: "Buddhistische Apologie." - In 15 Minuten 8 Seiten Syrioägyptisch über: "Die Grundlagen der Gesetzgebung." - In 32 Minuten 3 Seiten Hieroglyphen, die bis jetzt noch nicht entziffert werden konnten, und so weiter. Beim medialen Schreiben Mirabellis wurde von den ihn kontrollierenden Gelehrten folgende Vorsichtsmaßregel angewandt. Das Medium wurde von zwei Teilnehmern in den Sitzungssaal geleitet und dort einer peinlichen Untersuchung seines Körpers und seiner Kleider unterworfen. Auf einen kleinen Tisch, der weder Schubladen noch Fächer hatte, wurde Papier und Bleistift gelegt. Mirabelli, der sich vor solchen Sitzungen in starker Erregung befindet, nimmt bei hellem Licht auf einem Stuhl Platz. Kontrolleure und Teilnehmer bilden um ihn einen Kreis und verfolgen genau alle seine Bewegungen. Der Leiter der Sitzung bittet um Ruhe, bis sich der geistige Führer des Mediums meldet. Das Medium in höchster Ekstase fleht mit lauter Stimme um göttlichen Beistand und stimmt dann im Trancezustand einen religiösen Hymnus an. Die Hand ergreift einen Bleistift, schleudert ihn wiederholt von sich, ergreift ihn wieder und kommt dann in ein fieberhaftes Schreiben. Der Bleistift eilt ohne Unterbrechung blitzschnell über das Papier. Während des Schreibens hebt Mirabelli den Blick empor, seufzt auf, ohne daß sich die Schnelligkeit des Schreibens mindert. Dann wendet das Medium mit strahlendem Antlitz seine Augen nach oben, wo es seinen geistigen Führer zu sehen behauptet, der ihm beim Schreiben die Hand führt, und spricht liebevoll mit ihm. Der neben dem Medium stehende Sekretär nimmt die beschriebenen Blätter weg und ordnet sie. Nun ändert sich manchmal der Zustand des Mediums, geht von Ekstase in Apathie über und wird wieder ein anderer: Mirabelli scheint seiner Sinne nicht mehr mächtig. Er lacht, weint, singt, ruft irgendwelche Namen, antwortet auf Fragen, dreht und windet sich wie ein Seiltänzer, spuckt rücksichtslos um sich, nimmt unzüchtige Stellungen ein, versucht sich den Schädel einzurennen, Chemikalien zu trinken, schäumt und schlägt um sich. Dann tritt Beruhigung ein, und die Sitzung kann geschlossen werden. Die eben geschilderten Vorgänge bedürfen zunächst einer Erklärung. Der Erregungszustand, in dem sich das Medium vor Beginn einer solchen Sitzung befindet, rührt daher, daß es von einer großen Anzahl von Geistwesen umgeben ist, die es stark umdrängen, gute und böse. Diese wissen, daß jetzt das Schreiben beginnen soll. Sie drängen sich mit Gewalt heran, um dem Medium die Hand zu führen. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen den guten und bösen Geistwesen. Diesen Kampf zeigt das Ergreifen, Wiederwegschleudern und Wiederergreifen des Bleistifts. Bekommt das Böse für einige Minuten die Oberhand, dann benutzt es den Körper des Mediums zur Vollführung der oben geschilderten Häßlichkeiten in Wort und Tat. • Das Böse ist darauf aus, die dem Guten dienenden Medien körperlich und moralisch zu vernichten. Mirabelli bemüht sich, nur die gute Geisterwelt in seine Nähe zu ziehen und ihr als Werkzeug zu dienen. Das beweist sein Beten um göttlichen Beistand. Aber daß er sich auch zu solchen Sitzungen hergibt, die nur dem wissenschaftlichen Interesse der Teilnehmer und bei manchem jedenfalls auch bloß der Sensationslust dienen, ist ein Fehler von ihm, der den bösen Geistwesen große Macht über ihn verleiht. • Würde er sich a u s s c h l i e ß l i c h an gottesdienstlichen Versammlungen beteiligen und so seine mediale Fähigkeit nur dem Guten widmen, so hätten die bösen Mächte keinerlei Gewalt über ihn, und solche gemeine und niedrige Szenen wie die geschilderten würden nie vorkommen. Auch würde ihm seine mediale Kraft erhalten bleiben, während zu befürchten ist, daß sie nach und nach schwinden wird, wenn er sich weiter als Medium für irdische Zwecke verwenden läßt. Denn die Schwächung seiner Odkraft durch die Bösen wird auf die Dauer so groß werden, daß er sowohl als

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