Kapitel 6: Kundgebungen der guten Geisterwelt über die Fragen der Religion

- 26 - Der auf diese Weise ins Dasein getretene erste männliche Mensch war nun der einzige in seiner Art. Er war, wie eure Bibel mit Recht sagt, einsam. Nur die Pflanzen- und Tierwelt hatte er um sich. Er sehnte sich nach der Stunde, wo der nächste Geist sich zur Reife für eine menschliche Verkörperung durchgerungen hatte. Er hielt Umschau unter den ihn umgebenden höheren Tieren, ob bei deren Tode Gott nicht vielleicht den einen oder anderen Tiergeist als würdig befinden würde, ebenfalls Mensch zu werden. Ein Anklang hieran liegt in eurem biblischen Bericht, daß Gott dem ersten Menschen alle Tiere zugeführt habe, damit er sich unter ihnen nach einer Gefährtin umsehe. Da endlich kam der Tag, wo wieder ein Geist die Stufe des Menschen erreicht hatte. Diesmal war es ein weiblicher Geist. Es war jener Geist, der als Gefährtin Adams im Reiche Gottes und dann auch in der Paradiesessphäre war und zuerst ungehorsam wurde und Adam zum gleichen Ungehorsam verführt hatte. Die Schuld dieses Geistes war größer und infolgedessen auch die Strafe. Der Aufstieg aus der Tiefe dauerte daher länger und er erreichte nicht gleichzeitig mit dem männlichen Dualgeist die Höhe des irdischen Menschendaseins. Die Schilderung der Verkörperung dieses weiblichen Geistes zum materiellen Menschen, wie sie in der heutigen Bibel enthalten ist, läßt die Wahrheit des wirklichen Herganges ein wenig durchschimmern. Die Verkörperung der 'Eva', wie eure Bibel das erste Weib nennt, nahm den Verlauf, den alle Materialisationen der Geister haben. Bei Eva brauchte Gott nicht mehr das Od der Erde zu nehmen, sondern er hatte ein 'Materialisationsmedium' zur Verfügung. Es war Adam. Daß er außerordentliche mediale Kräfte besaß, ist aus dem Umstande erklärlich, daß die Geisterwelt seinen Körper materialisiert hatte und mit ihm auf medialem Wege beständig in Verbindung stand. Wie auch heute eine Geisterverkörperung nur dann möglich ist, wenn das Materialisationsmedium sich in 'Tieftrance' befindet, so auch damals. Den Zustand der 'Tieftrance' bei Adam schildert die Bibel mit den Worten: 1. Mose 2, 21: 'Gott ließ einen tiefen Schlaf auf Adam fallen'. Es war der 'mediale Schlaf', bei dem der Geist des Adam aus dem Körper austrat. Und wie auch heute bei einer vollständigen Materialisation eines Geistes das Od des Materialisationsmediums nicht ausreicht, sondern auch noch Materie des Mediums aufgelöst werden muß, so löste die Geisterwelt bei der Materialisation der Eva auch noch körperliche Materie des Adam in Od auf und verwandte sie zur Bildung des Leibes der Eva. Dieser Vorgang hat die Veranlassung gegeben zu dem Bericht der Bibel von der Wegnahme einer Rippe des Adam: 1. Mose 2, 21 – 22: 'Als Adam eingeschlafen war, nahm Gott eine von dessen Rippen und gestaltete sie zu einem Weibe.' Bei den sonstigen Geisterverkörperungen dauert die Materialisation bloß eine bestimmte Zeit. Dann löst sie sich wieder auf, und das Medium erhält alles wieder zurück, was es an Od und körperlicher Materie hatte abgeben müssen. Bei der Eva mußte jedoch die Verkörperung eine dauernde sein. Darum konnte Adam als Medium weder das abgegebene Od noch den in Odform abgegebenen Teil der körperlichen Materie wiedererhalten. So mußte ihm die Geisterwelt dafür Ersatz liefern. Diesen beschaffte sie aus dem Od der Erde auf dieselbe Weise, wie sie zuerst den Leib des Adam gebildet hatte. Darauf weist die Bibel mit den euch bisher so unverständlichen Worten hin: 'Er verschloß die Stelle der weggenommenen Rippe wieder mit Fleisch.' So war das erste Menschenpaar geschaffen. Von ihm sollte auf dem Wege der Zeugung das ganze Menschengeschlecht abstammen. Bei der irdischen Zeugung wird bloß der Keim für den Aufbau des materiellen Leibes des werdenden Kindes übertragen. • Der Geist wird nach euch unbekannten Gesetzen erst wenige Augenblicke vor der Geburt mit dem Kindeskörper vereinigt.

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