Kapitel 7: Christus sein Leben und sein Werk

- 30 - Menschenkräfte versagten hier vollständig. Die Geister Gottes griffen ein. Sie vollendeten alles, was den Wiedereintritt des Geistes in den Körper ermöglichte. Christus nahm die Arbeit der Geisterwelt hellsehend wahr, und auf sein Wort trat dann der Geist des Scheintoten wieder in seinen Körper zurück und der Scheintote wachte auf. Ihr Menschen denkt nicht daran, daß sich derartige Wirkungen nach gottgegebenen Gesetzen vollziehen. Das gilt nicht nur von den Totenerweckungen, sondern von allen wunderbaren Taten Jesu. Als er Wasser in Wein verwandelte, war es ebenfalls die Geisterwelt Gottes, die dies vollführte. Darum konnte auch Christus diese Verwandlung nicht in dem Augenblick vornehmen, wo seine Mutter es wünschte. Seine Stunde war deswegen noch nicht gekommen, weil die dazu erforderliche Arbeit der Geisterwelt noch nicht beendet war. Auch die Arbeit der Geister erfordert Zeit. Weil ihr diese Vorgänge nicht versteht, darum ist euch auch der Sinn mancher Worte nicht klar, die euch die Bibel berichtet, und ihr übersetzt sie deswegen falsch in eure Sprachen. So enthält auch der biblische Bericht über die Auferweckung des Lazarus einen Satz in eurer Übersetzung, der euch ganz unverständlich erscheinen muß. Er lautet: Johannes 11, 33: 'Als nun Jesus sah, wie Maria weinte und wie auch die Juden laut weinten, die mit ihr gekommen waren, fühlte er sich im Geiste entrüstet und erregte sich.' Andere übersetzten: 'Er ergrimmte.' Warum sollte denn Christus ergrimmen oder entrüstet sein, wenn er Schwestern und Freunde eines Toten sieht? – Nein, es heißt: 'Ein Schauer befiel seinen Geist und er fühlte sich erschüttert.' Denn wenn Geister an euch herantreten und ihre starke Odstrahlung auf euch wirken lassen, dann fühlt ihr einen Schauer euch durchrieseln, so daß ihr euch schüttelt. • Es ist ein w o h l t u e n d e r S c h a u e r , wenn es gute Geistwesen sind, die auf euch einwirken, und ein u n a n g e n e h m e s G e f ü h l , wenn die Einwirkungen von einem niedrigen Geistwesen herrührt. Ein solcher Schauer rann auch durch Christus. Es waren die gewaltigen Odstrahlungen der Geister, die ihn umgaben und die ihm die Kraft zuströmten, die er als Schlußstein der Geisterarbeit durch seinen lauten Ruf: 'Lazarus, komm heraus!' auf den Scheintoten wirken ließ. • Solche Totenerweckungen konnte Christus nur dann vornehmen, wenn er durch die Boten Gottes erfahren hatte, daß es d e r W i l l e G o t t e s s e i . Denn alle Zeichen der Kraftbeweise Gottes erfolgten nur dann, wenn sie zur Verbreitung des Reiches Gottes oder zur Bestätigung seines Gesandten und seiner Lehre in besonderer Weise dienlich waren. Christus sprach in der Öffentlichkeit nie über seine Verbindung mit der Geisterwelt Gottes. Nur wenn er sie erwähnen mußte, tat er es. So sagte er zu den Juden, die ihm vorwarfen, daß er durch das Böse die Geister aus den Besessenen austreibe, er treibe die bösen Geister durch einen Geist Gottes aus. Matthäus 12, 28: 'Wenn ich aber die bösen Geister durch einen Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes schon zu euch gekommen.' Mit dem höchsten Grade des Hellsehens, wie es Jesus eigen war, hing auch die Gabe zusammen, den geistigen Zustand eines Menschen zu erkennen und dessen Gedanken zu sehen. Es gab zu allen Zeiten Menschen, die eine ähnliche Gabe besaßen. Eure Zeit versteht das nicht und weiß vor allem nicht, daß es sich auch hierbei um ewig gültige Gesetze handelt, nach denen derartige Erscheinungen auftreten. Auch bei Christus vollzog sich alles nach diesen Gesetzen.

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