Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 19 - ren der Sohn als Stellvertreter des Vaters zur Leitung der Schöpfung Gottes bedarf, hat er vom Vater erhalten. Er hat sie nicht aus sich. Alles ist dem Sohne unterstellt, aber nur auf Anordnung des Vaters. Alles, was der Vater in der Schöpfung als seinem Eigentum wirken will, wirkt er durch den von ihm dazu beauftragten Sohn, und alles, was zu dem Vater gelangen soll, kann nur durch den Sohn zu ihm kommen. Daher der Ausspruch Christi: ' N i e m a n d k o mm t z u m V a t e r , a u ß e r d u r c h m i c h . ' Der Sohn nimmt die Aufträge Gottes entgegen. Die er nicht selbst auszuführen hat, gibt er an diejenigen Geister weiter, die kraft ihres besonderen Berufes dafür in Frage kommen. Diese vollziehen sie im direkten Auftrage des Sohnes und im indirekten Auftrage des Vaters. Das ist auch der Sinn der Worte, die Christus bei der Aussendung der Apostel gebrauchte und die in eurer Bibel nicht ganz genau wiedergegeben sind. Er sagte: Matthäus 28, 19: 'Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes, in einem heiligen Geiste.' Den Auftrag, den Christus den Aposteln gab, hatte er vom Vater erhalten. Darum handelten die Apostel bei der Ausführung des Auftrages indirekt im Namen des Vaters. Da sie ihn aber direkt durch den Sohn erhalten hatten, geschah die Ausführung im Namen des Sohnes. Weil die Ausführung aber nur möglich war, wenn ein Geist Gottes ihnen durch seine Kraft dabei half, so geschah sie in der Kraft eines heiligen Geistes oder 'in einem heiligen Geiste'. Die heiligen Geister, die sie dabei benötigten, wurden ihnen von Christus selbst zugewiesen. Auf sie beriefen sich daher auch immer wieder die Apostel bei ihrer Lehrverkündigung und betonten, daß sie die Wahrheiten empfangen hätten d u r c h Z u t e i l u n g e i n e s h e i l i g e n G e i s t e s . • So ist es auch bei allen e u r e n gottgewollten Werken. Ihr tut sie in Erfüllung des Willens Gottes - also i m N a m e n d e s V a t e r s : Der Wille Gottes ist kundgetan durch den Sohn, so daß ihr a u c h handelt i m N a m e n d e s S o h n e s ; und die Kraft, die ihr dazu benötigt, empfangt ihr durch einen heiligen Geist. Ihr tut also das Werk in einem heiligen Geiste. Zwei tens: Ü b e r d i e S c h ö p f u n g G o t t e s u n d i h r S c h i c k s a l enthält das Neue Testament nicht viel. Die Wahrheiten über die Geisterschöpfung, • den Abfall eines Teiles der Geisterwelt unter der Führung Luzifers, • über die von Gott geschaffenen Besserungsstufen, auf denen die abgefallenen Geister wieder zu Gott zurückgeführt werden, • über die Einhüllung der Geister in die Materie waren für die damaligen Zeiten ebenso schwer verständlich, wie sie es für eure jetzige Zeit sind. Auch in den Briefen der Apostel findet ihr nicht viel davon. Denn dieser Wahrheitsstoff eignete sich sehr schlecht für eine briefliche Belehrung. Er konnte nur im mündlichen Vortrag dem Verständnis der Gläubigen nähergebracht werden. Doch Paulus deutet an verschiedenen Stellen seiner Briefe diese Wahrheiten wenigstens an. Ihr versteht seine Ausführungen nicht, weil sie eurer religiösen Anschauung fremd geworden sind. So schreibt er in seinem Brief an die Römer: Römer 8, 19 – 24: 'Das sehnsüchtige Verlangen der ganzen Schöpfung wartet auf das Abstreifen der Hülle als Kinder Gottes. Denn der materiellen Vergänglichkeit ist die Schöpfung unterworfen worden, nicht auf eigenen Wunsch hin, sondern auf Veranlassung dessen, der ihre Unterwerfung bewirkt hat, wegen der Hoffnung auf Rettung, weil ja auch die Schöp-

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