Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 31 - Und an der anderen Stelle: 2. Petrus 2, 4: 'Gott hat die gefallenen Engel in die Unterwelt hinabgestoßen, hinein in die 'Höhlen' der Finsternis.' Daß in der vorhin angeführten Stelle bei Johannes nicht die Gräber auf dem Kirchhof gemeint sein können, geht schon daraus hervor, daß Christus sagt, die Stunde sei jetzt schon da, wo die Toten in den Gräbern seine Stimme hören würden. Also hätten damals bereits die Leiber der Verstorbenen aus den Gräbern kommen müssen. Doch Christus meint mit jenen Worten die 'geistig Toten' in den Gefängnissen Satans, die er durch seinen bevorstehenden Abstieg zur Hölle befreien wollte, soweit sie auf die Stimme des Erlösers hören würden. Auch hat die Tatsache, daß Christus nach seinem irdischen Tode seinen Getreuen in einer materiellen Gestalt erschienen ist, zu der falschen Auffassung geführt, er habe seinen früheren menschlichen Leib wieder angenommen. In Wirklichkeit machte er sich in derselben Weise sichtbar, wie sich stets die Geister sichtbar machen, nämlich durch Materialisation ihres geistigen Leibes. Haben nicht viele andere Geister vor Christus das getan? Kamen nicht eines Tages drei Geister in vollkommen menschlicher Gestalt zu Abraham und aßen mit ihm in derselben Weise, wie Christus nach seinem Tode mit seinen Jüngern gegessen hat? Und hat der Erzengel Raphael nicht viele Wochen hindurch den jungen Tobias in einer menschlichen Gestalt begleitet, mit ihm gegessen und getrunken, so daß dieser ihn für einen gewöhnlichen Menschen hielt? War es da also etwas Besonderes, daß Christus sich nach seinem Tode seinen Jüngern zeigte und mit ihnen sprach, aß und trank? S o l c h e Ma t e r i a l i s a t i o n e n v o n G e i s t e r n e r l e b t i h r a u c h h e u t e n o c h ! Auch böse Geister können sich in dieser Weise verkörpern. Der wahre Sinn der 'Auferstehung von den Toten' wurde erst nach der Himmelfahrt Christi durch die Geister Gottes den Aposteln und Gläubigen klargemacht. Denn sooft Christus während seines irdischen Lebens mit den Aposteln über seine 'Auferstehung von den Toten' sprach, verstanden sie nicht, was er damit meinte. Markus 9, 10: 'Sie sprachen untereinander darüber, was wohl mit der Auferstehung von den Toten gemeint sei.' Über die Ansicht der religiösen Führer des jüdischen Volkes der damaligen Zeit bezüglich der 'Auferstehung von den Toten' berichtet die Apostelgeschichte: Apostelgeschichte 23, 8: 'Die Sadduzäer behaupten, es gäbe keine Auferstehung, auch keine Engel und keine Geister, während die Pharisäer beides annehmen'.

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