Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 47 - 8. 13 Bußübungen - Ehelosigkeit In deiner bisherigen Religion spielen auch die sogenannten äußeren 'Bußübungen' keine geringe Rolle. Sie schreibt Enthaltung von gewissen Speisen an bestimmten Tagen vor, ordnet Fasttage an, hält körperliche Kasteiungen für einen höheren Grad der Vollkommenheit, empfiehlt Wallfahrten und fordert von ihren Priestern und Ordensleuten als eine höhere Stufe der Vollkommenheit das ehelose Leben. Alle diese Dinge haben mit dem rechten Bußbegriff und einer inneren Vollkommenheit nichts zu tun. • Christus hat nie freiwillig gefastet oder sich kasteit. Als er in der Wüste fastete, war es ein Zwang, dem er sich nicht entziehen konnte. Denn in der Wüste gab es nichts Eßbares. Darum werdet ihr in der Lehre Christi oder in den Briefen der Apostel kein Wort finden, durch das die Menschen zur Enthaltung von Speisen oder zu leiblichen Kasteiungen aufgefordert werden. Im Gegenteil, derartige Dinge werden als wertlos bezeichnet. So sagt Paulus den Korinthern: 1. Korinther 8, 8: 'Der Genuß oder Nichtgenuß von Speise wird für unsere Stellung zu Gott nicht maßgebend sein.' Und an die Kolosser schreibt er: Kolosser 2, 20 – 23: 'Wenn ihr mit Christus gestorben seid und euch von den Elementen der Welt losgesagt habt, warum laßt ihr euch dann, als würdet ihr noch in dieser Welt leben, Satzungen aufbürden, wie: Berühre das nicht, iß nicht davon, faß das nicht an. Das alles wird verbraucht und dadurch vernichtet. Solche Satzungen sind Menschengebote und Menschenlehren, die zwar im Ruf besonderer Weisheit infolge einer selbstgemachten Frömmigkeit und äußerlicher Demut und Kasteiung des Leibes stehen, aber ohne wirklichen Wert sind und nur zur vollen Befriedigung des Fleisches dienen.' Alle den Menschen auferlegten äußeren Satzungen in den christlichen Religionen stammen nicht von Christus, sondern, wie Paulus an Timotheus schreibt: 1. Timotheus 4, 1 – 4: '... von denen, die vom wahren Glauben abgefallen sind, indem sie sich irreführenden Geistern und Lehren zuwenden, die von Dämonen stammen, verführt durch das heuchlerische Gebaren von Lügenlehrern, die ein Brandmal der Schuld im eigenen Gewissen tragen. Es sind die Leute, die das Heiraten verbieten und Enthaltsamkeit von Speisen verlangen, die doch dazu geschaffen sind, daß die Gläubigen und alle, welche die Wahrheit voll erkannt haben, sie mit Danksagung genießen. Denn alles von Gott Geschaffene ist gut, und nichts ist verwerflich, was man mit Danksagung hinnimmt; es wird ja durch Gottes Wort und durch Gebet geheiligt.' Die katholische Kirche gehört auch zu denen, die so großen Wert auf die Enthaltsamkeit von Speisen an gewissen Tagen legt. Sie ordnet eine einmalige Sättigung durch ihre Fastengebote an. Ihren Priestern und Ordensleuten verbietet sie das Heiraten und erklärt den Ordensstand als den vollkommensten Stand. Auch sie hat sich Lehren zugewandt, d i e v o n d e n D ä m o n e n s t a mm e n . Das alles sind Menschensatzungen, die nach den Worten des Apostels zwar im Ruf besonderer Weisheit infolge einer selbstgewählten Frömmigkeit und äußerlicher Demut und Kasteiung des Leibes stehen, aber ohne wirklichen Wert sind. • M e n s c h e n s a t z u n g e n haben keinen Wert für das Seelenheil der Menschen, und darum hat keine Kirche das Recht, solche Satzungen ihren Gläubigen aufzuzwingen und deren Übertretung als 'schwere Sünden' zu brandmarken.

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