Kapitel 8-9: Die Lehre Christi und das heutige Christentum

- 63 - Wie jedoch der Einfluß, den ihr Menschen auf eure Mitmenschen erlangt, von euch so leicht mißbraucht wird, so geschah es auch später in den christlichen Gemeinden. Es kam die Zeit, wo die Geister Gottes aus der christlichen Kirche ausgeschaltet wurden. Nun wurden die Presbyter und Bischöfe nicht mehr von der Geisterwelt bestimmt, sondern von einflußreichen Menschen. Herrschsucht und andere menschliche Untugenden schlichen sich ein. • Denn wo die Geister Gottes f e h l e n , da wirken andere Geister, die n i c h t das Heil der Menschheit wollen, sondern ihr Verderben. D a s G u t e h e r r s c h t d u r c h F r e i h e i t - d a s B ö s e d u r c h Z w a n g . • Die Urkirche, in der die Geister Gottes das Zepter führten, war eine K i r c h e d e r F r e i - h e i t der Kinder Gottes. Die spätere Kirche, welche die Geister Gottes ausschaltete, wurde unter dem Einfluß der bösen Mächte, die in ihr wirksam wurden, eine Kirche der geistigen Knechtschaft, in der die Leiter sich Gewalten anmaßten, die gegen den Willen Gottes verstießen und infolge dieser Gewalten den Gläubigen den direkten Weg zu Gott versperrten. So ist es bis heute in der katholischen Kirche geblieben. Die Katholiken sind fest an die Rockschöße des katholischen Priestertums gebunden. Denn ohne Inanspruchnahme dieses Priestertums gibt es nach der Lehre dieser Kirche keine Sündenvergebung, kein Kommen des Geistes Gottes, kein Abendmahl des Herrn, keine Krankensalbung und keine gültige Ehe. Letztere hat sie ebenfalls zu einem Sakrament gestempelt, über das ich dir nach meinen vorhergehenden Darlegungen über die Ehe nichts weiter mehr zu sagen habe. Wenn Christus heute wieder auf die Erde käme, würde er noch einmal die Klage aussprechen müssen: 'Mich erbarmet des Volkes!' Sollen die jetzigen christlichen Kirchen wieder Träger der wahren Lehre Christi werden, dann müssen sie zurückkehren zum Gottesdienst der Urkirche. • Es ist freilich keine Hoffnung, daß eine Rückkehr zum Christentum Christi von seiten der Leiter der heutigen christlichen Kirchen angebahnt wird. S i e m u ß v o m Vo l k e a u s g e h e n ! Das Volk, dem so viele Menschensatzungen im Namen der Religion aufgebürdet wurden, muß wieder lernen, auf dieselbe Weise seinen Gott zu suchen und dessen Willen zu erfüllen, wie es die ersten Christen unter Anleitung der Geister Gottes getan haben. Denn auch heute gilt noch der Satz, den die christliche Urkirche sich zur Richtschnur nahm: ' Wo d i e G e i s t e r G o t t e s s i n d , d a i s t d i e Wa h r h e i t ! '

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