Am Ende der Zeit

- 8 - Ist die Erde unser Eigentum? (von Hermann Ilg) In den achtziger Jahren hat sich die Frage des Umweltschutzes immer mehr zu einem politischen Schwerpunktsthema entwickelt. Man hat allmählich erkannt, daß sich kein Volk seiner globalen Verantwortung für die Erhaltung gesunder Lebensverhältnisse entziehen kann. Leider hat jedoch diese elementare Erkenntnis noch nicht zu den erforderlichen Konsequenzen geführt, um eine verhängnisvolle Entwicklung in den Industrieländern wie auch in den Ländern der sog. Dritten Welt aufzuhalten und in neue Bahnen zu lenken, die das Prinzip der gegenseitigen Abhängigkeit zum Mittelpunkt des Planens und Handelns erhoben hätten. Durch eine solche Betrachtungsweise hätten sich, wie von selbst, Wege zwischen den Bedürfnissen des Menschen und göttlicher SCHÖPFUNGSIDEEN geöffnet und der Erhaltung der SCHÖPFUNG ergeben. Statt dessen haben wir es vorgezogen, die äußeren Erscheinungen der Welt zu erforschen und ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften nach Nutzungsmöglichkeiten zu untersuchen ohne die Auswirkungen auf die natürlichen Lebensvoraussetzungen zu berücksichtigen und die göttliche Substanz zu erkennen, die allem Lebendigen zugrundeliegt. Deshalb blieben wir an unserer kleinen Erde hängen und haben uns durch einen selbstgezogenen kleinen Gesichtskreis eingeschränkt, der kaum über unsere Tagesbedürfnisse hinausreicht. Darin liegt auch der Grund, weshalb wir unseren Planeten als unser Eigentum betrachten, über das wir eigenmächtig verfügen könnten. Es kommt uns anscheinend nicht in den Sinn, daß uns die Erde nur als eine Lern- und Läuterungsstätte für unsere geistige Höherentwicklung anvertraut wurde, die ein Bestandteil unseres Sonnensystems ist und einer höheren Schöpfungsordnung angehört. Dementsprechend sollten wir auch ein höheres Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Schöpfung entwickeln, das sich auf unseren geistigen Wesensmittelpunkt gründen sollte. • Alles Leben ist Bewegung, und wo Bewegung ist, herrscht ein geistiges Prinzip. Dies gilt für die größten Sternsysteme ebenso wie für die kleinsten Bausteine der Materie, die Atome. Überall tritt eine gesetzmäßige Ordnung in Erscheinung, deren Mißachtung durch den Menschen Leid und Krankheit und schließlich die Zerstörung seines Lebensraumes zur Folge hat. Es scheint nun so, daß unsere Welt diese letztgenannte Folge zu befürchten hat, denn man sucht auf höchster Ebene nach Möglichkeiten, einer solchen katastrophalen Entwicklung, die sich bereits in lang andauernden Dürreperioden und verheerenden Überschwemmungen abzeichnet, wirkungsvoll Einhalt zu gebieten. Die UNO-Generalversammlung hatte 1989 die neunziger Jahre zur "Dekade der Katastrophenvorbeugung" erklärt.2 Dem deutschen Komitee gehörten Experten aus Wirtschaft, Entwicklungshilfe, Wetter- und Rettungsdiensten, Forschung sowie aus Politik und Medien an. Aus Sicht der deutschen Experten ist eine Zunahme von Naturkatastrophen weltweit nicht auszuschließen, wobei zivilisatorisch bedingte Umweltveränderungen, wie der befürchtete Treibhauseffekt, eine Rolle spielen könnten. Das Freiburger Wetteramt führte neueste Studien zur Frage der Klimaveränderung durch mit dem Ergebnis, daß der Sommer des Jahres 1991, das ohnehin als das trockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung Mitte des vergangenen Jahrhunderts registriert wurde, sich als Vorbote der Klimawende entpuppen werde. Die Studien, die sich auf neuesten globalen Tendenzen und auf die Auswertung jahrzehntelang gesammelter regionaler Daten stützen, kamen schließlich zu einer alarmierenden Prognose: • Es wird im Jahresdurchschnitt immer heißer und trockener und die Klimazonen werden sich um 400 bis 800 Kilometer nach Norden verschieben. 2 Siehe dazu den Vortrag "Zukunftsszenarien aus Geisteswissenschaft und Prophetie".

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