Wen die Not am größten ...

- 5 - Kommentar (von Hermann Ilg) Wir dürfen darin eine weit vorausschauende Fürsorge für ein Menschengeschlecht erblicken, das sich durch eigene Anstrengung und Willensschulung diese Geschenke zunutze machen kann, um schließlich immer tiefer in die geheimnisvolle Welt der SCHÖPFUNGSGRUNDLAGEN vorzudringen, bis die Erkenntnis dämmert, daß hinter allem Zerlegbaren ein letztes Unzerstörbares steckt, das nicht mehr mit den Mitteln der Mathematik und Spekulation verifiziert werden kann. • Dieses unzerstörbare ETWAS, das die alten Griechen mit "Pneuma" bezeichneten, liegt allem Leben zugrunde. Wir würden aber einen weiteren Irrtum begehen, wenn wir dieses Leben nur bestimmten Bereichen der SCHÖPFUNG, also etwa dem Menschen-, Tier- und Pflanzenreich, zuerkennen würden, während das Mineralreich mit seinen unendlich vielen Erscheinungsformen in die Kategorie des Leblosen verbannt werden würde. Jedes Atom ist eine Lebenswelt für sich, wenn sie auch unseren Sinnen nicht zugänglich erscheint. Die neuesten Erkenntnisse der Atomforschung zeigen uns, daß innerhalb eines Atoms vergleichsweise dieselben Bewegungsgesetze vorherrschen, wie sie uns auch im Makrokosmos seit der Entdeckung und Berechnung der Planetenbahnen durch den genialen Astronomen Johannes Kepler vor Augen treten. Noch frappierender wird dieser Vergleich, wenn wir uns einen Modellmaßstab zurechtlegen, mit Hilfe dessen wir die makrokosmische Einheit unseres Sonnensystems mit der mikrokosmischen Einheit eines Atoms auf eine "überschaubare" Ebene bringen: Der Sonnendurchmesser beträgt 1.392.700 km und die mittlere Entfernung zwischen Erde und Sonne 149 Millionen km. Wenn wir nun einen Verkleinerungsmaßstab von 1:10 Milliarden unserer weiteren Betrachtungsweise zugrunde legen, dann würde sich unsere Sonne als leuchtende Kugel von 14 cm Durchmesser darstellen, umkreist von vier Stecknadelköpfen als die vier inneren Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars und zwar in Abständen von rund 6 m, 10 m, 15 m und 23 m, auf Ellipsenbahnen frei im Raum schwebend. Die vier großen Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun sowie der kleinere Pluto würden ihre Bahnen in Abständen von rund 78 m, 143 m, 287 m, 450 m und 592 m einnehmen. Wenn wir noch unseren nächsten Fixstern Alpha Centauri, der von rund 40 Billionen km, das sind mehr als 4 Lichtjahre, entfernt ist, in unser Modell einbeziehen wollen, dann müßten wir ihn in einem Abstand von 4.000 km im Raume annehmen; das entspricht der Entfernung von der Küste Nordafrikas bis zum Nordkap. Würden wir unser Modell 100-fach verkleinern, dann wäre unsere Sonne zur Größe eines Stecknadelkopfes zusammengeschrumpft und der nächste Stecknadelkopf, nämlich Alpha Centauri, würde in einer Entfernung von 40 km schweben. Die Darstellung unserer galaktischen Nachbarschaft im gleichen Maßstab bis zu einer Entfernung von 10 Lichtjahren würde eine Kugel mit einem Radius von rund 95 km erfordern. In dieser Kugel wären jedoch nur etwa 14 Stecknadelköpfe zu verteilen mit durchschnittlichen Abständen von 40 bis 50 km! Das Modell weiter ausdehnen zu wollen, etwa auf die ganze Milchstraße, hätte keinen Sinn, weil es unser Vorstellungsvermögen übersteigen würde. Unsere Welteninsel "Milchstraße" umfaßt etwa 200 Milliarden Fixsterne. Sie hat die Gestalt einer elliptischen Scheibe, die von mächtigen Spiralarmen gebildet wird. Dieser unfaßbar große Spiralnebel hat einen Durchmesser von rund 120.000 Lichtjahren. Er besitzt eine rotierende Eigenbewegung. Wir wissen heute aus direkter Beobachtung von der Existenz von etwa 100 Millionen solcher Welteninseln. Die Schätzung beläuft sich auf 100 Milliarden. Der für uns sichtbare Raum, über den sie sich verteilen, hat heute einen Durchmesser von etwa 15 Milliarden Lichtjahren. Grenzen sind nirgends erkennbar. Diese Unendlichkeit der materiellen Schöpfung sprengt alle Maßstäbe unseres Daseins.

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