Der Delpasse-Effekt

- 2 - 1.0 Das verleugnete Jensei ts 1.1 Jenseitsforschung im Underground Das Universum ist nicht etwas, das "drüben" unabhängig von uns vorhanden wäre. Wir haben unweigerlich an allem Anteil, was vorgeht. Wir sind nicht nur Beobachter, sondern auch Mitwirkende. Auch wenn es uns seltsam anmuten mag, das Universum ist ein Universum der Mitwirkung. John Archibald Wheeler (Quantenphysiker) Die Frage nach dem Fortbestand der menschlichen Existenz über den Tod hinaus interessiert mittlerweile nicht mehr allein die Psychologen und Paraforscher. In der ganzen Welt befassen sich Mediziner, Biologen, Kybernetiker, Chemiker, Physiker und Ingenieure mit der Erforschung dieser Möglichkeit. Leider hängt der Aufwand, mit dem solche Forschung betrieben wird, nicht nur von der finanziellen Bewegungsfreiheit ab. Viele Forscher müssen auf die öffentliche Meinung und das Wohlwollen ihrer Umgebung Rücksicht nehmen. Nur selten ist es ihnen möglich, die technischen Einrichtungen, die ihnen sonst für ihre Arbeit an Instituten, Universitäten und Forschungsstätten zur Verfügung stehen, auch für die Jenseitsforschung zu nutzen. Sie sind in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkt, weil sie möglichst wenig Publizität für ihre Untersuchungen wünschen, und das tun sie nicht ohne Grund: • Nicht jeder Wissenschaftler hat einen so unantastbaren Namen wie Albert Einstein, der es sich leisten konnte, zu Upton Sinclairs Telepathie-Bericht "Mental Radio" ein Vorwort zu verfassen. • Nicht alle genießen so hohe fachliche Anerkennung wie Wolfgang Pauli, der es wagen konnte, gemeinsam mit C. G. Jung über die nichtphysikalische Natur des Zufalls zu spekulieren. Die meisten Wissenschaftler müssen fürchten, der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, berufliche Behinderungen zu erfahren oder sogar in ihrer Existenz gefährdet zu werden, wenn ihr Engagement im wissenschaftlichen Untergrund bekannt wird. Ein Professor der Medizin, der in einem soeben verstorbenen Patienten nach dessen unsterblicher Seele fahndet, dürfte den meisten Universitätskliniken als untragbar erscheinen. Wissenschaftler, die paranormale Phänomene ernsthaft erforschen wollen, riskieren, für okkulte Träumer gehalten zu werden. Zumeist sind sie gerade das Gegenteil, nämlich: • Realisten, die sich mit der Existenz des Übernatürlichen nicht abfinden wollen und nach sinnvollen Erklärungen suchen. Forscher an der Front des Unbekannten waren zu allen Zeiten gezwungen, unkonventionelle Wege zu gehen. Sie haben Tabus verletzt und die Gesellschaft gegen sich aufgebracht. • Leonardo da Vinci versteckte Leichen in seinem Bett, um nachts heimlich die Anatomie des menschlichen Körpers studieren zu können. • Galilei, der so unvorsichtig war, seine Ideen öffentlich zu vertreten, wurde bei Androhung der Folter gezwungen, das Weltbild des Kopernikus zu verleugnen. • Semmelweis zog sich Haß und Verachtung seines ganzen Berufsstandes zu, weil er die Unsauberkeit der Ärzte und Krankenhäuser zur Ursache der Sepsis erklärte. Viele Wissenschaftler fürchten auch heute ähnliche Behinderungen. Sie führen ihre Arbeit oft im Geheimen durch, weil diese offiziell nicht durchführbar wäre und weil die Wissenschaft ohne sie nicht weiterkommen würde. Viele Versuche, die uns heute noch schrecken mögen, werden irgendwann einmal vorgenommen oder sind insgeheim schon vorgenommen worden. Manches Experiment wird gestartet, ohne daß die Öffentlichkeit etwas davon erfährt – zumindest solange nicht, wie nicht überzeugende Erfolge vorzuweisen sind.

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