Bekenntnis und geistiges Vermächtnis des Flugpioniers Dr. Ing. h. c. Igo Etrich

- 5 - So sagte Goethe unter anderem: "Mich läßt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung und den Glauben, daß unser Geist ein Wesen ist, ganz unzerstörbarer Natur, es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit...". Im Februar 1824 schrieb Goethe an Eckermann: "Ich möchte keineswegs das Glück entbehren, an eine künftige Fortdauer zu glauben, ja ich möchte mit Lorenzo von Medici sagen, daß alle diejenigen auch für dieses Leben tot sind, die kein anderes hoffen." An denselben im März 1828: " ...jeder außerordentliche Mensch hat seine Sendung, die er zu vollführen berufen ist; hat er sie vollbracht, so ist er auf Erden in dieser Gestalt nicht mehr vonnöten und die Vorsehung verwendet ihn wieder zu etwas anderem". – Seine starke Neigung zu Frau von Stein versucht er im Jahre 1781 in einem Brief an Wieland so zu erklären: "Ich kann mir die Macht, die diese Frau über mich hat, nicht anders erklären als durch die Wiedereinverleibung. Ja, wir waren einst Mann und Weib". Und an diese schrieb er 1781, als ob es sich um eine ganz selbstverständliche Sache handele: "Wie gut ist's, daß der Mensch sterbe, um nur Eindrücke auszulöschen und gebadet wiederzukommen." An dieselbe: "Wenn ich wieder auf die Erde komme, will ich Gott bitten, daß ich nur einmal liebe und wenn Sie nicht so feind dieser Welt wären, wollte ich nun Sie bitten zu dieser lieben Gefährtin". Aus Venedig schrieb Goethe im Oktober 1786: "Es ist wirklich nicht etwa mir zumute, als ob ich die Sachen hier zum ersten Mal sähe, sonder als ob ich sie wiedersähe". An Frau von Stein schreib Goethe einst folgende Worte: "Sag', was will das Schicksal uns bereiten? Sag', wie band es uns so rein genau, Ach, Du warst in abgelebten Zeiten Meine Schwester oder meine Frau!"

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