Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen die Existenz Gottes

- 9 - Kein anderer als der berühmte Physiker Albert Einstein verfolgte diesen Gedanken bis in die letzte Konsequenz, indem er in seiner Relativitätstheorie aufzeigt, daß selbst Raum und Zeit nur Formen der Anschauung sind. Weder der uns doch so vertraute Ablauf der Zeit – wir sind jung und werden alt, der Takt der Sekunden – ist absolut (nein, der irdische Zeitablauf ist relativ und an uns Menschen gebunden und kann auf außerirdisches Leben nicht übertragen werden), noch unsere Wahrnehmung von Größe und Ausdehnung eines Körpers in den drei Dimensionen ist selbst innerhalb dieser absolut. Auch die Größe eines Körpers ist relativ und an unser Menschsein gebunden. Außerirdisches Leben könnte Entfernungen und Strecken, Höhen und Breiten in einer ganz anderen Größe wahrnehmen. Ich möchte die Relativität der Zeit am Beispiel der "Schwarzen Löcher" erklären, die ja zu den geheimnisvollsten und faszinierendsten Objekten gehören, die die moderne Astrophysik erforscht. Theoretisch versteht man darunter einen Stern, der zu einer unvorstellbar dichten Masse zusammengefallen ist, und dessen Anziehungskraft dadurch so enorm groß wird, daß selbst sein eigenes Licht ihn nicht mehr verlassen kann. Er kann also kein Licht mehr nach außen senden und erscheint deshalb schwarz. Die ungeheure Massenanziehung oder Gravitation – die Physiker sprechen von einer starken Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums – würde also verhindern, daß uns das Licht eines solchen Sternes erreicht, und sich auch gleichzeitig auffallend auf die Zeit auswirken. Angenommen, wir könnten eine Uhr auf einem Stern, der im Begriff ist, zu einem Schwarzen Loch zusammenzustürzen, aufstellen, wobei wir unter "Uhr" ein Instrument verstehen könnten, das regelmäßige Signale zu uns aussendet, wie der Takt einer Uhr eben. Wir würden dann seltsamerweise bemerken, daß sich der Takt der Signale verlangsamt – die Zeit auf dem Stern also nicht mehr so schnell wie vorher vergeht! – Je mehr sich der Stern dem Kollaps nähert. Und wenn der Stern zum "Schwarzen Loch" geworden ist, würden uns schließlich gar keine Signale mehr erreichen. Ein außenstehender Beobachter kommt folglich zu dem Schluß, daß sich die Zeit auf dem Stern verlangsamt, wenn er zusammenfällt, und beim Ereignishorizont im Moment des Kollapses ganz zum Stillstand kommt. Der Stern selbst jedoch empfindet nichts Besonderes, wenn er über den Ereignishorizont hinaus zusammenfällt. Die Zeit fließt für ihn weiterhin normal, und der Kollaps ist nach einem endlichen Zeitabschnitt beendet, wenn sich der Stern zu einem Punkt unendlicher Dichte zusammengezogen hat. Wie lange dauert der Kollaps also nun wirklich? Eine endliche oder unendliche Zeit? In der Welt der Relativitätstheorie hat eine solche Frage keinen Sinn. Die Lebensspanne eines einstürzenden Sternes ist wie alle anderen Zeitspannen relativ und hängt vom Bezugssystem des Beobachters ab. Ich möchte die Relativität der Zeit noch an einem weiteren Beispiel, den Lebensjahren eines Menschen, verdeutlichen: dem Zwillingsparadoxon, wie es Roman Sexl in seinen Schulbüchern für Gymnasien beschreibt. Zum besseren Verständnis sei vorweg noch gesagt, daß die Zeit für einen Körper, der sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt, gegenüber einem ruhenden Beobachter langsamer vergeht. Fliegt zum Beispiel an unsere Erde ein Raumschiff mit hoher Geschwindigkeit vorbei, und wir hätten die Möglichkeit, über Funksignale einen Zeitvergleich durchzuführen, so würden wir feststellen, daß unsere eigene Zeit schneller abläuft als die des Raumschiffes.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3