An den Grenzen der Physik

- 17- Materialisationserscheinungen, ist in der Parapsychologie oftmals beobachtet worden. Man hat derartige Gliedmaßen auch photographieren und Wachsformen von ihnen abnehmen können. In diesen Wachsformen, die beispielsweise eine Hand vollständig umschlossen und aus denen eine normale menschliche Hand nicht herausgezogen werden kann, lösten sich die vorübergehend materialisierten Hände nach kurzer Zeit vollständig auf. Die nun leeren Formen ließen sich dann mit Gips ausgießen. Zu einer Gruppe von Versuchen, die Professor Zöllner besonders am Herzen lagen, soll noch ein Beispiel geschildert werden: Sowohl das Medium Slade als auch Professor Zöllner waren der Auffassung, daß intelligente Wesenheiten einer anderen Daseinsebene die von ihnen beobachteten Erscheinungen verursachten. Zöllner vertrat als Astrophysiker weiter die Meinung, daß unser dreidimensionaler Raum, in dem wir jetzt leben, in einen höherdimensionalen, vierdimensionalen Raum eingebettet sei. In Richtung dieser weiteren, vierten Raum-dimension, die wir Menschen nicht betreten können, die aber möglicherweise anderen intelligenten Wesen offensteht, müßte es möglich sein, Gegenstände unserer Welt vorübergehend zum Verschwinden und wieder zum Auftauchen zu bringen. Weiter meinte Zöllner, daß in eine Schnur, die an ihren Enden verknotet und versiegelt ist, durch eine Bewegung in die vierte Raumdimension hinein ein oder mehrere Knoten geschlagen werden könnten, ohne daß dazu das Siegel gelöst werden müßte. Der erste Versuch dazu wurde am 17. Dezember 1877 vormittags 11 Uhr vorgenommen. Zöllner hatte am Vortage einen eineinhalb Meter langen und ein Millimeter dicken Bindfaden an den Enden verknotet und versiegelt. Die Bindfadenschlinge hängte er sich um den Hals und legte das Siegel offen vor sich auf den Tisch. Die Bindfadenstücke nahe dem Siegel hielt er mit beiden Daumen auf dem Tisch fest. Links von Zöllner saß Slade. Seine Hände waren jederzeit frei sichtbar. Zöllner wünschte nun die Knüpfung eines Knotens in den Bindfaden hinein. Nach wenigen Minuten waren aber ohne Verletzung des Bindfadens und des Siegels insgesamt vier Knoten geschlagen worden. Kein Mensch kann derartiges unter den geschilderten Umständen durch normale physikalische Hilfsmittel bewerkstelligen, sei es ohne, sei es mit Trick. Professor Zöllner kommentiert seinen Versuch folgendermaßen: "Das von mir am 17. Dezember 1877 durchgeführte Knotenexperiment läßt zwei verschiedene Deutungen zu, je nachdem man einen Raum von drei oder vier Dimensionen voraussetzt. Im ersten Falle hätte eine sogenannte Durchdringung von Materie stattfinden müssen, oder mit anderen Worten, es hätten sich materielle Moleküle, welche den Bindfaden aufbauen, an gewissen Stellen voneinander trennen und dann, nach dem Hindurchgehen des anderen Fadenteils, wieder genau in der früheren Weise zusammenfügen müssen. - Im zweiten Fall jedoch, wo den Bewegungen des biegsamen Fadens, meiner Theorie gemäß, ein vierdimensionales Raumgebiet zur Verfügung steht, wäre eine solche Trennung und Wiederzusammenfügung der Moleküle nicht erforderlich. Dagegen müßte der Faden während des Vorganges eine Verwindung um seine Längsachse erleiden, deren Vorhandensein nach der Schürzung des Knotens nachzuweisen wäre." Diese Verwindung konnte Zöllner 1877 bei dem benutzten Bindfaden noch nicht feststellen. Jedoch nahm er bei einem neuen Versuch am 8. Mai 1878 zwei versiegelte Lederbänder und konnte an diesen nach der Knotenschürzung eine Verwindung feststellen. Die Versuche von Professor Zöllner sind hier zwar nur auszugsweise, aber doch relativ ausführlich dargestellt worden, weil er sie zusammen mit drei damals sehr bedeutenden Naturwissenschaftlern durchführte, die die Sorgfalt der Untersuchung und die Echtheit der Vorgänge stets bezeugten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3