Bruno Gröning

- 16 - Pressekonferenz Einige Tage später wurde, nach zeitweiliger Abwesenheit Grönings, im Spielsaal des Traberhofes bei Rosenheim eine erste Konferenz der gesamten bayrischen Presse abgehalten, die in ihrem Verlaufe als Abschluß der Aufnahmen zum Dokumentarfilm von der Engler Film AG filmisch festgehalten wurde. Zunächst sprach ein Münchner Arzt, Dr. Zetti, der rückhaltlos den Weg zu Gröning fand, und der sich dagegen wandte, dem großen Meister der Heilkunst, etwa in einer Klinik, die ihm fehlenden Grundlagen der Anatomie beizubringen. Er sagte dann wörtlich: "Wir Ärzte können und müssen sehr viel von Herrn Gröning lernen, denn es ist an Hunderten von Fällen einwandfrei bewiesen, daß der kleine Gröning dort geholfen und völlig geheilt hat, wo die Wissenschaft und ärztliches Können bereits versagten. Nicht, wie geheilt wird, sondern daß geheilt wird, das ist die These und Forderung des Tages!" Der juristische Berater Grönings, Herr R. A. Dr. Roedel, teilte der Presse mit: "Es gibt kein Recht, Grönings Heilmethode zu untersagen, da er ja vorwiegend dort hilft, wo bisher jede ärztliche Kunst erfolglos blieb. Die Beunruhigung der Bevölkerung besteht zu Recht. Der große Helfer der Menschheit wird Deutschland verlassen, wenn ihm auch im Land Bayern die Heiltätigkeit von Amts wegen untersagt wird. Man kann ferner von einem Mann wie Gröning nicht verlangen, daß er nur um einem bürokratischen Gesetz zu genügen, monatelang als Krankenwärter in einer Kl inik praktizieren muß, während in dieser Zeit Hunderttausende von Menschen durch seine Heiltätigkeit Genesung erhalten könnten. Wir Juristen werden einen gesetzlichen Weg finden, um Herrn Gröning so schnell als möglich ein freies Schaffen zu gewährleisten." Dann sprach Gröning selbst und bat die Pressevertreter, durch wahre, objektive Berichterstattung, frei von aller Sensationslust und Profitjägerei, den armen Menschen zu helfen und Hilfesuchende oder schon Geheilte nicht wieder durch entstellte Berichte in schwerste seelische Bedrängnis zu bringen. "Den Ärzten rufe ich zu', so fuhr Gröning fort, 'lassen Sie mir diese armen Menschen, die Sie bereits abgeschrieben haben, denen Sie nicht mehr helfen können, denn gerade bei diesen aussichtslosen Fällen sind bisher die ersten und größten Heilerfolge festzustellen gewesen!' Meine Kraft ist keine menschliche, sondern eine göttliche, mit der ich lebe und sterbe. Ich helfe jedem, der an unseren Herrgott glaubt. Aber ich denke nicht daran, mich noch einmal einer medizin ischen oder wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen, denn die Beweise meiner Heilkraft habe ich schon hundert- und tausendfach gegeben. Überall, wohin ich komme, sind Tausende Menschen, denen ich helfen soll und will, überall aber auch, wohin ich komme, taucht das Wort Verbot auf! Ich habe von Anfang an mit zwei namhaften Ärzten zusammengearbeitet, welche die Voruntersuchung vornahmen und dann die Heilung einwandfrei bestätigt fanden. Auf diese Weise soll auch in den zu errichtenden Heilstätten verantwortungsvoll gearbeitet we rden. Das, was ich bisher für die Kranken tun konnte, war nur fünf Prozent meiner Heilkraft. Trotzdem bin ich kein Arzt und Wunderdoktor, sondern ich bin und bleibe der kleine Gröning, ein armer Mann in finanzieller Hinsicht, denn ich brauche und nehme kein Geld. Mein Reichtum ist meine göttliche Kraft zu heilen, die mir kein Mensch nehmen kann. Meine Diagnosen haben bisher hundertprozentig gestimmt, trotzdem ich in vielen Fällen den Kranken gar nicht gesehen habe. Wo immer er sich befindet, vermag ich alles über dessen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu analysieren, denn ich bin in der Lage, Ihnen sagen zu können, was heute, mo rgen und übermorgen geschieht. Trotz meiner Güte bin ich ein gefangener Mensch, der überall umringt und verfolgt wird von hilfesuchenden Menschen, die Vertrauen zu mir haben, aber auch von solchen, die mich vernichten wollen. Sie alle sollen es wissen, daß es mir viel leichter ist, Tausende auf einmal zu heilen als einen einzelnen Menschen, da ich in besonders gelagerten Fällen dessen Körper durcharbeiten muß."

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