- 17 - Trotz der Fürsprache von einigen Ärzten, Juristen und Beamten (Polizeipräsident) bekam Gröning keine amtliche Betätigungserlaubnis. Besonders ungünstig wirkte es sich für ihn auch aus, daß sich "Mitarbeiter" an ihn hängten, die aus ihrer Tätigkeit geldlichen Gewinn zogen. Gröning selbst verlangte ja von den Kranken kein Geld, aber die Mitarbeiter, die für die Organisation zuständig waren und darüber entschieden, wer zu Gröning direkt kommen konnte, ließen sich dafür bezahlen. Dieses ließ er eine Weile zu. Einer dieser "Manager" war ein Otto Meckelburg, der im Januar 1950 sogar einen Verein zur Erforschung und Förderung Gröningscher Heilmethoden gründete und zu dessen Vereinsvorsitzenden er sich machte. Er genehmigte sich ein Monatsgehalt von über 1000,- DM und zusätzliche Spesen. In skrupelloser Weise suchte er die Hilfesuchenden nach ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit aus. Gröning gibt gemäß Meckelburgs Eingeständnis an, daß dieser durch seine Tätigkeit über 100.000,- DM erwirtschaftet habe (1, S. 177). Erst am 10. Juni 1950 löste er sich von Meckelburg, nachdem er eine bittere Zeit an Lehren und Erfahrungen durchgemacht hatte. Kugeln aus Silberpapier an die Kranken Zu jener Zeit begann er, an seine Zuhörer und Heilungssuchenden kleine Kugeln aus Silberpapier (aus Zigarettenpapier gemacht) zu verteilen. Sie sollten den Eintritt des Heilstroms erleichtern. Auf ihre Bedeutung angesprochen sagte Gröning (1, S. 104): „Wie die Kirche an ihre Gläubigen Heiligenbilder, Amulette u. a. m. verteilt, um sie damit stets an ihre Lehre zu ermahnen, gebe ich meinen Zuhörern Stanniolkugeln oder -plättchen, um sie immer an meine Worte zu erinnern. Die Kugeln, die ich während meiner Vorträge oder am Schluß derselben an meine Zuhörer verteile, sind das Symbol meiner Anhänger. Was meine Freunde damit machen, bleibt ihnen selbst überlassen. Zum Teil tragen sie die Kugel stets bei sich. Wie andere Bünde oder Vereine eine Nadel, ein Abzeichen oder ähnliches im Knopfloch tragen, so tragen bzw. besitzen meine Freunde ihre Kugel. • Einem Symbol liegt auch ein Sinn zugrunde. Die Kugel ist das Sinnbild höchster Geschlossenheit, höchster Kraft. Das auf die Kugel eingedruckte Kreuz ist zuerst eine Erinnerung und zum zweiten ebenfalls ein Symbol. Es ist eine Erinnerung an den Kreuztod des größten geistigen Heilers, unseres Heilands, und als solche eine Mahnung an alle Menschen, die sich gegen das geistige Heil ste llen. Die geistigen Kräfte soll der Mensch, auch der 'aufgeklärte', wieder kennen lernen. Er soll wieder lernen, sie mit Nutzen für sich zu verwenden, für die Wiedererlangung und Erhaltung der göttlichen Ordnung. Durch die fortschreitende Zivilisation verlernt ja der Mensch die Fähigkeit, sich natürlich zu verhalten und die in ihm innewohnenden Kräfte auszunützen und zu mobilisieren. Ich will bei meinen Vorträgen nichts anderes erreichen als das, daß meine Mitmenschen erkennen, daß es zu allererst an ihnen selbst liegt, in ihr Inneres Ordnung zu bringen. Fast alle Menschen müssen einsehen lernen, daß sie den göttlichen Kräften gegenüber blind geworden sind. Daher mache ich alle meine Zuhörer auf die in uns wohnenden natürlichen Kräfte aufmerksam."
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3