Bruno Gröning

- 18 - Vortragstätigkeit Nach seiner Zeit auf dem Traberhof bei Rosenheim hielt sich Gröning an wechselnden Orten auf und hielt zahlreiche Vorträge über seine Glaubenslehre. Dabei ereigneten sich auch immer wieder aufsehenerregende Heilungen, was ihm bei den späteren Gerichtsverfahren schwer angelastet wurde. Im folgenden gebe ich einige Äußerungen wieder, die Gröning in bezug auf seine Lehre und Tätigkeit gemacht hat: "Meine selbstlose Aufopferung, Menschen zu helfen, wird mir nicht immer leicht gemacht. Man stellt mich auch sehr oft und gern vor ein Tribunal. Dieses liegt meines Wissens allein nur daran, daß 1. Menschen von allen natürlichen göttlichen Kräften nichts mehr wissen, noch daran glauben können und 2. es auch nicht mehr wollen, da sie ihren Methoden und Versuchen verfallen, es auch nicht dulden können, daß ein von ihnen nicht Geschulter sie im Tun übertrifft. All diesen Nichtwissern, Nichtskönnern und Nichtsgönnern ist bisher jedes Mittel recht gewesen, mich herabzuwürdigen, indem sie mich des Verstoßes gegen das Heilprakt ikergesetz bezichtigten. Von einer Glaubenslehre des Menschen 'Gröning' dürfte deshalb niemals die Rede sein, da nach dem Grundgesetz die Verbreitung jeder Lehre frei und auch unantastbar sei. Daher ist es sehr leicht erklärlich: Gröning muß mit allen Mitteln bekämpft werden, weil auch behördlicherseits erklärt wird, daß ich meinen Lebensunterhalt vom Heilen bestreite. Es wird mir dieses als ein geschäftsmäßiges Gewerbe ausgelegt. Hier eine kurz gefaßte Antwort zu all dem Übel und den entstellten Angaben: Allen meinen Freunden versichere ich, daß ich weiterhin helfen werde, sooft man mich ruft und benötigt. Trotz aller großen Widerstände und Hindernisse werde ich Sie niemals, auch dann nicht im Stich lassen, wenn mich meine Aufgaben nach den Vereinigten Staaten führen. Bei diesem Wirken, Menschen zu helfen, geht es nicht um die Person Bruno Gröning, sondern um jeden, der es nötig hat. Wir, d. h. Sie und ich, sind Gott allein zu großem Dank verpflichtet, indem er für uns so viel bestimmt hat, daß wir unseren Nächsten helfen können. Ich bin weiter nichts als ein ganz natürlich gebliebener Mensch. Auch mein Körper ist Krankheiten ausgesetzt, wenn ich die Unordnung in mir aufkommen lasse. Tausende meiner Mitmenschen bestätigen mir, daß sie durch mich Besserung oder Heilung erfahren haben, und sind auch bereit, jeden Eid hierfür auf sich zu nehmen. Hiermit sei ihnen allen gesagt, daß sie das Heil an sich selbst, d. h. am eigenen Körper erfahren haben. Nicht ich heile, sondern ES führt den Menschen durch meine Glaubenslehre zu seinem Heil, und zum anderen lebe ich nicht davon, sondern dafür. In Goethes 'Faust' finden wir die Stelle: 'Es ist ein Teil von jener Macht, die stets das Böse will und doch das Gute schafft.' Aus diesem Grunde halte ich es sogar für sehr notwendig, mich heute schon bei all den Menschen zu bedanken, die mich mit allen, mei st frei erlogenen und schmutzigen Mitteln bekämpft haben, daß sie mir geholfen haben, das zu werden, was alle meine Gegner nicht wollten. Heute weiß ich sehr genau, daß ich den Hilflosen wirklich helfen kann und dieses auch tun werde. Ich betrachte es als meine Pflicht und Schuldigkeit, meinen Nächsten aus wahrer Nächstenliebe zu helfen. Selbst Bismarck sagte: 'Wem Gott die Kraft gegeben, den Menschen zu helfen (heilen), dem kann und darf die Polizei sie nicht nehmen.' Welch ein Mensch hat wohl das Recht, einem anderen, der sein Wissen in die Tat umsetzt, dieses zu verbieten, zumal alles Gute im Göttlichen wurzelt. Für mein Sein müßte sich m. E. die Wissenschaft von heute sehr interessieren, allein schon deshalb, da mein Tun eine Anregung zur Forschung gibt, und zwar für eine Aufgabe von morgen. War es nicht immer schon so, daß der Verstand des Menschen das 'Neue' kritisierte und sogar verspottete, bis sich der wahre Kern durchsetzte und die Wahrheit zur Wirklichkeit wurde.

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