Bruno Gröning

- 3 - Jugend und Beginn der Heiltätigkeit Bruno Gröning wurde am 30. Mai 1906 als viertes von sieben Kindern als Sohn des Maurerpoliers Günkowski in Danzig Oliva geboren. Als Kind fiel er schon durch eine gewisse Hellsichtigkeit auf und galt in der Schule als Sonderling. 1915 erkrankte er an Ruhr und rang tagelang mit dem Tode, genas dann aber wider Erwarten doch. Die Schule brach er vorzeitig ab, begann dann eine kaufmännische Lehre, wechselte ins Zimmerhandwerk und arbeitete bei häufigem Berufswechsel als Kellner, Filmvorführer, Uhrmacher, Konditor und Telegrammbote bei der Post. 1927 heiratete er mit 21 Jahren seine Frau Gertrud. Bald bemerkte er seinen Einfluß auf kranke Menschen. Seine Frau hielt das für Schrullen und befürchtete, Aufsehen zu erregen und lächerlich zu werden. 1931 wurde das erste und 1939 das zweite Kind geboren. Das erste Kind hatte einen Herzfehler und litt unter Folgekrankheiten. Bruno Gröning heilte zwar Kranke seiner Umgebung, aber seine Frau haßte dieses Tun und hielt daher das Kind aus Eifersucht von ihrem Mann fern. Sie gab es in Danzig in ein Krankenhaus, wo es dann starb. • Gröning fand schon damals heraus, daß er überall dort nicht helfen konnte, wo die Kranken nicht nach seiner Hilfe verlangten. Seine Heilfähigkeit war mit einer gewissen Hellsichtigkeit gepaart. So sah er u. a. den Beginn des Zweiten Weltkrieges auf den Tag genau voraus und machte auch grobe Angaben über den weiteren Verlauf. 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, kam an die Ostfront und geriet am 5. März 1945 in russische Gefangenschaft. Während der Gefangenschaft konnte er manchen Mi tgefangenen bei ihren Beschwerden und Hungerödemen Erleichterung verschaffen. Am 29. Oktober 1945 wurde Gröning aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Durch einen Kameraden gelangte er am 14. Dezember 1945 nach Haigerloch im Dillkreis (Hessen). Mit Gelegenheitsarbeiten bei Bauern hielt er sich finanziell über Wasser. 1946 machte er seine Familie (Vater und Geschwister) und seine Frau ausfindig und zog mit letzterer in eine Zweizimmer-Behelfswohnung in Dillenburg. In der Folge wechselten Gelegenheitsarbeiten mit Arbeitslosigkeit ab. Eines Tages bat die Ehefrau seines Hauswirts, eine Frau Richter, Gröning, ihre Nichte Ilse Sch. in Duisburg zu behandeln. Diese litt an einer schweren Neurasthenie (d. h. an starker psychischer Erregbarkeit und Erschöpfungszuständen). Gröning versuchte zuerst Fernheilung, fuhr dann aber doch zu ihr hin und erreichte ihre Heilung. Die Nichte Ilse Sch. empfahl Gröning nun weiter und fuhr mit ihm eine Weile von Wohnung zu Wohnung, um Kranken Hilfe zu bringen. Im Januar 1949 trennte Grönings Frau sich von ihm. Im März 1949 wurde er von einem Ingenieur Helmut Hülsmann aus Herford aufgesucht, der einen an Muskeldystrophie erkrankten Jungen hatte. Hülsmann nahm Gröning mit zu sich in sein Haus, wo er nicht nur den Sohn heilte, sondern wo dann auch sein "Stern" aufging, d. h. seine Heilfähigkeit der Öffentlichkeit allgemein bekannt wurde. Es kamen Kranke und Bittschriften zuhauf, und die Presse wurde auf ihn aufmerksam. Tag für Tag kamen die Heilungssuchenden vor und in das Haus von Helmut Hülsmann. Am 13. Mai 1949 äußerte er sich vor Medizinern und Pressevertretern in Herford in folgender Weise: „Wer an Gott glaubt, dem helfe ich, wer vom Satan besessen und ein schlechter Mensch ist, den jage ich fort von mir." Als man Gröning fragte, warum er nicht früher aufgestanden sei, warum er nicht den Krieg verhütet habe, antwortete er: „Gott hat erst jetzt den Befehl gegeben. Ich bin nur ein Werkzeug Gottes. An mir liegt nichts, ich will kein Geld für meine Hilfe. Ich führe nur die Befehle aus, die mir Gott erteilt, ich kann nicht anders handeln, als Gott es mir eingibt. Nicht ich heile, sondern es heilt durch mich!"

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