Bruno Gröning

- 9 - Gröning : Bitte. Gehen Sie. (Joest verläßt das Behandlungszimmer und bleibt acht Minuten draußen. Kehrt dann wieder zurück.) Gröning : Sie hatten Erfolg, nicht wahr? Joest : (glücklich und fassungslos) Ja! Gröning : Sehr viel Stuhl! Eine völlige Entleerung! Joest : Ja - seit 13 Jahren zum ersten Mal ohne Mittel. Gröning : Setzen Sie sich nun wieder hin. - Es arbeitet weiter in Ihrem Körper. Joest : Ja - mir ist immer noch heiß. Aber so leicht, wie ich es gar nicht kenne. Gröning : Es wird jetzt immer wieder so leicht bei Ihnen werden. Nachuntersuchung Dieser Erfolg wirkte besonders stark auf Dr. Wüst, der die Leidensgeschichte der Frau genau kannte. Das Ende der ungewöhnlich schweren chronischen Verstopfung trat nach kurzer Behandlung durch Gröning ein und war von anhaltender Dauer. Es erfolgte von da an allmorgendlich pünktlich um 8 Uhr eine Entleerung. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Fall für dauernd geheilt ist, wenn es auch noch gelingt, die bestehende Spannung in der Ehe wegen der Kinderfrage zu lösen. Es müßte dann auch klinisch festgestellt werden, ob sich nach einer Empfängnis die Myomgeschwulst zurückbildet und vielleicht verschwindet. Interessant ist besonders auch folgender Fall, der in Heidelberg behandelt wurde. Es betraf einen angelernten Arbeiter namens Strobel. Er litt seit 1945 an einer schmerzhaften rheumatischen Erkrankung (Morbus Bechterew), die zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule und zu großen Schmerzen beim Gehen geführt hatte. Er konnte nur mit Mühe den Behandlungsraum betreten. Die Behandlung durch Gröning erfolgte in gleicher Weise wie bei Frau Joest und führte dazu, daß die Gehstörungen und die Schmerzen weitgehend beseitigt wurden. Eine gewisse Unbeweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit der Halswirbelsäule blieben jedoch zurück. Und jetzt kommt das Bedeutsame: Anschließend behandelte der Psychotherapeut Rolf Germer den Patienten Strobel in gleicher Weise mit Worten und Suggestionen wie Gröning zuvor. Und siehe da, nach Germers Behandlung verschwanden auch die Restbeschwerden in der Halswirbelsäule. Ob es sich bei allem nun um eine echte Heilung gehandelt hat, hätte man erst nach Jahren feststellen können, denn Morbus Bechterew ist eine chronisch verlaufende, die Wirbelsäule versteifende Erkrankung, die schubweise verläuft und bei der auch spontane, vorübergehende Remissionen vorkommen.

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