Das Ansehen der Parapsychologie in der Öffentlichkeit und die Gegner alles Paranormalen

- 11 - dargestellt und können dort nachgelesen werden. - Ich habe seinerzeit Strafanzeige gegen Ditfurth wegen Urheberrechtsverletzung gestellt, bin damit aber nicht durchgedrungen, sondern wurde nur auf den Weg der Privatklage verwiesen. Als letzter der Gegner soll hier der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Bayerischen Landeskirche der Pfarrer Friedrich-Wilhelm Haack (1935 - 1991) vorgestellt werden. Er war derjenige, der auslösend für den Krach zwischen mir und dem Rektor der Fachhochschule Ravensburg war. Sein Hauptarbeitsgebiet war der Kampf gegen Sekten, insbesondere gegen die Scientology Church. Mit dieser setzte er sich auch gerichtlich auseinander und sie sich ebenfalls mit ihm. Sie beschimpften sich gegenseitig. Er schrieb eine Reihe von Büchern, u. a. "Hexenwahn und Aberglaube in der Bundesrepublik" und "Rendezvous mit dem Jenseits". In diesem Buch berichtet er relativ sachlich über die verschiedenen spiritistischen Gruppierungen. Er sagt z. B. auf S. 155: "Wenn wir erwarten, vom Gesprächspartner in unserem Glauben und in dessen Bezeugung ernstgenommen zu werden, müssen wir dieselbe Haltung bieten. Mit Beschimpften kann man nicht reden, eine christliche Gesprächsempfehlung müßte in jedem Fall (für Christen) lauten: 'Hören -, beten -, denken -, reden'. Sie kann nicht in vorschnellen Verdammungsurteilen gefunden werden." Das klingt doch recht sachlich. Aber insgesamt war seine Einstellung spiritistischen Phänomenen gegenüber ablehnend. Sein Urteil war: sie lassen sich alle rational erklären, und Botschaften aus dem Jenseits werden nur durch die Medien produziert und laufen auf Schwindel und Einbildung hinaus. Durch sein bulliges Auftreten war er aber auch in der eigenen Kirche nicht ganz unumstritten. Ein ganz besonders heftiger Angriff gegen die Parapsychologie und Parapsychologen wurde im April 1981 durch die Polizei-Zeitung Baden-Württemberg geführt. In dieser Zeitung, die für Polizeibeamte herausgegeben wird, erschien in Nr. 4/1981: "Die neue dpz-Serie: Grenzwissenschaften - Ermittlungen hinter Nebelvorhängen. In ihrer neuen Serie wird die dpz versuchen, über jene 'Grenzwissenschaften', über die 'Welt des Übersinnlichen' zu berichten, die angesehenen Buchverlagen inzwischen zu Kassenschlagern verholfen haben und oft etwas leichtfertig als 'nicht-relevanter Quatsch' abgetan werden. - In dieser ersten Abhandlung wird zunächst Stellung gegen die Geistige Heilung bezogen..." Aber dann heißt es, wobei abwechselnd Dr. Wimmer und Dr. Schäfer zitiert werden: "Hier die Affinität einer Ulrike Meinhof zum Okkultismus. Oder die Tatsache, daß Gudrun Ensslin und später auch mehrere Mitglieder der Gruppen, die in Berlin den Kammergerichtspräsidenten von Drenckmann erschossen und den Politiker Peter Lorenz entführten, interessierte Käufer okkultistischer Literatur in einem Westberliner Buchgeschäft für Geisteswissenschaften waren. – Dort der Massenselbstmord der amerikanischen 'Volkstempel-Sekte' in Guayana auf Anweisung des Sektenführers Jim Jones, dem mehr als 900 Menschen in den Tod folgten. - Hier die in Varietes auftretenden Hypnosekünstler. Dort der Fall der 23jährigen Pädagogikstudentin Anneliese Michel aus Klingenberg, die - nur noch gut 60 Pfund schwer - am l. Juli 1976 starb, nachdem an der Teufelsgläubigen noch das Rituale Romanum (Exorzismus) vollzogen worden war. ... ... Die permanent volksverdummende Öffentlichkeitsarbeit der Parapsychologen, z. B. jener Hohepriester einer technifizierten neuen Theologie, hat während der letzten 25 Jahre den verhängnisvollen Einfluß solcher scheinbarer Seelenprothesen bewiesen."

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