Das Ansehen der Parapsychologie in der Öffentlichkeit und die Gegner alles Paranormalen

- 16 - der dem Zuschauer dadurch entstanden war, bezifferte er auf 50.000,- DM. Ein Uhrmacher in Hamburg hatte dagegen Glück. Von 13 zur Reparatur angenommenen Weckern liefen nach der Sendung fünf wieder einwandfrei und brauchten nicht mehr repariert zu werden. Gleichartige Sendungen mit Uri Geller wurden auch in der Schweiz, Österreich und England ausgestrahlt. Überall ergab sich das gleiche Ergebnis. Ich selbst habe Uri Geller einmal bei einer Veranstaltung in Düsseldorf erlebt, bei der es um Telepathie und Geistige Heilung ging. Auch dort zeigte er sich beeindruckend. Bei anschließend einsetzenden Forschungen stellte sich heraus, daß bei einer Vielzahl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichartige Phänomene hervorgerufen werden konnten, beispielsweise das Verbiegen von Metallteilen in beidseitig verschlossenen Glasröhren in Gegenwart eines entsprechend begabten Kindes. Zeitungskommentatoren, Psychoanalytiker, Juristen (Wimmer u. Schäfer) und Bühnenzauberer sahen sich darauf veranlaßt, das durch Uri Geller verbogenen Weltbild wieder geradezubiegen. Sie erklärten alles als Taschenspielertricks, gepaart mit Wunderhysterie. Damit war für sie der Fall abgetan. Aber sogar der Deutsche Bundestag befaßte sich auf Betreiben eines SPD-Abgeordneten mit diesem Problem. Deutscher Bundestag - 7. Wahlperiode – 79. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Februar 1974, Seite 5048 Vizepräsident von Hassel: Wir kommen zu den Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen. Zur Beantwortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Hauff zur Verfügung. Ich rufe die Frage 76 des Herrn Abgeordneten Dr. Meinecke (Hamburg) auf. 'Welche Bedeutung mißt die Bundesregierung der Parapsychologie bei?' Der Fragesteller ist anwesend. Zur Beantwortung Herr Parlamentarischer Staatssekretär, bitte! Dr. Hauff, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen: Herr Präsident, ich bitte beide Fragen mit Zustimmung des Fragestellers im Zusammenhang beantworten zu dürfen. Vizepräsident von Hassel: Keine Bedenken. Auch die Frage 77 des Abgeordneten Dr. Meinecke (Hamburg) ist aufgerufen: 'Sieht sich die Bundesregierung durch die Ereignisse der letzten Zeit veranlaßt, die parapsychologische Forschung in erheblichem Umfange zu unterstützen?' Dr. Hauff, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen: Herr Kollege Meinecke, wie Sie wissen, gibt es an den Universitäten mehrere Forscher und Institute, z. B. das Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie, die sich mit Parapsychologie ernsthaft befassen. Die Entscheidungen über die Förderungen werden in den Selbstverwaltungsorganen der Wissenschaft getroffen. Sogenannte Grenzfragen der Wissenschaft wie die Parapsychologie gehören unzweifelhaft zur Grundlagenforschung. In diesem Bereich sind, wie Bundesminister Ehmke in seiner Rede vor der Max-Planck-Gesellschaft am 29. Juni 1973 betont hat, staatliche Stellen gut beraten, wenn sie nicht versuchen, auf Detailentscheidungen Einfluß zu nehmen. Dazu reichen ihre Kapazitäten - vielleicht sollte man, dem Gegenstand etwas angemessener, sagen: ihre hellseherischen Kapazitäten - nicht aus.

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