Das Ansehen der Parapsychologie in der Öffentlichkeit und die Gegner alles Paranormalen

- 2 - Lebenserinnerungen (von W. Schiebeler) In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, also die Zeit, die ich als Erwachsener bewußt miterlebte, wurde der Begriff "Parapsychologie" in der breiten Öffentlichkeit gleichgesetzt mit dem Namen von Prof. Hans Bender (1907 - 1991). Wer Parapsychologie sagte, meinte Bender und umgekehrt. Er war es, der in Deutschland versuchte, der Parapsychologie akademisches Ansehen zu verleihen. Und so kam es, daß in der Öffentlichkeit die Meinung vorherrschte, daß er in Deutschland den einzigen Universitätslehrstuhl für Parapsychologie innehabe, was in dieser Form aber gar nicht stimmte. Wer war dieser Hans Bender? Er hatte in Bonn Psychologie studiert und dort mit einer Doktorarbeit mit dem Titel "Psychische Automatismen" promoviert. Er war am Psychologischen Institut der Universität Bonn eine Reihe von Jahren Assistent und befaßte sich dort zehn Jahre mit Grenzphänomenen der Psychologie und paranormalen Erscheinungen. Weiterhin studierte er Medizin und machte im Sommer 1939 in Freiburg das Medizinische Staats-examen. Er gab später an, in dieser Zeit auch eine Dissertation mit dem Titel "Die Arbeitskurve unter Pervitin" angefertigt zu haben und bei seinem Doktorvater Prof. Beringer die mündliche Doktorprüfung abgelegt zu haben. Leider konnte er das aber später nicht nachweisen, was ihm beträchtlichen Ärger einbrachte. Nach der Eroberung Frankreichs wurde in Straßburg eine Reichsuniversität gegründet und dort ein Extraordinariat für Psychologie und klinische Psychologie eingerichtet. Mit ihm wurde Bender betraut. Im Sommersemester 1942 hielt er seine erste Vorlesung und sollte fakultätsverbindende Psychologie lehren. Nebenher betrieb er aber in starkem Maße parapsychologische Studien. Bender am Schreibtisch in seinem Institut

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