Das Fortleben nach dem Tode

- 17 - Ein drittes Beispiel ist einem Buch (32, S. 153) von Dr. Guido Huber (1881-1953) entnommen. Er berichtet innerhalb einer Reihe von Beispielen: "In genau gleicher Weise nämlich schilderte mir ein Bekannter, fünf Tage vor seinem Tode, sein Erlebnis. Nur durch Vergleichen gewinnen diese Berichte an überzeugender Kraft. Ich kam an einem Freitag vormittags 11½ Uhr zu ihm und traf ihn in seinem Schlafzimmer im ersten Stock des Hotels an, das ihm gehörte und das er führte, im Schlafrock auf seinem Bett sitzend, in Gegenwart seiner Frau. Er erzählte mir, nachdem er mir berichtet hatte, wie plötzlich die Krankheit über ihn gekommen sei, er habe vor wenigen Tagen eine Ohnmacht gehabt, und in dieser sei ihm eine höchst merkwürdige Wahrnehmung zuteil geworden. Er habe sich nämlich außerhalb seines Körpers befunden, habe diesen wie leblos auf dem Bette liegen sehen und sei nun plötzlich, aller Schmerzen und aller Angst ledig, frei gewesen. Es sei ein unbeschreiblich schönes, beruhigendes Gefühl gewesen, er wäre zu gerne nicht mehr in seinen Körper zurückgekehrt. Hier warf ich nun die Frage ein, nach jahrzehntelangen parapsychologischen Studien darauf bedacht, jede Suggestion zu vermeiden: 'Sahen Sie auch das Band?' Bei dem Wort 'Band' sprang mein Bekannter auf, so daß seine Gattin und ich ihn beruhigen mußten. Aufgeregt rief er: 'Ja, ich sah das Band' und ging an den Tisch, zeichnete mit einem Blaustift auf ein Blatt Papier, wie seiner Meinung nach dieses leuchtende Band rechtwinklig abgebogen habe, je weiter er sich von seinem Körper, einem Licht entgegen, entfernte. Er wußte aber an einem bestimmten Punkt, weiter könne er nicht mehr, hier sei die Grenze zwischen Leben und Tod, und er müsse zurück in seinen Körper. In dem leuchtenden Band sei Leben gewesen, ein fortdauerndes Strömen hin und her. Sich selbst aber sah er körperlos, das heißt, er beachtete vielleicht die ätherische Hülle ebensowenig, wie er es unterlassen hatte, die beiden Punkte zu bestimmen, von denen aus das Band sich erstreckte. Er starb fünf Tage später; aus der zweiten folgenden Ohnmacht kam er nicht mehr zurück." In manchen Fällen verdichtet sich der ausgetretene, im allgemeinen unsichtbare Astralleib derart, daß er auch für normale Menschen sichtbar wird. Gelegentlich kann er sogar leichte physikalische Handlungen ausführen wie z. B. schreiben oder einen Gegenstand bewegen. Man spricht dann von einem Doppelgänger oder dem Phänomen der Bilokation. Solche Erscheinungen sind auch gelegentlich bei einzelnen Heiligen beobachtet (56, S. 111 f) worden. Der russische Staatsrat Aksákow hat in einem ausführlichen Kapitel "Das außerkörperliche Wirken des lebenden Menschen, welches sich durch die Erscheinung seines Ebenbildes mit gewissen Attributen der Körperlichkeit verrät" seines Werkes (2, Bd. II, S. 605 f) eine Reihe solcher Beispiele zusammengestellt. Weitere Fälle sind dem Buch "Die astrale Doppelexistenz" (56, S. 87 f) den Kapiteln "Astralprojektionen, Der Doppelgänger, Die Gabe der Bilokation" zu entnehmen. Ein Beispiel soll hier berichtet werden. Es wird von dem amerikanischen Roman- und Schauspieldichter und Experimentator auf dem Gebiet der Außersinnlichen Wahrnehmung Harold Sherman (geb. 1898) in seinem Buch "You live after death" (55) geschildert. Es wird zitiert nach (62, S. 47): "In Verbindung mit der Abfassung eines Drehbuches wohnte Sherman 1941 in dem Fremdenheim Canterbury Apartments, 1746 North Cherokee Ave., Hollywood, Calif. Er hatte sich sehr angefreundet mit einem anerkannten Spezialisten für Kriminalistik, einem gewissen Harry J. Loose, früher Mitglied der Chicagoer Polizei, dann Detektiv am Hull House (Chicago), zuletzt Leiter der Privatdetektivabteilung der "Chicago Daily News". Er lebte nun als Pensionist etwa 25-30 Kilometer auf der anderen Seite von Los Angeles in Monterey Park, 123 Elizabeth Ave. Dieser höhere Polizeibeamte hatte sich sehr eingehend mit Okkultismus beschäftigt, und Sherman pflegte seine Sonntagnachmittage freizuhalten, um entweder in seiner eigenen oder dessen Wohnung mit ihm zusammenzukommen. Am Thanksgiving Day (Erntedankfest), Donnerstag, den 20. November 1941, hatte Sherman der Familie Loose als Freundschaftszeichen einen Früchtekorb geschickt. Am kommenden Sonntag war diese an der Reihe, den Besuch Shermans zu empfangen. Er war nachmittags ausgegangen und etwas überrascht, als er bei der Rückkehr etwa um 15 Uhr einen Zettel in seinem Fach vorfand, den der Portier William A. Cousins ausgefüllt hatte. Er lautete: "Herr Loose war hier - erwartet Sie am Sonntag." Die Shermans wunderten sich, daß Loose, statt anzurufen, es darauf ankommen ließ, ob sie zu Hause seien, zumal die Fahrt durch Hollywood an einem verkehrsreichen Feiertag recht ermüdend ist. Eigentlich war eine Einladung für Sonntag nicht nötig, da Looses ja an der Reihe waren. Aber sie wollten sich vielleicht für den Früchtekorb bedanken? Sherman wartete, bis Loose wieder zu Hause sein mußte und rief ihn dann an, voller Bedauern, ihn versäumt zu haben. Es war um 15.30 Uhr, der Portier hatte den Zettel auf 14.30 Uhr datiert. Herr Loose erklärte sofort, es

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