Das Fortleben nach dem Tode

- 43 - oder 1874 im Erdgeschoß stranguliert und noch nicht ganz tot nach oben geschleppt worden zu sein. Am 4. August 1953 begann das Wesen, von seinem Sohn Gregory zu sprechen und bat, Nachforschungen nach ihm anzustellen. Man fragte es nach dem Namen des Sohnes, und dabei verplapperte es sich und gab als Familiennamen McGowan an. Weitere Nachforschungen in den Archiven ergaben nun, daß alle Angaben des angeblichen Obersten Guychone auf einen Brigadegeneral Samuel McGowan25 paßten, der ein bekannter konföderierter Truppenführer im amerikanischen Bürgerkrieg gewesen und im Zivilberuf Rechtsanwalt und von 1878-1894 Mitglied des obersten Gerichtshofes des Staates war. Guychone, erneut nach seinem wirklichen Namen gefragt, gab nun widerwillig zu, McGowan geheißen zu haben und konnte weitere Angaben mit Namen zu seiner Familie machen. Durch Nachforschungen ließen sich diese Angaben bestätigen. McGowan berichtete weiter, daß die anfangs erwähnte Frau Mignon nicht seine Ehefrau, sondern seine Geliebte gewesen sei. Sie habe ein uneheliches schwarzes Kind geboren, das offensichtlich nicht von ihm gewesen sein konnte. Auf Betreiben seines Schwiegervaters, der Richter war und dem die Affairen seines Schwiegersohnes nicht paßten, sei er dann ermordet worden. Die Angelegenheit mit der Geliebten, dem Kind und dem Mord ließen sich an Hand der Biographien und nach Durchsicht der Tageszeitungen der damaligen Zeit nicht bestätigen. Falls diese Ereignisse überhaupt stattgefunden haben sollten, hat man sie wohl vertuscht. Das wäre ja immerhin wahrscheinlich, da sie nicht zu dem Ansehen eines honorigen Mannes paßten. Die Nachforschungen Holzers lassen es ihm als sicher erscheinen, daß McGowan nicht schon 1873 oder 1874 starb. Aber es könnte ihm zu jener Zeit ein schweres Trauma zugefügt worden sein. Tatsächlich hatte McGowan um diese Zeit ein Säbelduell mit einem Oberst John Cunningham, bei dem er einen Hieb gegen den Schädel bekam und der ihn fast das Leben kostete. Oder sollte McGowan doch erst 1897 ermordet worden sein? Dann aber wohl kaum auf Betreiben seines Schwiegervaters, der damals schwerlich noch am Leben gewesen sein dürfte. Holzer schließt seinen Bericht mit den Worten (31, S. 167): "Es könnte wohl sein, daß General McGowan dies letzte Geheimnis mit in das große Land nimmt, wo jetzt für alle Zeit ruheerfüllt und wohlbewahrt seine Heimstätte ist." Die letzte Klärung dieses Falles konnte nicht erreicht werden. McGowan wurde wohl zu früh von der Untersuchungsgruppe weggeführt, als nämlich der Zweck erreicht war, seine gefühlsmäßige Verstrickung aufzulösen. Aber dieser Fall brachte durch Befragung einer verstorbenen Wesenheit eine Fülle von Einzelheiten zutage, die kein lebender Mensch zunächst wußte, die also nicht durch Abzapfen von Gedächtnisinhalten lebender oder gar anwesender Personen gewonnen sein konnten. Der Einwand "Telepathie" ( = Gedankenlesen) schied also aus. Alle Angaben mußten ja erst durch mühsame Nachforschungen in den Archiven bestätigt werden. Hier ist allerdings von den vielen Einzelheiten des Falles aus Platzgründen nur ein kleiner Teil wiedergegeben worden. Eine gewichtige Fehlangabe blieb allerdings bestehen, nämlich die des Todesjahres. Aber sie spricht nicht gegen die Identität des McGowan. Auch wir hier auf dieser Erde lebenden Menschen irren uns oft, und alte Menschen verwechseln besonders leicht Jahreszahlen. Auch in dem Fall Rochlitz waren in bezug auf Jahreszahlen Fehlangaben gemacht worden, und zwar Fehlangaben, die er sogar schon zu Lebzeiten auf dieser Erde gemacht hatte. 11. Die Kreuzkorrespondenzen 25 Samuel McGowan, geb. 9. 10. 1819, gest. 9. 8. 1897, Rechtsanwalt in Abbeville, Süd Carolina, ab 20. 1. 1863 Brigadegeneral.

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