Das Fortleben nach dem Tode

- 56 - Nach dem, was sie uns erklärten, waren sie ins Boot gekommen und hatten sich mit Branntwein gestärkt. Nach langem Kampf mit dem furchtbaren Wetter waren sie doch in der Brandung dicht am Land umgekommen. Derjenige von Indridasons Kontrollen, der am deutlichsten Bescheid gab, behauptete, daß sie sowohl böse wie betrunken gewesen seien, und in diesem Zustand waren sie ertrunken. Und er fügte hinzu, daß es gefährlich wäre, direkt vor dem Übergang ins Jenseits in diesem Zustand zu sein. Ein solcher Gemütszustand würde unvermeidlich eine Weile auf der anderen Seite fortdauern, und er glaubte, sie wären auch nicht ganz über die Situation orientiert. Nach einiger Zeit hörten alle Unruhen auf. Und eines Abends manifestierten diese Intelligenzen sich außerhalb des Mediums nochmals als Direkte Stimmen. Nun waren sie vollkommen ruhig und baten uns um Verzeihung für das, was sie getan hatten. Und der Kapitän fügte hinzu: 'Wir wußten tatsächlich nicht, was wir taten, wir waren wie im Rausch.' Der skeptische Arzt, der nun Professor an der Universität Reykjavik ist, wurde im Laufe des Winters von der Realität der Phänomene vollständig überzeugt und meldete sich bei unserer Gesellschaft32 an. Im Jahre darauf schrieb er eine Reihe von Artikeln in einem der Blätter über seine Untersuchungen und bringt darin die Erklärung, daß, obwohl er bei jeder Sitzung den ganzen Winter über versucht hätte, Betrug oder Tricks zu entdecken, er doch nie einen solchen hätte finden können. Dagegen war er davon überzeugt worden, daß die Phänomene echt waren. Und er ist noch derselben Meinung. Ehe ich Island diesmal verließ, hatte ich ein Gespräch mit ihm, und u.a. erklärte er: 'Du kannst als meine feste Überzeugung erzählen, daß die Phänomene unzweifelhafte Tatsachen sind.'" Die Versuche mit Indridi Indridason fanden ihr Ende, als er im Juni 1909 an Typhus erkrankte, später außerdem Lungentuberkulose bekam und daran im Sommer 1912 starb. 32 Gemeint ist die Gesellschaft für Psychische Forschung auf Island.

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