Das Fortleben nach dem Tode

- 8 - spiegeln den Erregungsablauf in der Herzkammermuskulatur wider und entsprechen der Kammerkontraktion (Zusammenziehung des Herzmuskels). Bei Störungen der Herztätigkeit und Erkrankungen des Herzmuskels treten bezeichnende Abweichungen der Form des Elektrokardiogramms auf. Aus ihnen kann der Arzt auf die vorhandenen Störungen schließen. Im Gehirn, der Befehlszentrale des menschlichen Körpers, haben wir es mit einer besonders großen Ansammlung von Nervenzellen zu tun. Ihre Anzahl wird heute auf etwa 1010 (10 Milliarden) geschätzt. Das physikalische Zusammenspiel dieser großen Vielzahl von Nervenzellen mit ihren umfangreichen Verknüpfungen ergibt das, was wir das geistige Leben nennen. Dabei arbeitet jede einzelne Nervenzelle aber nur mit kurzzeitigen elektrischen Entladungen, wie es in Bild 1 wiedergegeben ist. Die Summation all der vielen ständig entstehenden Nervenaktionsspannungen hat nicht eine völlig unregelmäßige Form, sondern ergibt einen gewissen Rhythmus. Es entsteht so etwas wie eine nicht ganz regelmäßige elektrische Schwingung. Sie durchdringt sogar die Schädeldecke und kann auf der Kopfhaut durch aufgelegte Elektroden elektrisch abgenommen, verstärkt und mit Hilfe eines Elektronenstrahloszilloskops sichtbar gemacht werden. Bild 3 zeigt solch eine Versuchsanordnung. Die entstandene Aufzeichnung nennt man ein Elektroenzephalogramm (EEG)6. Die Frequenz der Schwingung, d. h. die Anzahl der Schwingungen je Sekunde, hängt von der Bewußtseinslage des untersuchten Menschen ab. Die Mediziner sprechen hier etwas ungenau von Gehirnwellen7 und unterscheiden: 1. D e l t a - We l l e n mit einer Frequenz von 0,5 - 3 Hz8, vorkommend im Tiefschlaf. 2. T h e t a - We l l e n mit einer Frequenz von 4 - 7 Hz, vorkommend beim Einschlafen und leichten Schlaf. 3. A l p h a - We l l e n mit einer Frequenz von 8 - 13 Hz, überwiegende Gehirnaktivitätsform beim Wachsein. 4. B e t a - We l l e n mit einer Frequenz von 14 - 30 Hz, vorkommend bei Spannungs- und chronischen Angstzuständen und als sog. "Spindeln" (wegen der „äußeren Form ihres Auftretens) im leichten Schlaf. 6 Entdeckt 1928 von dem in Jena lehrenden Psychiater und Neurologen Prof. Hans Berger (1873-1941). 7 Physikalisch gesehen handelt es sich aber nicht um Wellen, sondern um Schwingungen. 8 Hz = Hertz (Maßeinheit der Frequenz) = Anzahl der Schwingungen je Sekunde. Bild 2: Vereinfachtes Schaltbild einer Anordnung zur Aufnahme eines Elektrokardiogramms (EKG).

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