Der Einfluss der Trauer auf Verstorbene

- 32 - besitze? Ich bestätigte das. Worauf er erklärte: 'Dann möchte ich nur bemerken, daß der 'Bergführer' während des Vortrages zur Rechten der Rednerin gestanden hat." Gerda Walther erörtert abschließend noch die Frage, ob es sich bei allem nicht nur um ein phantasiertes Wunschbild handeln könne, vielleicht um die Projektion eines Schattengeliebten im Sinne C.G. Jungs durch ihr Unterbewußtsein. Sie gibt darauf folgende Antwort (19, S. 542): "Für mich ist die Sache über jeden Zweifel erhaben, aber für den Außenstehenden ist das natürlich schwieriger. Projektion?! Dazu habe ich alles zu real erlebt. Aber selbst abgesehen davon, glaube ich doch nicht, daß mein Unterbewußtsein gerade einen der mir so verhaßten Nazis projiziert hätte. Auch unter den Opfern jener Tage gab es ja viele Nichtnazis. Mein Unterbewußtsein hätte also, wenn überhaupt, gut einen solchen 'projizieren' können. Und wie wollen Sie die vielen mir unbekannten Einzelheiten erklären, die mir erst später von seinen Geschwistern bestätigt wurden? Und die Vision, die Herr Benedikt bei meinem Eintritt hatte?" So weit die Äußerungen von Dr. Gerda Walther. Sie zeigen, daß ein Verstorbener die Gedanken eines irdischen Menschen aufnehmen und sich in diesem Fall sogar mit ihm in Verbindung setzen kann. Es lebt niemand auf Erden Elisabeth Clüver 1842 - 1884 Es lebt niemand auf Erden, den der Schmerz vergißt und die Pein; viel Kummer und Beschwerden sind oftmals im Leben dein. Stehst du in der Jugend Blüte, wankst du am Stabe dahin, oft leis wird durch dein Gemüte der Schmerz seine Furchen ziehn. Doch blüht auch manches Blümlein am Wege so lieblich dir auf, die Freude zieht in dein Herz ein und dankend blickest du auf. So gehen wohl Leid und Freude im Leben stets auf und ab, begleiten dich alle beide bis an dein einsames Grab.

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