Der Einfluss der Trauer auf Verstorbene

- 38 - 22. Eine Mutter kann den verstorbenen Sohn nicht loslassen Dazu ein Beispiel: Im Juli 1979 nahm ein Ehepaar N. Verbindung mit mir auf, das am 14. Mai jenes Jahres einen Sohn Norbert im Alter von 13 Jahren durch einen tragischen Unfall gegenüber ihrem Wohnhaus verloren hatte. Die Mutter war untröstlich darüber und hoffte durch mich, eine unmittelbare Verbindung zu diesem Kind zu bekommen. Die Eltern nahmen dann auch einige Male an Zusammenkünften des eigenen medialen Kreises teil. Sie konnten dabei aber nicht unmittelbar mit ihrem Sohn sprechen, sondern wurden von den Kontrollgeistern auf das Gebet für ihn hingewiesen. Ich riet der Mutter unter Bezug auf die hier vorgetragenen Gründe auch dringend davon ab, nun anderswo eine Verbindung mit ihrem verstorbenen Kind zu suchen. Sie ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken. Da sie bei mir keinen Erfolg hatte, versuchte sie durch ein Tonbandgerät mit Hilfe des sogenannten Stimmenphänomens Verbindung zu ihrem Sohn zu bekommen. Mehrmals täglich rief sie in der Folgezeit ihren Sohn in seinem früheren Zimmer laut an und fragte ihn, wie es ihm gehe, was er gerade mache und ob er noch an sie denke. Sie hoffte dann, auf dem laufenden Tonbandgerät eine Antwort von ihm zu erhalten. Sie spielte mir nach einiger Zeit die aufgenommenen Geräusche vor, die für mich zwar unverständlich waren, die sie aber ganz konkret zu deuten wußte. Ich habe dieser Mutter dann sehr ernsthaft ins Gewissen geredet und sie beschworen, doch davon abzulassen, ständig ihren Sohn anzurufen. Ich habe ihr vorgestellt, daß der unverhoffte Tod und das Einleben in einer anderen Welt für ihn doch sowieso schon schwer genug zu ertragen seien. Sie solle ihm das Eingewöhnen nicht noch zusätzlich erschweren. Ich hielt ihr vor, was es wohl für Auswirkungen haben würde, wenn eine Mutter auf Erden ihr Kind, das gerade in die Schule gekommen sei, ständig während des Unterrichtes besuche, es frage, ob es ihm gut gehe und ob es nichts vermisse. Das könne doch die Ausbildung des Kindes nur erschweren und den Unterricht nur stören. So ähnlich sei es doch jetzt auch bei ihrem Kind. Die Mutter hat sich meine Ermahnungen mit verschlossener Miene schweigend angehört. Beeindrucken ließ sie sich dadurch aber nicht. Sie setzte ihre Tonbandversuche fort, trat einer entsprechenden Vereinigung bei, und hielt Vorträge über ihre Versuche. Als ich die Eheleute N. am 26. August 1986 in ihrer Wohnung besuchte, unterhielten wir uns über allgemeine parapsychologische Themen und über paranormale Ereignisse, die sich im Anschluß an den Tod ihres Sohnes ereignet hatten. Ich gewann bei dieser Begegnung den Eindruck, daß Frau N. inzwischen Abstand von dem tragischen Tod ihres Sohnes gewonnen hatte. Daß dies aber doch noch nicht der Fall war, merkte ich zwei Jahre später. Der Kreis mit der medialen Frau A. und Herrn B., von dem ich in dem Buch "Leben nach dem irdischen Tod" (13), ganz besonders aber in dem Buch "Nachtodliche Schicksale" (14) berichtete, traf sich am 26. August 1988 im Hause einer Frau W. An dieser Zusammenkunft wollten neben Frau W. auch ihre medial veranlagte Tochter Frau G. und deren Ehemann teilnehmen. Als wir auswärtigen Teilnehmer (sieben Personen) am Abend des 26. August bei Frau W. eintrafen, war auch die eigentlich nicht eingeladene Frau N. anwesend. Sie hatte am Spätnachmittag Frau W. einen Besuch abgestattet, da ihr Mann, den sie begleitete, in der Nähe beruflich zu tun hatte. Er wollte sie später wieder abholen. Da Frau N. nun einmal da war, lud Frau W. sie ein, an der etwas später (20.30 Uhr) beginnenden Sitzung teilzunehmen. Nach einem Musikvorspiel, der Verlesung eines Abschnittes aus dem Neuen Testament und nach zwei Gebeten geschah zunächst eine ganze Weile gar nichts. Dann meldete sich um 21.05 Uhr zuerst der Kontrollgeist Nepomuk durch den Mund des medialen Herrn B. Er begrüßte die Anwesenden, gab Anweisungen für die Sitzordnung und forderte um 21.21 Uhr zum Bilden einer Kette auf. Die Teilnehmer sollten sich also die Hände reichen, was sie für zehn Minuten auch durchführten. Inzwischen war in Frau G. ein Geistwesen eingetreten. Es sagte klagend: "Nicht loslassen!" Daraufhin hielten die benachbart sitzenden Frau N. und Herr G. weiterhin die Hände von Frau G. Ihr Kopf war auf die Seite gesunken, und sie begann laut und tief zu atmen. Nepomuk meldete sich wieder durch Herrn B.:

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