Der Kampf um die Materialisationsphänomene

- 4 - verschluckt und später wieder ausgewürgt oder aber im After verborgen und dann während der Sitzung herausgezogen habe. Um derartige Behauptungen entgegenzutreten, wurden Materialisationsmedien bei Kontrollsitzungen vorher körperlich oral und rektal untersucht, so auch Einer Nielsen. Andere Medien wurden für den Verlauf der nachfolgenden Sitzung auf ihren Stuhl gefesselt (z. B. Jack Webber) und wieder andere in spezielle, am Hals zugenähte Kleidung gesteckt. Trotzdem traten Ektoplasmaproduktionen auf und verschwanden anschließend auch wieder im Körper der Medien. Der Münchener Nervenarzt Dr. v. Schrenck-Notzing (Abb. 5) ging bei seinen Untersuchungen aber noch einen Schritt weiter. Er untersuchte im Januar / Februar 1913, Juni bis August 1913, Februar 1914 und Juli /August 1916 in München ein junges polnisches Medium namens Stanislawa P., geb. 1894, von Beruf Kassiererin in einem Geschäft in Warschau. Bei ihr traten ebenfalls aus dem Mund fließende Ektoplasma-Substanzen auf. Bei den Versuchen im Sommer 1913 wurde das Medium vor jeder Sitzung völlig entkleidet4 und anschließend in ein den ganzen Körper umschließendes schwarzes Trikot gesteckt. Zusätzlich wurden Kopf und Mund noch mit einem Schleier überzogen, der am Trikot angenäht war. Aus dieser Umkleidung konnte man rein mechanisch-betrügerisch Gazesubstanz weder heraus- noch hineinbefördern. Trotzdem floß Ektoplasma aus dem Mund des Mediums durch den unversehrten Schleier hindurch. Dieser Vorgang wurde am 1. Juli 1913 von Schrenck-Notzing auch fotografiert, und zwar mit drei Kameras gleichzeitig von vorne und von rechts und links. Abb. 6 zeigt eine der Aufnahmen. Man erkennt darauf den schwarzen Gesichtsschleier des Mediums und das hindurchfließende Ektoplasma. 4 Schrenck-Notzing, A. Frhr. v.: Materialisationsphänomene, S. 529 Abb. 4: Einer Nielsen (1894 – 1965) Abb. 5: Albert Frhr. v. Schrenck-Notzing (1862 – 1929)

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