Der Widersacher Gottes und seine Helfer

- 24- und zwar auf verschiedenen Schiffen. Danach habe ich an meinem früheren Wohnort an Land gelebt und mich mit Gefälligkeitsarbeiten für andere durchgebracht. Ich habe zu Lebzeiten an Gott geglaubt, war aber nicht sehr gläubig. Ich habe auch in bestimmten Situationen, wenn wir in Not waren, aber nur dann, auf See gebetet. Wenn ich an Land war, bin ich schon mal in die Kirche gegangen, war aber kein eifriger Kirchgänger. Ich hatte keine Angehörigen, keine Geschwister. Meine Eltern sind früh gestorben. Zu Lebzeiten wußte ich nichts von einem Leben nach dem Tode. Meinen Sterbevorgang verspürte ich bewußt und hatte dabei ein besonderes Erlebnis. Als ich schon ziemlich weit 'hinübergegangen' war, sprach mich ein mir unbekanntes und unsichtbares Wesen an und sagte mir, daß ich diese Welt nun verlassen und in kurzer Zeit einschlafen werde. Ich hatte keine Schmerzen, war nur sehr schwach, wurde aber durch diese 'Stimme', die mir das mitteilte, sehr ruhig, während ich mich vorher gegen etwas Unbekanntes zu wehren versucht hatte. Als ich nun tot und doch nicht 'tot' war, stand keiner um mich herum. Ich war ganz allein. Es war kein Verwandter zu sehen. In meinem jenseitigen Leib stand ich ziemlich betreten da und wußte gar nicht, was mit mir geschehen sollte. Meine Umgebung war neblig, was für mich aber nichts Neues war, da ich zu Lebzeiten oft im Nebel zur See gefahren war, wo wir tagelang nichts sehen konnten. So konnte ich auch jetzt nichts sehen und befand mich in einem schönen weißen Nebel, weißer, als ich ihn zu Lebzeiten gesehen hatte. In diesem Nebel ging ich ziellos für eine nicht bestimmbare Zeit umher. Es können Tage oder auch Monate gewesen sein. Eines 'Tages' gelangte ich an den Rand eines finsteren Dorfes, wobei sich der Nebel lichtete. In diesem Dorf lebten 17 Verstorbene, wie ich einer war. Sie sprachen mich an und nahmen mich sehr freundlich auf, worüber ich überaus glücklich war, vor allem, weil ich jetzt wieder mit jemandem sprechen konnte. Ich hatte übrigens während der ganzen Zeit meiner Wanderschaft nie das Bedürfnis, wieder zur Erde zurückzukehren. Wir haben uns in dem Dorf dann über unsere jeweilige Vergangenheit und die Erlebnisse nach dem Sterben unterhalten. Bei allen war das Erwachen nach dem Tode ähnlich verlaufen wie bei mir. Auch die anderen irrten in einem weißen Nebel umher und landeten in diesem Dorf. Ich lebte hier schätzungsweise 35 Jahre. Es war rückblickend gesehen eine trostlose Zeit. Wir hatten keinerlei Beschäftigung und konnten uns nur ab und zu unterhalten." Hier erfolgte mit Heinrich eine lange Erörterung über die Zeitrechnung im Jenseits und dem dortigen Zeitbegriff. Alle Zeitangaben sind ja sehr problematisch und mit großer Vorsicht zu genießen. Heinrich sagte, daß die Gruppe der jenseitigen Geistwesen, der er nun ebenfalls angehörte, sich unserer menschlichen Zeitrechnung mit Wochen und Jahren erst wieder angeschlossen habe, sei tdem sie mit uns Menschen zusammenarbeite. Vorher hätten sie nicht in Jahren und Wochen gerechnet. Heinrich fuhr dann fort: "Während meiner Zeit in dem Dorf habe ich nie gebetet. Es gab dort auch kein Gespräch über Gott. Es trat aber auch die andere Seite, die ich erst später kennenlernte, nicht in Erscheinung. Es war ein In-den-Tag-Hineinleben. Nach 35 Jahren verspürte ich einen inneren Drang, das Dorf zu verlassen und ging einfach weg. Auf die gleiche Weise waren schon vor mir und sind später auch nach mir Geistwesen aus diesem Dorf fortgegangen, einfach aus innerem Zwang heraus und ohne Abschied zu nehmen. Auf meiner Wanderschaft von diesem Dorf weg mußte ich nicht wieder durch e ine neblige, sondern jetzt schon farbige Gegend ziehen. Nach einer gewissen Zeit traf ich sechs Geistwesen, die mich ansprachen und mir sagten, daß sie wüßten, woher ich käme und daß sie die Aufgabe hätten, mich zu begrüßen. Gleiches machten sie auch bei den anderen Bewohnern des Dorfes, wenn sie es verließen. Das sagten sie mir und fragten mich zugleich, ob ich ihnen

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