Der Widersacher Gottes und seine Helfer

- 25- bei dieser Aufgabe nicht helfen wollte. Es stellte sich heraus, daß es das Ziel war, weitere Gruppen zu bilden, die andere Geistwesen zu empfangen hatten. Ich lebte von nun an in einer Gemeinschaft, die in zwei gebäudeartigen Behausungen wohnte. Die neue Tätigkeit, zu der ich mich bereiterklärt hatte, übte ich schätzungsweise 53 Jahre aus. Nach meinem vorher langweiligen Leben war das jetzt eine abwechslungsreiche Tätigkeit, da ich fast ständig Gelegenheit hatte, mit neuen Geistwesen zu sprechen. Die kamen alle aus solchen Dörfern, ähnlich dem, in dem ich auch gelebt hatte. Sie wurden in Gruppen zusammengeführt und mit ihnen neue kleine Dörfer in räumlichen Abständen gegründet. Die Bewohner konnten sich aber gegenseitig besuchen. Nach den etwa 53 Jahren kam zu uns ein bis dahin unbekanntes Geistwesen, das sehr bestimmt und wissend auftrat. Es berichtete uns, daß es viele andere große Dörfer gäbe, die viel farbiger seien als unser kleines Dorf, wo man auch Blumen und sogar die Sonne sehen könne und wo ein abwechslungsreiches Leben herrsche. Das Geistwesen fragte uns, ob einzelne bereit wären, mit ihm in ein solches Dorf zu gehen. Ich erklärte gleich meine Zustimmung, zumal mir meine bisherige Tätigkeit mittlerweile doch eintönig geworden war. Ich begleitete daher das Geistwesen und gelangte mit ihm in eine ansehnliche Stadt. Es herrschte dort eine gelöste Stimmung, doch gab es in dieser Stadt, wie auch in allen Dörfern, die ich vorher gesehen hatte, kein Gebäude, in dem man hätte beten können, also keine Kirche, wie ich es doch aus Lebzeiten her von jedem Dorf kannte. Da es mir in dieser Stadt nicht schlecht ging, habe ich das Gebet dort nicht vermißt. Früher auf Erden hatte ich ja nur gebetet, wenn es mir schlecht ging, was jetzt aber nicht der Fall war. Nach einigen Wochen wurde ich von einigen Geistwesen sehr freundlich angesprochen. Sie erzählten mir, daß es in dieser Stadt andere Geistwesen gäbe, die Streit suchten, die die Eintracht in der Stadt nicht duldeten und widerspenstig seien. Sie fragten mich, ob ich nicht bereit sei mitzuhelfen, diese Geistwesen zur Vernunft zu bringen. Sie würden mich dabei anleiten, so daß ich das schnell lernen würde. Es stellte sich dann heraus, daß es sich bei den Widerspenstigen um Geistwesen handelte, welche die Stadt verlassen wollten, die beteten und Gott um Hilfe anriefen. Unsere Aufgabe war es nun, diese Geistwesen zu beeinflussen, ihre Gedanken auszuschalten und sie am Beten zu hindern. Das war der Beginn meiner schlechten Taten. Bis dahin war bei den Schulungen, die ich erhielt, wie auch vorher in den verschiedenen Dörfern, nie von Luzifer die Rede gewesen. Es war nur von den Betenden zu hören: 'Her rgott, errette uns bitte von dem Teufel!' Ich glaubte damals, die seien eben krank, denn wo sollte hier der Teufel sein? Jetzt weiß ich, daß diese Wesen schon weiter fortgeschritten waren als wir damals. Sie hatten erkannt, um was es damals eigentlich ging. • Von diesen Betenden, bei denen wir immer versuchten, die Gedanken auszuschalten, so daß sie aufhörten zu beten, bildete sich einmal eine Gruppe von 27 Geistwesen, die gemeinsam beteten und sangen und Gott um Hilfe anriefen. Diese wurden daraufhin ganz schnell von vielen Geistwesen aus Gottes Reich, wie ich heute weiß, umringt und weggeführt. Ich merkte später, daß sich solche Vorgänge mehrfach wiederholten, daß also Gruppen von Geistwesen von Gottes Seite abgeholt wurden. In der großen Stadt fiel das allerdings gar nicht weiter auf. Außerdem wurden wir in unseren Fähigkeiten auch immer besser, so daß wir viele Betende von ihrem Vorhaben abbringen konnten. Ich habe diese Tätigkeit viele Jahre ausgeübt. Doch eines Tages wurde uns gesagt, daß es in der Welt, in der wir damals lebten, zwei Gewalten gäbe, einmal den tatsächlichen Herrn und dann den, der sich Herr nenne und dafür ausgebe und von dem immer wieder Geistwesen verführt würden. Diesem 'wahren' Herrn, von dem aber damals noch nicht gesagt wurde, daß es Luzifer sei, legten wir nun ein Gelübde ab, daß wir ihm immer dienen wollten. Das wurde alles sehr geschickt eingefädelt, und weil

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