Die Entstehung menschlichen Lebens und frühkindlicher Tod

- 16 - 'Du bist im Irrtum. Florence hat dir einen Rosenkranz gegeben, den du nie zuvor gesehen hast. Sie war außerordentlich begierig, dir zum Geburtstag ein Geschenk zu machen. Daher gab ich ihr die Perlen, die mit mir begraben worden sind. Sie kommen aus meinem Sarg. Ich hielt sie in meiner Hand. Ich bitte dich aber darum, sie Arthur nicht eher zu zeigen, als bis ich dir die Erlaubnis dazu gebe. Er fühlt sich im Augenblick nicht wohl, und der Anblick der Perlen würde ihn jetzt aus der Fassung bringen.' Ich war darüber sehr erstaunt, aber ich folgte natürlich ihren Anweisungen. Als ich Gelegenheit hatte, die Perlen genauer zu untersuchen, fand ich tatsächlich, daß sie mir fremd waren und sie vorher nicht in meinem Haus gewesen sind. Das Geschenk, das meine Freundin erhielt, war ein großer, ungefaßter Topas. Der Rosenkranz war aus geschnitztem Holz und Stahl angefertigt. Als einige Monate vergangen waren, erhielt ich die Erlaubnis, ihn Arthur Colman zu zeigen. Er erkannte ihn sofort als denjenigen, den er selbst in die Hände von Aimée gegeben hatte, als sie im Sarg lag. Als ich sah, wie ihn der Anblick erschütterte, bedauerte ich, ihm etwas davon erzählt zu haben. Ich bot an, ihm die Perlen zurückzugeben, aber er weigerte sich, sie zurückzunehmen. Und so blieben sie in meinem Besitz bis zum heutigen Tag. Der größte Höhepunkt aber sollte noch kommen, der über alle Zweifelsfragen hinweg die persönliche Identität des Geistwesens, das mit mir Verbindung aufgenommen hatte, mit dem Körper bewies, den ich zur Welt gebracht hatte. Mr. William Harrison, der Herausgeber der Zeitschrift Spiritualist (der nach 17 Jahren geduldiger Forschung noch nie einen persönlichen Beweis der Rückkehr eines seiner verstorbenen Freunde oder Verwandten erhalten hatte), schrieb mir eine Nachricht, daß er eine Mitteilung seiner kürzlich verstorbenen Freundin Mrs. Stewart bekommen habe, mit dem Ergebnis, daß, wenn er eine Sitzung mit dem Medium Florence Cook und ein oder zwei gleichgesinnten Begleitern haben werde, sie ihr Bestes tun würde, um ihm in ihrer irdischen Gestalt zu erscheinen und es ihm zu ermöglichen, das zu untersuchen, wonach er schon so lange gesucht habe. Mr. Harrison fragte mich nun, ob ich bereit sei, mit ihm und Miss Kidlingbury (die Sekretärin der Britischen Nationalen Spiritualisten-Vereinigung) an der Sitzung mit Miss Cook teilzunehmen. Ich stimmte zu, und wir trafen uns zu diesem Zweck in einem der Räume der Vereinigung. Es war ein sehr kleines Zimmer, ungefähr 8 Fuß mal 16 Fuß17 ohne Teppich und ohne Möbel. Daher trugen wir für uns drei Rohrstühle hinein. Quer durch eine Ecke des Zimmers nagelten wir in ungefähr vier Fuß Höhe ein altes, schwarzes Umschlagtuch und legten dahinter ein Kissen, damit Miss Cook ihren Kopf darauf legen konnte. Miss Florence Cook ist brünett, von schmaler, schlanker Figur mit dunklen Augen. Sie trug ihr Haar mit einer Fülle von Locken und hatte ein hochgeschlossenes Kleid aus grauer Merinowolle an, das mit karminroten Bändern verziert war. Sie unterrichtete mich vor der Sitzung, daß sie während der letzten Trancesitzung unruhig geworden sei und in diesem Zustand zwischen die Sitzungsteilnehmer gegangen sei. Sie bat mich als ihre Freundin (die ich inzwischen geworden war), sie ordentlich zu schelten, wenn sich so etwas wieder ereignen sollte. Ich möge sie wie ein Kind oder einen Hund anweisen, wieder in das Kabinett18 zu gehen. Ich versprach ihr, das zu tun. Nachdem Florence Cook sich auf den Boden hinter dem schwarzen Tuch gesetzt, welches ihren grauen MerinoRock noch sichtbar ließ, und ihren Kopf auf das Kissen gelegt hatte (siehe Bild), drehten wir die Gasbeleuchtung etwas zurück und setzten uns auf unsere drei Rohrstühle. 17 1 Fuß = 30,48 cm 18 Also hinter den Vorhang zu gehen.

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