Die Entstehung menschlichen Lebens und frühkindlicher Tod

- 2 - Vorwort Die Entstehung menschlichen Lebens, wie das Leben überhaupt, ist ein großes Geheimnis. Das betrifft sowohl das biologische Leben unserer Erde, als auch das geistige Leben aus spiritualist ischer Sicht. Und nur die letzte Frage soll hier behandelt werden. Woher kommt das menschliche Individuum, seine Seele oder wie man das immer nennen mag? Und wo bleibt sie, wenn sie unsere Erde wieder verläßt und sogar sehr schnell wieder, als kle ines Kind schon, verlassen muß? In dieser Abhandlung wird davon ausgegangen, daß unsere irdische, grobmaterielle Lebensform nicht die einzige ist, sondern daß unser feinstofflicher Leib, der Astralleib, die Seele, sich beim irdischen Tod vom materiellen Körper trennt und in einem jenseitigen, feinstofflichen Lebensbereich weiterlebt, weiterexistiert. Weiter wird davon ausgegangen, daß Menschen (nicht unbedingt alle) mehrmals auf diese Erde durch erneute Geburt zurückkehren müssen, daß es also so etwas wie eine irdische Wiedergeburt , eine Reinkarnation gibt. Letzteres wird von den meisten christl ichen Kirchen gerne als eine heidnische Lebensauffassung abgetan. Dabei wird vergessen, daß für das frühe Christentum auch der Kirchenvater Origenes (geb. um 185, gest. 254) und seine Schule die Reinkarnationslehre vertreten haben. Origenes war der erste bedeutende frühchristliche Theologe des griechischen Ostens. Er sichtete und bewertete die Schriften des Neuen Testamentes auf Fälschungen und Fehler und fertigte eine wissenschaftliche Übersetzung des Alten Testamentes aus dem Hebräischen ins Griechische an.1 Wenn man davon ausgeht, daß der irdische Tod nicht das Ende des menschlichen Lebens ist (9; 10; 11; 12), stellt sich natürlich die Frage, was dann weiterhin alles geschieht. Über die un terschiedlichen nachtodlichen Schicksale gibt es durch die Verbindung mit der jenseitigen Welt seit 150 Jahren umfangreiche Schilderungen. Eine Auswahl davon habe ich in dem Buch "Leben nach dem irdischen Tod. Die Erfahrungen von Verstorbenen" (11) dargestellt. Doch ergibt sich die weitere Frage: Ist die irdische Geburt überhaupt der Beginn unseres Daseins, und wie und von wem wird unser Verhalten auf dieser Erde beurteilt? Sind Wohlverhalten oder begangene Verbrechen völlig folgenlos? Über diese Fragen haben sich die Menschen schon sehr früh, bereits vor Jahrtausenden, Gedanken gemacht, die dann auch in die jeweiligen religiösen Vorstellungen eingegangen sind. Diese waren derart, daß das menschliche Dasein durch einen Schöpfungsakt der Gottheit in Erscheinung getreten ist. Die den Menschen mitgegebene Willensfreiheit führte aber dazu, daß die Geschöpfe nicht immer nach den Wünschen und Gesetzen des Gottes oder der Götter ihr Leben verbrachten. Begangene Vergehen oder Untaten erforderten aber gemäß dem Gerechtigkeitssinn der Menschen eine Bestrafung, Wiedergutmachung und Reue. Wo und wie aber sollte oder konnte das erfolgen? Die Bestrafung oder Belohnung wurde in manchen religiösen Systemen (auch im christlichen) im Jenseits, im Himmel, Fegefeuer und Hölle angesiedelt. Im Himmel oder Paradies erfolgt die ewige Belohnung, im Fegefeuer eine zeitlich befristete Freiheitsstrafe mit anschließender Begnad igung und in der Hölle oder Tartarus die "lebenslängliche" Freiheitsstrafe unter erschwerten Bedingungen mit eingeschalteten Folterungen durch Feuertorturen. Hier war Reue zwecklos und Umkehr unmöglich. In diesem System hatten Einsicht in begangene Fehler, der Wille und die Möglichkeit zur Wiedergutmachung und die Rückgliederung auch des Schwerverbrechers, wenn er erst einmal 1 Ausführlicher Bericht darüber in 7, S. 11 - 17

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