Die geistige Heilung durch Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 15 - 4. Zé Arigó Die beiden zunächst vorgestellten Heiler sind von mir als besonders erfolgreich aus einer großen Zahl anderer englischer Heiler ausgewählt worden. Sie konnten und können dank einer freizügigen Gesetzgebung unbehindert ihre Tätigkeit ausüben. In den meisten anderen Ländern ist derartiges aber durch Gesetze verboten, so in Deutschland, Brasilien, den Philippinen usw. Wenn trotzdem dort Heiler ihre Tätigkeit ausüben, so können sie das nur, solange sie niemand anzeigt. Da das aber doch hin und wieder geschieht, haben viele Heiler in den genannten Ländern irgendwann einmal mit den Gerichten Bekanntschaft gemacht. So auch der jetzt vorzustellende Brasilianer Zé Arigó. Ich habe ihn, wie auch den zweiten Brasilianer Edson Queiroz, den ich anschließend beschreiben werde, nie persönlich kennengelernt. Ich berichte hier also nur nach der Literatur (6; 9) und Filmaufnahmen, die ich von beiden besitze. Zé Arigó war der Spitzname eines Trance-Heilers, der am 18. Oktober 1918 als Bauernsohn in Congonhas do Campo bei Belo Horizonte im Bergbaugebiet des Hochlandes von Südbrasilien (400 km südlich von Rio de Janeiro) geboren wurde. Sein richtiger Name war José Pedro de Freitas. Der Spitzname, auf deutsch etwa Bauerntölpel, entstand bereits während seiner nicht sehr erfolgreichen vierjährigen Schulzeit und deutet auf seine bäuerliche Herkunft hin. Arigos Eltern und er selbst waren römische Katholiken. Nach der Schulzeit arbeitete er auf dem Hof seines Vaters, später in einem nahegelegenen Bergwerk. Da er die Bergarbeiter als Gewerkschaftsfunktionär zum Streik aufgerufen hatte, wurde er 1948 entlassen und versuchte sich danach in Congonhas als Gastwirt. Schließlich fand er eine Anstellung beim städtischen Wohlfahrtsamt. Arigó gibt an, schon in seiner Schulzeit Stimmen in einer fremden Sprache gehört zu haben. Nach der Entlassung als Bergarbeiter stellten sich bei ihm wiederkehrende Träume ein, die ihn sehr ängstigten und Kopfschmerzen hervorriefen (6, S. 71). Wie in völliger Wirklichkeit sah er in diesen Träumen eine Gruppe von Ärzten und Schwestern, die einen Patienten auf einem Operationstisch mit chirurgischen Instrumenten sehr sorgfältig operierten. Der Leiter der Gruppe war ein kahlköpfiger, untersetzter Arzt, der mit den anderen portugiesisch mit deutschem Akzent sprach. Wenig später erschien ihm dieser "Arzt" in einer völlig lebensecht wirkenden Vision (6, S. 71) und stellte sich als Dr. Adolpho (Adolf) Fritz vor. Er sagte ihm, daß er während des Ersten Weltkrieges gestorben sei und sein Werk auf Erden nicht habe vollenden können. Er habe Arigó längere Zeit beobachtet und seinen Edelmut und seine Nächstenliebe kennengelernt. Er habe ihn nun als lebendiges Werkzeug ausgewählt, um durch ihn und mit der Hilfe anderer Geistwesen, die vor ihrem Tode ebenfalls Ärzte gewesen waren, sein Werk fortzusetzen. Wenn Arigó inneren Frieden finden wolle, möge er damit beginnen, kranken und verstörten Menschen zu dienen, die seiner Hilfe bedürften. Arigó mußte dann ein Kruzifix, das er einige Zeit vorher auf dem Hof seines Vaters gefunden hatte, in seine Hand nehmen. Damit solle er die Kranken heilen, so sagte ihm dieser Dr. Fritz. Arigó geriet über die Erscheinung so in Angst, daß er aus dem Bett sprang und schreiend auf die Straße lief. In der Folgezeit entwickelte sich bei Arigó eine Volltrance-Medialität, wobei sich dieser Dr. Fritz dann ähnlich wie Dr. Lang bei George Chapman betätigte und in Worten äußerte. Jahre später hat der Philosophie-Professor J. Herculano Pires4 den Geist noch einmal genauer nach seiner Herkunft befragt. In portugiesischer Sprache mit deutschem Akzent sagte er, daß er Dr. Fritz geheißen habe (6, S. 214), in München geboren und mit fünf Jahren nach Polen gekommen sei, Medizin studiert habe und ein ziemlich guter Arzt und Chirurg gewesen sei. Er habe aber einige schlimme Fehler gemacht. Ab 1914 habe er in Estland gelebt, und bevor er dort 1918 gestorben sei, habe er gelobt, seine medizinische Ausbildung nach dem Tode fortzusetzen, um dann auf die Erde zurückzukehren und so viele Menschen wie möglich zu behandeln. Auf diese Weise wolle er seine irdischen Fehler wiedergutmachen. Bei anderen Gelegenheiten betonte dieser Dr. Adolf Fritz auch, daß er Mitglied einer Gruppe von verstorbenen Ärzten sei, die beschlossen hätten, den Menschen im Namen Jesu Christi so gut zu helfen, wie sie könnten. Er habe Arigó während einer Zeit von mehr als zehn Jahren beobachtet und dadurch feststellen können, daß dieser für ihn das geeignete Instrument sei, um sein Werk auszuführen. Nun sei es ihm möglich, eine perfekte Kontrolle über das Medium auszuüben, und deshalb könne er mit ihm chirurgische Operationen durchführen. 4 Er gab das bestdokumentierte Buch über Arigó heraus mit dem Titel: "Arigó: Vida, Meiunidade e Martirio", Sao Paulo, Edicel 1963

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