Die geistige Heilung durch Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 30 - • Angegriffen wird Dr. Queiroz hauptsächlich von der Ärzteschaft und der katholischen und den evangelischen Kirchen. Die Ärztekammer sieht in der Behandlungsweise von Dr. Queiroz einen Verstoß gegen den ärztlichen Ehrenkodex nach Artikel 5a und 69a. Diese Artikel besagen (18, S. 180), daß es einem Arzt nicht erlaubt ist, zahlungsfähige Patienten unentgeltlich zu behandeln. Gerade das aber erfolgt bei einheimischen Patienten, während nur von Ausländern ein Kostenbeitrag erwartet wird. Dadurch, daß Dr. Queiroz in kurzer Zeit hunderte von Operationen ohne Honorar durchführe, entziehe er seinen meist unterbezahlten Kollegen den Lebensunterhalt. Außerdem, so argumentierte die Ärztekammer, habe Dr. Queiroz nur eine Zulassung für den Bundesstaat Pernambuco. Er übe seine Praxis aber zeitweilig auch in anderen Bundesstaaten aus, und das sei nicht zulässig. Aus diesen Gründen entzog ihm die Landesärztekammer von Pernambuco 1983 die ärztliche Approbation (Zulassung). Nach eingelegtem Widerspruch hat die brasilianische Bundesärztekammer den Entzug zwar aufgehoben, doch dagegen hat die Landesärztekammer wiederum Revision eingelegt. Ob und wie dieser Streit inzwischen beigelegt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Seitdem nahm Dr. Queiroz zumindest im Ausland, wohin er häufig reiste, sehr saftige Honorare, z.B. 1986 in der Schweiz 2.500,- SFr für Behandlungen, die in Ausstellung eines Rezeptes und Aufnahme in die Fernbehandlungsliste bestanden. Auch die Kirchen sahen in dem Wirken von Dr. Queiroz eine große Konkurrenz. Eine derartig umfangreiche und wirkungsvolle Hilfs- und Liebestätigkeit ist natürlich zugleich eine Werbung für die Spiritisten. So sehen es jedenfalls die Kirchen, die um ihre Mitglieder und deren geldliche Unterstützung bangen. Schon Christus bekam wegen seiner Heiltätigkeit Schwierigkeiten mit der Geistlichkeit. Als er den Lazarus aus dem Tode in das Leben zurückgeholt hatte, waren die Hohepriester mit dieser außerordentlichen Tat gar nicht einverstanden. Der Apostel Johannes berichtet: Johannes 12, 10: "Die Hohenpriester aber hielten Beratungen ab in der Absicht, auch Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen dorthin gingen und zum Glauben an Jesus kamen." Aber wie n i c h t a l l e Ärzte gegen Edson Queiroz eingestellt sind, so gibt es auch Geistliche, die der spiritistischen Behandlungsmethode Gerechtigkeit widerfahren lassen. Am 10. September 1981 verlas der baptistische Pastor Joao Tenório Moura über den brasilianischen Rundfunksender Radio Difusora von Garanhuns folgende Erklärung (18, S. 93): "Sehr geehrter Radiohörer! 'Denn gegen die Wahrheit vermögen wir nichts.' Viele Leute haben sich darüber gewundert, daß ich diese Woche in das spiritistische Zentrum 'Gott, Liebe und Nächstenliebe' gegangen war, nachdem ein Freund mich dazu eingeladen hatte, dort einer eigenartigen Arbeit beizuwohnen, die eine Gruppe der Spiritistischen Vereinigung Pernambucos ausführte. Es handelt sich genauer gesagt um ein Medium, das auch ein Arzt ist, und das Kranke, wie man mir sagte, unter Weisung des verstorbenen und weltweit bekannten deutschen Arztes Dr. Fritz behandeln und operieren sollte. Ich hatte das Privileg, an einer solchen Operation teilnehmen zu dürfen. Als wir den Raum betraten, lag dort bereits eine Dame auf dem Operationstisch. Ein Arzt erklärte mir und den drei anderen geladenen Gästen die Krankheit der Patientin. Es handelte sich um eine Wucherung in den Augenlidern7. Das Medium führte in eine Seite des Auges eine Nadel ein, nahm eine chirurgische Schere und entfernte die Wucherung mit professioneller Geschicklichkeit. Er trocknete das Blut ab, indem er die Wunde mit einem Stück Mull betupfte, welches er in einer Flüssigkeit getränkt hatte, deren Geruch mich an normale Krankenhäuser erinnerte. Er legte ein Heftpflaster auf und sagte der Patientin, sie solle sich umdrehen und auf "allen Vieren" bleiben, da er noch eine weitere Operation durchführen müsse. Das Medium erklärte, daß es sich um einen Fall von Wirbelsäulenverkrümmung handelte. Er führte zwei Nadeln in einem Abstand von 12 cm ein und machte 7 Vermutlich war es das bereits erwähnte Flügelfell.

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