Die geistige Heilung durch Verbindung mit der jenseitigen Welt

- 5 - 2. Harry Edwards Ein sehr bekannter und erfolgreicher britischer Heiler mit spiritistischer Einstellung war Harry Edwards (29. 05. 1893 – 08. 12. 1976), der bei Shere, 100 km südwestlich von London wohnte. Er war von Beruf Schriftsetzer. 1935 wurde er in einem spiritualistischen Gottesdienst auf seine Heilungsgabe aufmerksam gemacht, die er dann entwickelte und ausübte, wobei er sich jenseitigen Wesenheiten als Heilungskanal zur Verfügung stellte. Ab 1945 führte er zeitweise sogar öffentliche Heilungsdemonstrationen vor Tausenden von Zuschauern durch, z. B. in der Royal Festival Hall in London. Edwards betätigte sich aber nicht nur als Kontaktheiler, indem er bei der Krankenbehandlung seine Patienten mit den Händen bestrich und massierte und ihre Gelenke bewegte, sondern auch als Fernheiler. Er berichtet, um 1960 z. B. in einem Jahr 673.445 schriftliche Heilungsgesuche aus aller Welt erhalten zu haben. Das Erstaunliche daran war, daß diese Heilungsgesuche, die jede Woche durch einen schriftlichen Verlaufsbericht erneuert werden mußten, auch schriftlich beantwortet wurden, und zwar nicht mit einem Schemabrief, sondern jeweils mit einem persönlichen Schreiben, das auf den eigenen Bericht bezug nahm und von Harry Edwards eigenhändig unterschrieben wurde. In jedem dieser Briefe war vermerkt, daß eingehende Berichte innerhalb von 48 Stunden beantwortet würden und daß, wenn innerhalb einer Woche keine Antwort einträfe, man erneut schreiben solle. Dieser Hinweis war besonders für Ausländer wichtig, deren Post ja verlorengegangen sein konnte. Zwar hatte Edwards ein Ehepaar Burton als Assistenten und weitere Hilfskräfte für organisatorische und schriftliche Aufgaben, aber trotzdem bleibt die Erledigung solch eines riesigen Arbeitspensums für mich bemerkenswert und rätselhaft, zumal die heilerischen Bemühungen Edwards sehr erfolgreich waren. Harry Edwards hat nicht nur jahrzehntelang Kranke behandelt, sondern sich auch Gedanken über die Grundlagen der Geistigen Heilung gemacht. Darüber hat er einige Bücher geschrieben, von denen zwei ins Deutsche übersetzt wurden. In einem davon führt er unter anderem folgendes aus (5, S. 31): "Keine einzige Heilung kann als Musterfall für eine andere angesehen werden. Ich habe den verkrüppelten Fuß eines Kindes sofort wiederhergestellt gesehen; aber der andere Fuß in einem scheinbar ähnlichen Zustand änderte sich nicht. In derselben Woche jedoch erfuhr eine fremde und mehr chronische Form desselben Leidens eine außergewöhnlich rasche Heilung. Nichtsdestoweniger aber gibt es mittels der Logik gewonnene sichere Schlüsse auf Grundvoraussetzungen, welche die Heilung beherrschen. Die Heilungserfahrungen der Vergangenheit mit Menschen der verschiedensten Nationalitäten und Religionen, mit führenden Geistern der menschlichen Gesellschaft und mit 'unbedeutenden' Menschen lehrten, daß ein gemeinsamer Faktor vorhanden war. Dieser Faktor ist der, daß vor Beginn einer jeglichen Heilbehandlung ein Wunschgedanke ausgesandt wurde, daß Heilung erfolgen möge. Dieser kann in Form des Gebets, der Fürbitte oder der Anrufung gekleidet sein. Dies ist der gemeinsame Nenner, der die Römischen Katholiken in Lourdes, die 'Christlichen Wissenschaftler', die Spiritualisten und jede andere Religionsform, die Heilung ausübt, verbindet. Es scheint, daß eine sinnvolle Gedankenausstrahlung notwendig ist, um die Heilungsprozesse in Tätigkeit zu setzen. Geistheilung vollzieht sich nicht automatisch durch sich selbst oder als ein rechtlich-naturgesetzlicher Vorgang. Hierzu berichte ich ein klares Beispiel: Die Frau eines Heilers war von einer schweren Wirbelsäulenerkrankung heimgesucht und sollte am nächsten Morgen in einen Gipsverband kommen. Am vorhergehenden Abend hatte ich eine Sitzung mit ihrem Mann und ihren Kindern. Der Mann ging in Trance. Natürlich befragten auch die Kinder den Geistführer, zumal er über ihre Mutter sprach. Der älteste Sohn war darüber ungehalten, daß die Geistführer sie nicht geheilt hatten. Die Antwort des verantwortlichen Geistes war: 'Wir wurden niemals darum gebeten.' Daraufhin sagte der Sohn: 'Gut, ich bitte dich hiermit, meiner Mutter zu helfen.' Der Geist antwortete: 'Wir wollen es versuchen.' In der Nacht fühlte die Mutter, daß ihre Wirbelsäule behandelt wurde, und sie wußte, daß sie von ihrem Leiden befreit war. Als am nächsten Morgen der Facharzt erschien, um die Kranke in den Gipsverband zu legen, traf er sie völlig geheilt und bei bester Gesundheit umhergehend an.

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