Die Geistige Heilung als religiöse Einwirkung zwischen dem göttlichen Bereich und den Menschen

- 7 - Wunderheilung während eines Traums Noch eindrucksvoller und unerklärbarer ist die Wiederherstellung eines amputierten Unterschenkels. Anfang August 1637 geriet ein 18 Jahre alter Spanier namens Miguel Juan Pellicer aus Calanda in Aragonien in der Nähe von Valencia unter die Räder eines beladenen Fuhrwerks. Ein Rad fuhr über den rechten Unterschenkel, wodurch ein offener Bruch entstand (2). Da die Wunde eiterte und nicht heilte, mußte der Unterschenkel Ende Oktober 1637 amputiert werden. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus lebte Juan Pellicer zunächst in Saragossa und ernährte sich vom Betteln. 1640 kehrte er zu seinen Eltern, die Bauern in Calanda waren, zurück. Auch dort bestritt er seinen Lebensunterhalt durch Betteln. Am Abend des 29. März 1640 kehrte er nach einer Betteltour müde in sein Elternhaus zurück, nahm gegen 22.00 Uhr seine hölzerne Beinprothese ab und legte sich auf dem Fußboden des elterlichen Schlafzimmers zur Nachtruhe nieder (2, S. 84). Dabei war er nur mit einem Mantel seines Vaters zugedeckt. Als gegen 23.00 Uhr seine Mutter noch einmal zu ihrem Sohn hinblickte, bemerkte sie, daß unter dem Mantel auf einmal zwei Beine hervorschauten, statt zuvor nur eins. Der Vater wurde gerufen und der Mantel völlig aufgedeckt. Dabei stellte man fest, daß tatsächlich beide Beine wieder vollständig vorhanden waren. Nachdem der Sohn geweckt war, gab er an, daß er geträumt habe, in der Gnadenkapelle "Unserer Lieben Frau del Pilar von Saragossa" gewesen zu sein, vor deren Tür er früher als Bettler gesessen und in der er oft um Heilung gebetet hatte. In dieser Kapelle habe er im Traum seinen Beinstumpf mit dem wunderbaren Öl der Marienlampe eingerieben. Danach sei er dann von seinen Eltern geweckt worden. Das regenerierte Bein blieb dauernd erhalten. Die perfekte Gehfähigkeit kehrte jedoch im Gegensatz zu Peter de Rudder erst nach und nach zurück. Das Geschehen erregte natürlich erhebliches Aufsehen. Bild 3 Engel fügen in der Nacht vom 29. März 1640 dem amputierten Juan Pellicer einen neuen Unterschenkel an seinen Stumpf. Entnommen (2)

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