Die Geistige Heilung als religiöse Einwirkung zwischen dem göttlichen Bereich und den Menschen

- 9 - Der göttliche Heilstrom Die Wirksamkeit der Geistigen Heilung ist eine Realität. Sie wurde in früheren Zeiten, als es noch keine wirksame Schulmedizin gab, in viel stärkerem Maße angewendet, als es heute der Fall ist. Aber sie hat auch ihre Grenzen, und die sind um so enger gezogen, • je weniger ausgebildet und geeignet der Heiler ist, • je weniger Gottvertrauen er hat und • je weniger er in den göttlichen Heilstrom eingebunden ist. Was es mit einem solchen Heilstrom auf sich hat, habe ich mir von einem jenseitigen Heilgeistwesen einmal erläutern lassen. Ich habe ihn mehr als 20 Jahre lang bei seinen Heilversuchen beobachtet. In dem medialen Kreis, dem ich rund 25 Jahre angehörte, wurde neben der Seelsorge an Verstorbenen (6) in ganz bescheidenem Maße auch geistige Heilung betrieben. Sie wurde, wenn erforderlich, an die Mitglieder des Kreises und ihre Angehörigen oder andere notleidende Personen, die in unser Blickfeld geraten waren, vermittelt. Das geschah mit Hilfe eines Geistwesens, das sich Alberto Petranius nannte und angab, zu irdischen Lebzeiten Italiener gewesen zu sein, Petrugi oder so ähnlich geheißen zu haben und Ende des 17ten Jahrhunderts gestorben zu sein. Er sei aber kein Arzt gewesen und könne sich an sein irdisches Leben kaum noch erinnern. Das sei für ihn bedeutungslos geworden. Es handelt sich hier nicht um eine berühmte Wesenheit mit aufsehenerregenden Heilerfolgen. Außerdem betätigte sich das voll im Beruf stehende Medium, durch das der Heilgeist wirkte, nur alle 14 Tage als Mittler für jenseitige Wesenheiten. Die Heilbehandlung ging so vonstatten, daß der Geist Petranius in eines der beiden anwesenden Medien, einen Herrn mittleren Alters, eintrat und ihn in Halbtrance versetzte. Dann ließ er sich einen feuchten Lappen geben, wusch sich damit die Hände und trocknete sie sich anschließend mit einem Handtuch ab. Darauf rief er in stillem Gebet Gott um seine Hilfe an und bat darum, daß er göttliche Heilkräfte ohne Störungen von Seiten der niederen Geisterwelt empfangen möge und diese auch ohne Störung an den Kranken weiterleiten dürfe. Die Bitte um Störungsfreiheit hat darin ihren Grund, daß die jenseitigen Anhänger der gottfeindlichen Seite oftmals mit aller Kraft Heilungsversuche und auch die seelsorgerische Tätigkeit des Kreises zu unterbinden versuchten. In diesem Fall spürte der Geist, daß er gestört wurde und seine Heilkräfte nicht zu dem gewünschten Ziel gelangten. Er fühlte sich blockiert. Das stille Gebet des Alberto Petranius hörten wir anwesenden Menschen zwar nicht, aber das in Halbtrance befindliche Medium konnte den Inhalt aufnehmen. Nach dem stillen Gebet erfolgte ein meist laut gebetetes Vaterunser. Dann stand der Geist in der Gestalt des Mediums auf, stellte sich hinter den sitzenden Patienten und legte ihm die Hände auf den Kopf. Dazu wurde von einem Kreisteilnehmer laut gebetet, daß göttliche Heilkräfte in den Patienten einfließen mögen. Manche von ihnen spürten das auch und konnten hinterher angeben, welcher Körperteil gerade behandelt wurde. Sie empfanden dann ein starkes Wärmegefühl, z. B. im Bein oder Arm oder auch vorübergehende Magenschmerzen, wenn etwa der Magen erkrankt war.

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