Die Zuverlässigkeit medialer Durchgaben und die Prüfung der Geister

- 11 - Über die selbsterfundenen Botschaften der Lügenpropheten berichtet der Prophet Jeremia um 600 v. Chr. im Auftrage Gottes (Jer. 23, 13): "So lautet der Ausspruch des Herrn: 'Schon an den Propheten Jerusalems habe ich Grauenvolles erlebt: Ehebruch und Wandel in der Lüge; und sie bestärken die Übeltäter in ihrem Tun, damit sich ja keiner von ihnen von seiner Bosheit bekehre: ich achte sie allesamt den Leuten von Sodom gleich und die Bewohner ihrer Stadt den Leuten von Gomorrha!' Darum hat der Herr der Heerscharen über die Propheten so gesprochen: 'Fürwahr, ich will sie mit Wermut speisen und ihnen Giftwasser zu trinken geben; denn von den Propheten Jerusalems hat sich Verworfenheit über das ganze Land verbreitet!' So hat der Herr der Heerscharen gesprochen: 'Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie machen euch nur Wind vor: Selbstersonnene Gesichte verkünden sie euch ohne den Auftrag des Herrn. Sie sagen immerdar zu denen, die mich verachten: 'Der Herr hat verheißen: Es wird euch wohl ergehen!' Und zu allen, die im Starrsinn ihres Herzens dahinwandeln, sagen sie: 'Es wird euch kein Unheil widerfahren!' Denn wer hat im Ratskreise des Herrn gestanden, daß er ihn gesehen und sein Wort gehört hätte? Wer hat sein Wort erlauscht und gehört? Wisset wohl: Ein Sturmwind des Herrn, sein Grimm, bricht los und wirbelnde Windsbraut, die auf das Haupt der Gottlosen niederfährt! Ich habe wohl gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lügen weissagen, wenn sie verkünden: 'Ich habe einen Traum gehabt, einen Traum!' Wie lange soll das bei ihnen noch so fortgehen? Haben etwa diese Lügenpropheten, die selbstersonnenen Trug weissagen, im Sinn, ja, haben sie die Absicht, durch ihre Träume, die sie einander erzählen, meinen Namen bei meinem Volke ebenso in Vergessenheit zu bringen, wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergessen haben? Der Prophet, dem (wirklich) ein Traum zuteil geworden ist, erzähle ihn als Traum, und wem mein Wort zuteil geworden ist, verkünde mein Wort der Wahrheit gemäß! Was hat das Stroh mit dem Korn gemein? So lautet der Ausspruch des Herrn." Auch bei Hesekiel, dem Propheten der babylonischen Gefangenschaft (Prophetenamt etwa von 592570 v. C.), wird das Problem der Lügenpropheten eingehend erörtert (Hes. 12, 21-28; 13, 1-23; 14, 111). Von ihm wird auch die Frage angeschnitten, woran man denn eine echte von einer falschen Weissagung unterscheiden kann. Gott läßt sagen: "Was ich rede, das wird auch eintreffen, und zwar ohne längeren Verzug." Das heißt für uns: langfristigen Vorhersagen ist immer mit besonderer Vorsicht zu begegnen. Die Verse von Hesekiel lauten (Hes. 12, 21): "Hierauf erging das Wort der Herrn an mich folgendermaßen: 'Menschensohn, was für eine Redensart ist da bei euch im Lande Israel im Gebrauch, daß man sagt: Die Zeit zieht sich Tag für Tag hin, und alle Weissagung wird hinfällig? Darum sage zu ihnen: 'So hat Gott der Herr gesprochen. Ich will dieser Redensart ein Ende machen. Man soll sie in Israel nicht länger im Munde führen.' Sage ihnen vielmehr: 'Nahe herbeigekommen ist die Zeit und die Erfüllung aller Weissagungen!' Denn es wird hinfort keine täuschende Weissagung und keine trügerische Prophezeiung mehr im Hause Israel geben; sondern ich, der Herr, werde reden, und was ich rede, das wird auch eintreffen, und zwar ohne längeren Verzug! Ja, noch in euren Tagen, du widerspenstiges Geschlecht, werde ich einen Ausspruch tun und ihn auch zur Ausführung bringen!' So lautet der Ausspruch des Herrn." Wegen der großen Gefahr der Falschprophezeiungen und überhaupt wegen der Verwerflichkeit des Verkehrs mit der gottfernen Welt, der Welt der geistig Toten, der von Gott abgefallenen Wesen, erteilte Gott bereits Mose klare Richtlinien in dieser Beziehung und sagte zugleich: "Was ein Prophet im Namen des Herrn verkündet und nicht in Erfüllung geht, das hat der Herr nicht geredet." Die Anweisung heißt (5. Mose 18,9): "Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dich nicht daran gewöhnen, die Greuel der dortigen Völkerschaften nachzuahmen. Es soll sich niemand in deiner Mitte finden, der seinen Sohn oder seine Tochter als Opfer verbrennen läßt, niemand, der Wahrsagerei, Zeichendeuterei oder Beschwörungskünste und Zauberei treibt, niemand, der Geister bannt oder

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